Männerreise Botswana 2021
Vorwort
Wir sind vier Herren die sich vor bald zwei Jahren entschlossen haben, alleine ohne unsere besten Ehefrauen, eine Abenteuerreise zu unternehmen. Drei von uns (Sven, Ueli und Erich) sind pensioniert. Einer (Steffi) muss noch arbeiten. Corona bedingt mussten wir die Reise 2 Mal verschieben. Unser Hauptziel ist die Zentralkalahari in Botswana. Wir sind mit zwei Geländefahrzeugen mit je 2 Dachzelten unterwegs. Die Fahrzeuge besitzen eine umfangreiche Ausrüstung. Sie ermöglicht es, uns autonom zu bewegen. Die Toyota Land Cruiser ermöglichen es uns, die doch recht schwierigen Strassenverhältnisse im Zielgebiet zu bewältigen.
Bei allen Reservationen und Verschiebungen konnte ich mich immer auf die kompetente Hilfe von Herrn Lehmann von Kwenda Safari verlassen. Er ist ausnahmslos auf unsere Wünsche eingegangen und hat vieles möglich gemacht. Die Verschiebungen wurden kostenlos erledigt. Kwenda Safari mit Herrn Lehmann ist für mich mehr als ein Reisebüro. Es ist eher eine persönliche Beratung inklusive Erledigung sämtlicher nachfolgenden Arbeiten. Bis ich ein "Reisebüro" bedingungslos empfehle, braucht es einiges. Hier ist eines:
Im Juli haben wir unsere Flüge gebucht. Aktuell ist die Einreise nach RSA und Botswana mit einem gültigen PCR Test möglich.
Noch 6 Tage bis zum Abflug. Inzwischen ist auch der Kauf von Alkohol in RSA und Botswana wieder möglich. Das beruhigt irgendwie. Wir hatten schon Pläne geschmiedet, wie wir allenfalls den Schnaps selber brennen könnten, jedoch alle wieder verworfen. Einen 72 Std gültigen PCR Test ist immer noch Pflicht. Da wir eine Nacht in Bela Bela verbringen, haben wir am Folgetag ca 4 Std Reserve für die Einreise nach Botswana. Da sollte alles klappen, sonst haben wir ein gröberes Problem. So, die Vorfreude steigt. Wir hoffen inbrünstig, dass alle Tests negativ ausfallen und wir in einer Woche in Botswana eingereist sind.
23.09.21
Alle PCR Test sind negativ. Es kann losgehen. Nach einigen hinter die Binden gegossenen Getränken ist es endlich soweit. Wir haben Boarding. Der Flug ist ruhig. Ich schlafe wie immer gut. Wir haben uns Plätze mit mehr Beinfreiheit gegönnt. Das macht das Schlafen noch einfacher.
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24.09.21 (Bela Bela Summerset Country House)
Die Einreise in RSA verläuft problemlos. PCR Test ab Handy. Das Einreiseformular wird, ohne Kontrolle der Daten, eingesammelt und auf einen Haufen gelegt. So geht das in Afrika, ich glaube wird sind angekommen. Der Voucher für die erste Übernachtung wird verlangt. Eine kleine Änderung gegenüber den gewohnten Einreiseformalitäten gibt es noch, die Foto bei der Passkontrolle entfällt. Bushlore wartet schon auf uns und bringt uns zu ihrer Basis. Die Übernahme der Fahrzeuge, sie sind brandneu nur etwas über 100 Km auf dem Buckel, dauert ca. 3 Std. Die Restzahlung wird erledigt. Die Voucher werden ausgehändigt. Ich frage Mal in die Runde, wer übernimmt sie? Alle sind der Meinung, dass ich das sein soll. Falsch, ich lehne ab und Steffi übernimmt sie. Ob das gut kommt? Später mehr. Wir bemängeln, dass die Gasflaschen alle leer sind. Das sind wir uns so nicht gewohnt. Da kann Bushlore noch nachbessern. Auch der Wassertank ist leer, mit der Begründung, das Wasser sei ausgegangen. Während der Übernahme kommt der Wasser Lieferant. Trotzdem wird kein Wasser eingefüllt. Auch das ist nicht der Service den wir gewohnt sind. Zudem steht im Vertrag, die Fahrzeuge werden betriebstauglich übergeben. Das sind sie eindeutig nicht. Im Fahrgastraum gibt es praktisch keinen Stauraum. Ein einziger Flaschenhalter steht zur Verfügung. Der Aufbau ist in Ordnung und entspricht den Vorstellungen. Die angeforderten Funkgeräte werden, erst nach Nachfrage von Sven, geliefert. Die Leuchtwesten sind Pflicht in RSA werden aber ebenfalls erst nach Nachfrage ausgehändigt. Also ich weiss nicht was da mit Bushlore gegangen ist. Warten wir ab wie es weitergeht. Wir starten. Bald stellt sich heraus, dass diese 4,2 Liter Dieselmotoren und das Getriebe nicht für die normalen Strassen gebaut sind. Die Beschleunigung ist eher lahm. Überholen nur mit Anlauf möglich. Wir schaffen das! In Bela Bela angekommen fahren wir direkt zu Checkers. Wir wollen den Bottle Store plündern. Der ist aber zu. Public Holliday. Wir kaufen alles was Nonfood ist ein. Jetzt geht die Sucherei nach Gas los. Unsere Flaschen sind ja leer. Ich fahre voraus, biege in ein Industriegebiet ab. Intuitiv wähle ich eine Einfahrt zu einem Gebäude. Das erste was ich sehe ist ein grosser Gastank. Was mich dorthin gesteuert hat, kann ich nicht sagen. Es ist eine Firma die nebst Gas auch noch Autoersatzteile verkauft. Auf Nachfrage werden die 4 Gasflaschen aufgefüllt. Das ist erledigt. Weiterfahrt zur Bela Bela Summerset Place Country Lodge. Das Einchecken steht an. Doch wo ist der Voucher? Die Sucherei beginnt. Steffi: "wo habe ich ihn liegen gelassen?" Ein Anruf bei Bushlore wird in Erwägung gezogen. Ueli geht nochmal zum Fahrzeug klappt die hintere Rückbank auf, da sind sie. Alles OK. Das Checkin ist ein wenig komplizierter. Corona geschuldet müssen wir auf dem Handy einige Fragen beantworten. Zimmerbezug verschieben wir auf später. Zuerst muss, wie immer, der Durst gelöscht werden. Die Umgebung der Loge ist wie bei unserem Besuch vor 2 Jahren sehr gepflegt. Die Zimmer sind in Ordnung. Sven und ich haben sogar eine Badewanne mitten im Raum und einen begehbaren Kleiderschrank. Schade ist Sven ein Mann. Gleichzeitig mit uns sind ein Haufen Afrikanerinnen zu Gast. Es geht laut zu und her. Wir geniessen es. Das ist Afrika. Dank den vielen Gästen kommen wir, nach dem Apero, in den Genuss eines Braais Es gibt Rindersteaks, Boerewors und Poulet. Dazu grüner Salat, Teigwarensalat und Knoblauchbrot. Zum Glück ist Sven ein Mann. Dazu trinken wir einen feinen Merlot. Das Essen schmeckt wunderbar. Wir haben seit dem Frühstück im Flieger nichts mehr gegessen. Da uns der Bottle Store nicht zur Verfügung steht, kaufen wir in der Lodge Wein und Bier. Alles wird umgehend in den Fahrzeugen verstaut. Zum Schlummertrunk gibt es feinen Jameson Whisky. Ab ins Bett. Schaffen wir Morgen den Grenzübertritt nach Botswana, bevor der PCR Test abläuft?
25.09.22 (Bela Bela Summerset Country House nach Palapye, Hotel Cresta Botsalo)
Wir müssen noch tanken. Die Tankstelle verfügt über einen Wasser Host der für die Feuerwehr gedacht ist. Die netten Mitarbeiter der Tanke erlauben uns, von da unsere Wassertanks aufzufüllen. Auch das ist erledigt. Die Strecke ist lang und langweilig. Bei der letzten Autobahn Zahlstelle verpassen die Freunde die richtige Spur Richtung Zollstation und sind auf der falschen Seite. Wir funken, dass wir weiter zur Grenze fahren. Die beiden haben für den Übertritt mehr Zeit als wir. Wir kommen zur Grenze und entscheiden uns noch auf die beiden zu warten. Alle Pulas sind bei mir. Wir wissen nicht, ob der Strassenzoll mit CC bezahlt werden kann. Schon nach 10 Minuten kommen sie angefahren. Wir staunen. Mit Hilfe eines Mitarbeiters der Grenze haben sie es geschafft, auf einer Fahrspur für Lastwagen in entgegengesetzter Richtung zurück zu fahren, um dann den richtigen Abzweiger zu erwischen. Grenzübertritt: Ausreise aus RSA ohne Probleme. Exit Formular wir nicht verlangt. Dann die Einreise in Botswana. Zuerst zum Corona Screening. Es wird kein zusätzlicher Spucktest verlangt. Eine Mitarbeiterin kontrolliert meinen PCR Test. Sie will wissen wo der negative Eintrag steht. Ich scrolle runter, alles ist OK. Die Gültigkeit wird nicht geprüft. Bei den 3 Andern ist der PCR Test kein Thema mehr. Wenn ich negativ bin sind es die 3 automatisch auch. Wir kriegen die Genehmigung zum Grenzübertritt. Dort wird alles mit der gewohnten „Freundlichkeit“ abgewickelt. Der Strassenzoll kann mit CC bezahlt werden. Wir sind in Botswana. Zudem beweist die Kontrolle der PCR Test, dass wir in Afrika sind. Wir haben noch gut 100 Km zu fahren bis nach Palapye. Dort kaufen wir noch Food ein. Alkohol gibt es nicht, immer noch Public Holiday. Einchecken im Hotel Cresta Botsalo ohne Probleme. Steffi hat die Voucher sofort zur Hand. Doch das Hotel hat kein Alkohol Patent. Habe ich übersehen. Er empfiehlt uns eine Bar in der Nähe. Wir finden sie, nichts für uns. Die Bar besteht aus einem dunklen Loch. Sicher nichts für Touris. Zurück Richtung Hotel. In der Nähe ein Restaurant. Schaut geschlossen aus. Ueli geht hin, öffnet die Türe, kommt zurück mit einer Mitarbeiterin des danebenliegenden Wimpys. Sie begleitet uns in einen Hinterhof. Dort beschafft sie uns ein paar Bier und wird mit einem Trinkgeld belohnt. Wir trinken es im schönen Garten der Unterkunft. Apero GT. Das Nachtessen in der Lodge besteht aus einem Rindersteak mit Beilagen. Dieses Tier ist bestimmt von selbst gestorben. Das Steak ist zäh. Als Schlummertrunk gibt es noch einen Jameson.
26.09.21 (Hotel Cresta Botsalo nach Khama Rhino Sanctuary)
Die Aussage ist eindeutig, wir haben gut geschlafen! Das Frühstück ist so lala. Die kurze Strecke, ca. 70 Km zur Khama Rhino Sanctuary schaffen wir locker. Wir werden sehr freundlich empfangen. Der Campground Nr. 12 ist sehr schön gelegen. Wir gehen auf Gamedrive und treffen auf viele Antilopen. Giraffen zeigen sich in ihrer eleganten Art dazu kommt noch ein schlafendes Rhino. Wir steuern eine Birdhide an. Steigen aus und laufen die paar Meter zum Gebäude. Es hat wie immer bei diesen Hides, ein paar Vögel. Nach einigen Minuten kommen von links eine Herde Zebras. Nun kommt der Spruch des Tages. Ueli sagt: „Diese Szenerie erinnert mich an die Tellspiele von Interlaken!“ Wir lachen uns die Hucke voll mit der Bemerkung, ja die Zebras passen perfekt. Sven fährt zum ersten Mal. Ich erleide 4 Hirnerschütterungen und drei beinahe Herzinfarkte. Aber es bessert sich zusehends. Zurück im Camp werden zuerst je 1 Bier vernichtet. Dann die Dachzelte zum erstem Mal aufgestellt. Verläuft erstaunlich gut. Zum Apero gibt’s einen GT. Zum Glück haben wir 2 Flachen Gin gekauft. Eine davon ist im Kühlschrank der Lodge geblieben. Wer hat sie in den Kühlschrank getan und nicht rausgenommen? Wir werden es nie erfahren. Nachtessen Röschti ohne Speck mit Boerewors, Tomatensalat und Gurkensalat. Unsere beiden Köche, Steffi und Sven haben die Prüfung mehr als bestanden. Ein Lagerfeuer wird angezündet. Ueli übernimmt das und macht es sehr gekonnt mit nur einem Anzündwürfel. Ich brauche dazu jeweils mindesten 3. Wir dürfen einen genialen Sternenhimmel geniessen. Einen Whisky gibt’s als Absacker. Es ist einfach nur gemütlich und mega schön. Wir verziehen uns in die Dachzelte. Werden wir wohl gut schlafen?
27.09.21 Khama Rhino Sanctuary
Ja wir schlafen gut! Wecker benötigen wir nicht, die Vögel machen bei Tagesanbruch einen Höllenlärm. Aufstehen, Kaffee trinken, Dachzelte einpacken und losfahren dauert noch ein wenig. Ist ja das erste Mal. Auf der Picknick Side gibt es Frühstück. Rührei mit Speck, nicht getoastetes Toastbrot mit Butter und Konfitüre, Käse und Joghurt. Es geht los, wir sehen Rhinos bis zum Abwinken, Giraffen, Gnus, Warzenschweine und natürlich Antilopen. Um 1400 Uhr sind wir zurück am Gate. Kaufen Holz und Wasser. Dann ab ins nahegelegene Restaurant auf ein Bier. Zurück im Camp (Nr. 12) sitzen wir bei 32 Grad faul rum. Dann öffnen wir die Zelte und gehen Duschen. Eine Wohltat. Ueli und ich sammeln noch Holz in der Umgebung. Es gibt Apero, Ueli mag GT. Wir anderen trinken Weisswein. Sven und Steffi bereiten das Nachtessen vor. Es gibt Chili und Krautsalat. Schmeckt alles lecker. Dann Kaffee und Absacker. Die Leitern hoch und schlafen. Morgen geht es weiter nach Kubu Island. Mal schauen was uns da erwartet.
28.09.21 Khama Rhino Sanctuary nach Kubu Island, Mmatshumo Camp Sua Pan
Das Zusammenpacken geht schon recht flott. Die ersten 2 Std sind eintönig und langweilig. Einzige Unterbrechung sind ein paar wenige Kurven. In Letlhakane geht es zum Einkaufen. Wir brauchen Food und Getränke für 8 Tage. Der Bottle Store wird auch geplündert. Das Fleisch im Spar ist unter jedem Hund. Also ab zu Choppies. Auch nicht wesentlich besser. Sven und Steffi kaufen trotzdem 4 Kg Fleisch. Die machen was draus. Die Fahrt bis Mamatshumo, ca 30 Km ist auch eintönig. Wir checken im Dorf ein. Sven und ich sind ein wenig früher da. Es wird gerätselt, ob Steffi den Voucher diesmal findet. Strahlend steigt er aus dem Fahrzeug, den Voucher in der Hand. Der Kerl ist noch lernfähig. Dann wir die Fahrt um einiges spannender. Der Pad ist trocken, es gibt Staub in Massen. Um den richtigen Weg zu finden braucht es immer wieder Sofortentscheide. Welchen Pat nehmen wir? Es gibt bessere und schlechtere. Wir erwischen nicht immer den besseren. Mit diesen Fahrzeugen kein Problem. Jetzt zeigen sie ihr wahres Können. Die Autos sind genau für solche Strassen ausgelegt. Mit eingeschalteter Untersetzung und 4 x 4 haben sie Kraft fast ohne Ende. 57 Km und ca 2 Std später kommt die Insel in Sicht. Insel ist eigentlich eine falsche Bezeichnung. Es ist eine geologische Erhebung im Südwesten der Sua Pan. Mir kommen gute Erinnerungen in den Sinn. Ich war mit Elisabeth auch schon mal hier. Die Gegend ist wunderschön. Wir melden uns beim Host, eine Hostin und dürfen den Platz frei wählen. Die Wahl überlassen wir Steffi dem Afrika Neuling. Der Ankommensdrink schmeckt nach dieser staubigen Fahr noch besser als sonst. Die Fahrzeuge werden gestellt. Das geschieht folgendermassen. Ueli übernimmt das Kommando. Das liegt ihm und er macht es hervorragend. Ab sofort ist Ueli unser Camp Stratege. Er weist die Fahrer so ein, dass die beiden Seiten der Fahrzeuge die mit der Küche ausgestattet sind, gegen die Feuerstelle zeigen. Die Schnauze des einen Fahrzeug trifft auf das Heck des anderen. Zwischen dem ausgeklappten Reserverad des einen Fahrzeugs zur vorderen Ecke des anderen, bleibt eine kleine Lücke. So sind wir gegen hinten vor unliebsamen Besuch geschützt. Gegen vorne haben wir Blick auf das Lagerfeuer und die Landschaft. Die Köche beginnen mit der Arbeit. Es soll Rindersteak und Kartoffelstock geben. Ich interveniere, macht doch daraus ein Stroganoff. Das Fleisch, das in Botswana verkauft wird, ausgenommen Wildfleisch, eignet sich in der Regel nicht für Steaks. Das beste Fleisch aus diesem Land wird exportiert. Selten Mal kriegt man es auch hier in einer Metzgerei. Aber es schaut doch so gut aus und wie sich das schneiden lässt. Ich setze mich durch mit dem Kompromiss, dass ein Stück davon als Steak gebraten wird. Nach der Degustation dieses Steaks sind alle meiner Meinung. Steffi spürt das Runterfahren vom Berufsleben und ist schon kurz nach 1900 im Zelt und schläft. Wir trinken noch Kaffee. Beim Spülen geht mir der Glasbehälter vom Bodum in die Brüche. Gibt es ab jetzt bis zum nächsten Einkaufszentrum keinen guten Kaffee mehr? Die beiden helfen mir, die Kaffeekanne mit Panzerband zu flicken. Ueli drückt und rückt daran rum. Dies mit einer Engelsgeduld. Mal schauen ob es hält, aber erst Morgen. Um 2100 Uhr gehen auch diese beiden ins Zelt Ich schreibe noch Tagebuch. Morgen geht’s weiter in den CKGR. Was erwartet uns da?
29.09.21 Via Matswere Gate in die Zentralkalahri ins Kori Camp Nr. 3
Das geflickte Bodum funktioniert, für dass es nur vom Panzerband zusammengehalten wird, recht gut. Wir finden sicher in Maun ein neues. Die Fahrt Richtung Matswere Gate wäre eigentlich zeitlich und Strassenzustandsmässig einfach. Trudi, so heisst unser Navi, kostete uns aber einiges an Nerven. Sie berechnet Zeiten die einfach nicht stimmen können. Irgendwann bemerkt sie den Fehler, die Zeiten stimmen wieder. Wir kommen an eine Kreuzung mit 2 way stopp. Der kreuzende Verkehr hat Vortritt. Hier hätten unsere Ferien beinahe ein jähes Ende gefunden. Mit uns auf der Gegenseite steht ein Kleinwagen. Von uns aus gesehen von Links kommt ein weisser Ford Ranger angebraust. Die Fahrerin des Kleinwagens, eine Weisse, schaut nach links. Beim Linksverkehr kommt aber aus dieser Richtung auf der nähergelegenen Fahrbahn nie etwas. Sie fährt los und biegt nach rechts ab. Das heisst, sie muss die nähergelegen Fahrbahn kreuzen um rechtsdrehend auf die linke Fahrbahn zu gelangen. Der weisse Wagen versucht auszuweichen. Sie sieht in immer noch nicht und fährt zu. Die Lücke zwischen unserem stehenden Auto zum Kleinwagen wird immer kleiner. Der Ford weicht weiter gegen rechts aus und kommt auf uns zugeschossen. Wir stehen immer noch am Stoppschild. Entweder fährt er nun voll in uns rein oder aber in das andere Fahrzeug, Er bringt es doch tatsächlich fertig, sein Fahrzeug zwischen uns und der Falschfahrerin durch zu steuern. Die verbleibende Lücke ist sehr eng. Das war knapp, sehr knapp. Er stellt seinen Ford an den Strassenrand und geht in Richtung der fehlbaren Lenkerin. Der Schreck sitzt uns in den Knochen. Adrenalin pur. Wir biegen rechts ab und fahren weiter. Der Fahrer geht an uns vorbei. Er ist wütend und macht eine Bemerkung die ich nicht verstehe. Sie gilt ganz sicher nicht uns, aber nett ist sie wohl auch nicht. Dank Trudi kommen wir, mit einem kleinen Umweg, zum Gate. Wir geben unsere Voucher ab. Es stellt sich heraus, dass unsere Papiere für das zweite Camp wohl für 4 Personen ausgestellt sind, Bushlore aber beim Vermieter Big foot nur für 2 Personen bezahlt hat. Die Ranger am Gate setzen sich für uns ein und telefonieren mit Bushlore in Maun. Ich höre das Gespräch mit. Der Mann macht der Dame am Telefon unmissverständlich klar, dass wir Gäste sind in diesem Land und unser Geld hier ausgeben. Er würde uns jetzt rein lassen und sie solle gefälligst dafür sorgen, dass der Restbetrag umgehend überwiesen wird. Ich staune nur, wie der sich für uns einsetzt. Zum Schluss erklärt er seinem Chef noch die Sachlage und wir können nach einer Stunde in den Park einfahren. Übrigens, das Holz dort am Gate zu kaufen lohnt sich, es brennt sehr gut und lang. Trudi berechnet die Strecke zum Kori Camp 3 so, dass wir um 1930 Uhr dort eintreffen werden. Sven beruhigt mich, das kann nicht sein, wir sind um 1600 Uhr dort. Wir fahren los. Trudi rechnet zuerst die Kilometer hoch, die Ankunftszeit wird immer später. Plötzlich berechnet sie neu und die Ankunftszeit entspricht genau der Berechnung von Sven. Wir erreichen das Ziel. Tische und Stühle sind rasch bereit. Der Ankunftsdrink steht bereit. Wir beschliessen hier zu duschen. Das Wasser aus dem Tank ist warm genug. Die Ablutions bestehen in diesen Camps aus 2 aus Rundholz gebauten Schnecken. In der einen Schnecke steht ein Klo, in der anderen hängt ein Kessel an einem Kabel. Das Kabel führt oben um eine Umlenkrolle und kommt der Wand nach runter. So kann der Kessel heruntergelassen werden. Er wird mit Wasser gefüllt und wieder nach oben gezogen. Unten am Kessel ist eine Brause angeschweisst. Mehr gibt es in diesen Camps nicht. Das Wasser muss mitgebracht werden. Für diese Umgebung ist das vollkommen genügend. Also los und wir stinken um einiges weniger. Unser Campstratege Ueli stellt die Fahrzeuge wie immer so, dass wir gegen hinten geschützt sind. Steffi hängt seine Schuhe, wie immer, an einen Haken ans Dachzelt. Nun kommt Dinner for one. Ich laufe geschätzte 10 Mal mit dem Kopf in die Schuhe. Mitleid? Denkste, jedes Mal werde ich ausgelacht. Nachtessen, gebratener Speck mit Kartoffeln und Teigwaren. Dazu Krautsalat. Es ist schon dunkel. Abwechslungsweise, so ca. alle 20 Minuten, macht einer eine Runde ums Camp. Mit der starken Lampe wird die Umgebung ausgeleuchtet um ungebetenen Besuch rechtzeitig zu erkennen. Es ist nichts los. Auch nichts zu hören. Wir fühlen uns sicher. Es gibt Kaffee, aber nicht wie gewohnt. Mein Bodum ist ja in die Brüche gegangen. Die Reparatur ist kein durchschlagender Erfolg. Steffi bastelt mit einem Styropor Becher und HH Papier einen Filter. Es gibt Filterkaffe. Schmecken tut er auch. Nach einem Absacker geht Sven als erster ins Zelt. Wir sitzen beim Feuer. Plötzlich sehen wir eine Lampe die sich auf der Zufahrt zu unserem Camp bewegt. Das sind sicher Patrouillen gegen Wilderer. Wer kommt um die Ecke auf uns zu. Einer von uns! Hat er wirklich? Ja er hat. Mutterseelen alleine einen Spaziergang rund ums Camp gemacht. Ich ärgere mich, sage aber nichts. Ich habe schon X Mal erklärt wie man sich in diesen Camps verhält. Gegen Leichtsinn ist kein Kraut gewachsen. Nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, gehe auch ich die Leiter hoch.
30.09.21 CKGR Kori Camp 3 nach CKGR Passarge Vally CG Nr. 2
Heute ist Gamedrive angesagt. Sven fährt. Start, nach einem gemütlichen Frühstück, um 8 Uhr. Die ersten 20 Km ist nichts los. Dann aber, einen Haufen Oryxe, immer wieder Oryxe. Schön anzusehen und gut zum Filmen. Die halten einfach still und staunen. Alle anderen Verdächtigen zeigen sich auch. Ein Rudel Schabracken Schakale stellt sich auch in Position. Uns kommt ein Gamedrive Fahrzeug entgegen und der Fahrer erzählt Steffi, dass weiter in unserer Richtung auf der linken Seite 5 Löwen unterwegs sind. War das ein Fake? Löwe und Leo und Ähnliche verweigern sich uns. So gegen 1300 Uhr merke ich, dass die Konzentration bei Sven nachlässt. Ich frage nach und bekomme die Antwort, kein Problem ich bin noch gut zwäg. Etwa eine Stunde später gibt es einen Zwischenfall. Es hätte bös enden können. Dem Fahrzeug ist zum Glück nichts passiert. Ich mache Sven den Vorschlag, dass wir zukünftig keine Fahrtage mehr machen. Wir teilen uns den Tag auf. Sven beginnt und übergibt mir das Fahrzeug nach ungefähr der Hälfte der zu fahrenden Strecke Er stimmt meinem Vorschlag zu. Am Ziel sagt er selbst, dass er heute an seine Grenzen gelangt ist. Also macht unsere Abmachung Sinn und alles ist gut. Nachtessen Spaghetti Bolognese inkl. die gewohnten Sprüche. Besuch während der noch wach Phase, eine Ginsterkatze. Sven sagt, ein Kap Fuchs. Kein Foto, kein Beweis.
01.10.21 CKGR Passarge Vally CG Nr. 2 nach CKGR Kori Camp 3
Da wir eine weitere Nacht in diesem wunderbar gelegenen Camp verbringen werden, fahren wir früh los mit der Idee am frühen Morgen die interessanten Tiere zu finden. Wir nehmen den Waterhole Drive. Am Anfang ist nichts zu sehen ausser Büschen. Dann zeigen sich Oryxantilopen, die haben wir schon zur Genüge gesehen. Gnus kreuzen unseren Weg. Der Funk der Kollegen meldet, Giraffe von rechts. Das mit dem Funk ist so eine Sache. Zwei von uns haben die Idee, dass das was sie im Militär gelernt haben anzuwenden sei. Das geht dann in etwa so: „Ueli von Erich bitte melden“. Antwort: „Erich von Ueli, verstanden, antworten“. Wenn dann das Wichtige was gesagt werden soll, nämlich: „links hat es Giraffen“, gesagt ist, ist das zweite Fahrzeug bereits daran vorbeigefahren. Ich mache bei diesem Quatsch konsequent nicht mit. Ich bin in den Ferien, nicht im Militär. Einige Meter weiter ein kleiner Giraffe links. Nun folgt ein Schauspiel sondergleichen. Das Kleine links, die Mutter rechts der Strasse. Wir dazwischen. Das Kleine getraut sich nicht zur Mutter zu gehen, die Mutter zögert die Strasse zu queren. Das fordere Fahrzeug fährt ein wenig weiter, weil sie die Situation erkannt haben. Jetzt findet das Kleine den Mut die Strasse zu kreuzen um in die Nähe der Mutter zu kommen. Die beiden schauen sich kurz an und entfernen sich. Ein unvergessliches Erlebnis. Wir sind, nach einer Rallye Fahrt um 1400 Uhr zurück im Camp. Wir haben uns auf zwei Fahrstile geeinigt. Game Drive ist langsames Fahren, damit wir alles sehen, was es zu sehen gibt. Der Rallye Stil ist möglichst schnelles Vorankommen um ein Ziel in nützlicher Frist zu erreichen. Beides macht Spass. Es ist Chillen angesagt. Nachtessen, Bratwurst (keine Borewors) Bratkartoffeln und Bohnen Speck Röllchen. Danach backen wir unser erstes Brot. Ich habe mit Elisabeth zusammen schon mehrmals in Afrika Brot gebacken. Im Potje geht das sehr gut. Trotzdem war jeweils das erste Brot total verkohlt. Steffi und ich machen es uns zur Pflicht, dass das nicht passiert. Wir haben schöne Glut. Der Teig ist gut aufgegangen. Einem Erfolg steht nichts mehr im Weg. Nach 25 Minuten heben wir den Deckel. Verbrannt ist es nicht. Gewonnen!! Durch ist es auch. Um Ca. 2130 Uhr sehe ich in weiter Ferne ein Feuer. Man riecht noch nichts, es kommen keine Russpartikel nieder. Ich mache die Freunde darauf aufmerksam, dass noch lange keine Gefahr besteht. Sicher bis zum Morgen nicht. Trotzdem diskutieren Ueli und Sven schon wie wir allenfalls evakuieren könnten. Steffi und ich amüsieren uns köstlich. Mal schauen was kommt.
02.10.21 CKGR Passarge Vally CG Nr. 2 nach CKGR Sunday Pan Camp CG Nr 3
Wir leben noch und sind nicht mal angebrannt. Genau wie das Brot. Es schmeckt wunderbar. Das nächste mit ein wenig mehr Salz und es ist perfekt. Wir machen uns auf den Weg zum Sunday Pan Camp. Die 43 Km fahren wir im Game Drive Modus. Die übrigen Verdächtigen sind unterwegs, mehr aber auch nicht. Am Wasserloch der Sunday Pan ist einiges los. Vor allem Kudus und Oryxe vergnügen sich am und im Wasser. Vermutlich machen die Tiere ihr Geschäft auch im Wasser, es stinkt. Den Campground Nr. 3 kenne ich von einer früheren Reise. Sehr offen, nicht verbuscht. Wir stellen die Fahrzeuge in den Schatten und uns auch. Es ist 36 Grad warm. Die Fahrzeuge haben auch Durst. Also füllen wir die 40 Liter Reserve Diesel ein. Es gibt erst in Rakops wieder frischen und das liegt 110 Km entfernt. Um 1500 Uhr starten wir zu einem kurzen Gamedrive. Es ist nichts los. Auch das Wasserloch ist unbenutzt. Also zurück ins Camp. Der Campstratege macht seine Arbeit wieder tadellos. Bei Dunkelheit brennt selbstverständlich ein Feuer. Die Lampen des Aufbaus brennen. Zwei helle LED Lampen geben, angeschlossen an die Zusatzbatterie für den Kühlschrank, zusätzliches Licht. Wieder im Turnus geht einer von uns mit einer starken Taschenlampe um die Fahrzeuge und hofft auf leuchtende Augen. Bis anhin war das noch nie der Fall. Sitzen und bewegen tun wir uns unterhalb der geöffneten Dachzelte. Es ist Apero Zeit. Dann beginnen unsere beiden Köche, Steffi und Sven, mit den Vorbereitungen fürs Nachtessen. Beim anschliessenden gemütlichen Beisammensein beschliessen wir um 5 Uhr ist Tagwacht. Wir dürfen seit dem 1. Oktober bereits um 0530 Uhr losfahren. So nach und nach verschwinden wir in die Zelte.
3.10.21 CKGR Sunday Pan Camp CG Nr 3 nach CKGR Kori Camp CG 3
Es ist 0530, ich bin der Erste der aufwacht. Schiefgegangen! Ich mache denn nötigen Lärm um die anderen zum Aufstehen zu bewegen. Die Zelte werden zusammengeklappt. Das geht schon recht flott. Ein Kaffee hinter die Binde gegossen und ab zum Wasserloch. Selbstverständlich nicht zu Fuss. Um halb sieben stehen wir am Wasser. Ältere Männer brauchen Eben ein bisschen Zeit. Die Zeilen des Reiseberichts von Gestern bis jetzt entstehen hier. Ca. 2 Stunden später, ohne Sichtungen, ausgenommen ein Schabrackenschakal, geht es zurück ins Camp. Das Frühstück schmeckt wie immer. Die 20 Km zurück ins Kori Camp werden im Gamedrive Modus abgefahren. Wir kommen nochmal am Wasserloch vorbei. Jetzt ist aber was los. Geschätzte 30 Oryxe tummeln sich im Wasser. Ein Einzelnes Gnu kommt gemütlich daher getrottet. Die Oryxe machen sofort Platz. Das Gnu schreitet ruhig zum Wassereinlass und trinkt. Keines der Oryxe traut sich nur in die Nähe. Es wissen alle wer der Chef ist. Übermacht hin oder her. Im Camp angekommen, da waren wir ja vor 4 Tagen schon, gibt es einen gemütlichen Nachmittag bei 36 Grad im Schatten. Gegen 1600 Uhr, die Fahrzeuge sind durch den Campstrategen so gestellt, dass wir uns sicher unter den Dachzelten aufhalten können. Nachtessen, Eintopf, geschnetzeltes Rindfleisch mit Linsen. Das Fleisch ist sehr gut durch. Die Linsen sind sehr al dente. Trotzdem wird fast alles weggeputzt. Da wir konsequent auf das Mittagessen verzichten. Es ist einfach zu heiss. Gegen 1000 Uhr sind alle in den Kojen.
04.10.21 CKGR Kori Camp 3 nach Makgadikgadi NP CG Khumaga
Um 0430 hole ich meine Freunde mit entsprechendem Lärm aus den Zelten. Frühstücken und los Richtung Rakops. Trudi hat ein Problem und führt uns einen ganz anderen Weg zum Ziel. Sei’s drum. Am Gate werden wir freundlich empfangen. Die Leute wundern sich, woher wir kommen. Eine Erklärung sparen wir uns. Wer von denen kennt schon Trudi. Wir kaufen noch Holz das sofort verladen wird. Ich checke inzwischen aus. Was soll ich Holz schleppen, wenn ich mit dem Kugelschreiber meine Pflichten erledigen kann. Diesmal nehmen wir, Trudi zum Trotz, den direkten Weg. Er ist um die Hälfte kürzer und problemlos zu fahren. In Rakops tanken wir auf. Die Shell Tankstelle gibt es auf der Karte. In Wirklichkeit jedoch nicht. Die alte Tanke tut’s auch. Ich will zuerst auf das Auffüllen der Kanister verzichten, lasse mich aber dazu überreden, dass je ein Kanister pro Fahrzeug gefüllt wird. Einen richtigen Shop haben die immer noch nicht. Wir finden eine Metzgerei im Hinterhof. Unsere Köche kaufen Poulet Schenkel. Kartoffeln und Paprika. Es reicht sicher bis Maun. Den Bottle Store finden wir auch. Sehr dürftig assortiert. Wir füllen die Bier und Süssgetränke Vorräte . Die Weiterfahrt zum Makgadikgadi Gate ist kurz und schnell. Aufpassen auf Nutztiere gehört dazu. Die Überfahrt mit der Fähre ist, wie schon beim letzten Mal, kriminell. Etwas ist neu. Die letzte Überfahrt wurde noch mit Aussenbordmotoren bewältigt. Jetzt wir die Fähre von Hand an einem Seil über den Boteti gezogen. Ueli hilft beim Ziehen. Vermutlich hat der Motor den Geist aufgeben und man hat auf Handbetrieb umgestellt. Beim Einchecken wird die Parkgebühr fällig. Kreditkarte geht nicht und Pula haben wir zu wenig. Fremdwährungen nehmen die keine. Wir vereinbaren, dass wir in Maun bei der Organisation Wildlife vorbeigehen und unsere Schulden dort bezahlen. Das Büro liegt gleich neben der Maun Police und sollte gut zu finden sein. Mal sehen ob es klappt. Das gleiche Problem werden wir beim Eintritt in die Xai Pan haben. Jedenfalls werden wir hier reingelassen. Der Fehler liegt bei mir. Nachdem wir am Zoll die Strassengebühr per CC bezahlen konnten und weil im Zusammenhang mit Corona, Bargeld eigentlich tabu sein sollte, habe ich angenommen, dass auch die Parkeintritte mit CC bezahlt werden können. Deshalb haben wir nur 1000 Pula gezogen. Auf den Voucher steht zwar, dass die Parkgebühr nicht inbegriffen ist. Dass sie immer noch bar und in Landeswährung bezahlt werden muss, steht dort nicht. Wäre eine gute Idee das hinzuschreiben. Wir beziehen den Platz KO02. Schön direkt am Boteti gelegen. Ein Bier muss sein. Um 1500 fahren wir los zum Gamedrive. Nichts los, ausser Zebras. Wir fahren eine steile Abfahrt runter zum Fluss. Zuerst auch da nichts los. Wir sind zu früh dran. Ganz am Ende des Flusspads entdecken wir einen Elefanten am Trinken und zwei im Wasser am Spielen. Wir wollen eigentlich langsam zurück, müssen aber nahe am trinkenden Elefanten vorbei um wieder nach oben auf die Strasse zu kommen. Ich hätte das gewagt, füge mich aber der Mehrheit. Wir wenden. Inzwischen ist eine grosse Herde Elefanten am Fluss. Giraffen sind auch da. Jetzt ist was los. Denen schauen wir eine Weile zu. Dann sehe ich, dass der im Weg stehende Elefant zu den anderen ins Wasser gegangen ist um zu baden. Wir wenden wieder. Die Tiere kommen langsam aus dem Wasser. Ich fahre zuerst die Rampe hoch. Gemäss Erzählungen aus dem nachfolgenden Fahrzeug, passt das dem Elefanten gar nicht. Er trötet und bewegt sich wütend auf sie zu. Sie müssen warten. Ich bin durch. Zurück im Camp werden die Fahrzeuge für die Nacht bereitgemacht. Die erste, richtige Dusche nach 5 Tagen Kalahari macht so richtig Spass. Nachtessen, Poulet Schenkel an grüner Curry-Kokosmilch Sauce, Reis. Frucht oder Tomaten Salat nach Wunsch. Unsere Köche stellen ihr Können unter Beweis. Ueli versucht, mit Netzverbindung unsere Abrechnung zu machen. Damit sollten wir erfahren wie wir stehen. Das heisst, wer bereits wie viel bezahlt hat. Er macht das mit einem neuen Tool. Er tut mir echt leid. Es funktioniert nicht so wie er sich das wünscht. Stimmen tut es am Schluss aber sicher. Nach dem Warten auf die provisorische Abrechnung verschwinden wir in die Schlafgemächer.
05.10.21 Makgadikgadi NP CG Khumaga nach Nxai Pan CG Baines Baobabs
Das ist ein Erwachen heute früh um 0530. ich bin, wie immer, der Erste der aus dem Dach Zelt kriecht und versucht nicht von der Leiter zu fallen. Es geht rüber zum nahegelegenen Toilettenhaus und wieder zurück. Inzwischen ist auch Sven verletzungsfrei am Boden gelandet. Etwa 2 Minuten später ruft er plötzlich, Erich komm sofort ins Auto, da liegen 2 Löwen. Da ich nicht so leicht in Panik gerate, schaue ich ums Fahrzeug rum und siehe da, in 30 Meter (nachgemessen) liegen tatsächlich die Löwen. Kamera geholt, wider ums Auto rum und eine unvergessliche Sequenz gedreht. Kurz darauf erheben sie sich und gehen von dannen. 5 Minuten vorher bin ich praktisch über die Stelle marschiert wo sie gelegen haben. Dieses Erlebnis, diese Scene, werde ich nie mehr vergessen. Aber es kommt noch anders. Die Fahrt zum Gate führt uns dem Boteti entlang durch eine Tiefsandpiste. Wir müssen den ganzen Park durchqueren. Unser Ausgang liegt genau gegenüber dem Gate das wir gestern benutzt haben. Sichtungen, ausser ein paar Zebras, nichts. Beim Gate geht das Theater wegen den fehlenden Pulas wieder los. Wir müssten die Park Fee für den heutigen Tag bezahlen. Nach langem Palaver sind auch diese Herren bereit uns ziehen zu lassen. Selbstverständlich mit der Auflage, den ausstehenden Betrag in Maun bei Wildlife zu bezahlen. Die 10 Km zum Gate in den Nxai Pan NP sind rasch abgefahren. Der geneigte Leser ahnt es, das Theater geht wieder von vorne los. Diese Beamten benehmen sich zuerst stur. Wir sollen nach Maun fahren um dort Geld zu holen, zurückkommen und bezahlen. Sonst werden wir nicht eingelassen. Das wären 300 Km und 4 Std Zeitaufwand. 3 von uns gehen konsterniert nach draussen. Sven bleibt bei den Angestellten vom Gate. Wir drei beschliessen, dieses Camp auszulassen und eine Nacht mehr in der Thamalakane Lodge in Maun zu bleiben. Sven kommt raus. Er hat doch tatsächlich Erfolg. Wir dürfen auch hier rein. Gem. Aussage von Sven, hat er ihnen erklärt, dass das was sie von uns verlangen doch eigentlich Sinnlos ist. Alle anderen Beteiligten der passierten Gates hätten sich mit dem Kompromiss einverstanden erklärt. Nur hier soll das jetzt nicht gehen. Wir bewundern das Verhandlungsgeschick von Sven. Nachdem sie eingewilligt haben, sind sie sehr freundlich. Erklären uns den Weg und zeigen uns die Pads die wir besser nicht befahren sollen, weil sehr Tiefsandig. Wir folgen den Ratschlägen und sind nach 1,5 Stunden bei den drei Schwestern. Ich und Sven kennen diese Szenerie. Wir waren schon mal mit unseren Frauen da. Es ist immer noch eindrücklich, diese riesigen Baobabs zu bestaunen. Die riesige Salzpfanne bringt einem dazu, sich ganz, ganz klein zu fühlen. Es ist genügend Zeit das Ganze auf sich einwirken zu lassen. Unser Camp liegt direkt gegenüber den drei Riesen. Am Nachmittag wird ausgeruht. Einige schlafen und ich schreibe Tagebuch. Heute gehen wir ein wenig später in unsere Hochliegen. Wir sitzen gemütlich beisammen und lügen uns an.
6.10.21 Nxai Pan Baines Baobabs nach Maun Thamalakane Lodge (2 Chalets)
Es geht eher gemütlich los. Die sandige Rüttelpiste schaffen wir in Rekordzeit. Wir nähern uns dem Gate. Ich erwarte, dass das Palaver wieder losgeht. Und so ist es. Der Typ kennt uns nicht mehr. Er will wieder Geld von uns für den heutigen Tag. Wir haben immer noch keins. Plötzlich erinnert er sich doch noch und lässt uns passieren. Der Weg nach Maun ist bald einmal abgespult. Das Gebäude der Maun Police und damit auch das von Wildlife ist schnell gefunden. Wir bezahlen unsere Schulden und gleichzeitig die Parkgebühr für die kommenden NPs. Die Food, Nonfood und Getränke Lager werden aufgefüllt. Diesel und Wasser natürlich auch. Ich ziehe noch 1000 Pula für alle Fälle die noch kommen können. Wir erreichen nach 20 Km die Thamalakane Lodge. Werden sehr freundlich empfangen. Dann geht es unter die Dusche. Die Wäsche wird zum Waschen gebracht. In 3 Stunden haben wir sie wieder. Dann aber muss ein Bier her. Wir sind am Verdursten. Es werden zwei. Ich räume noch die Einkäufe im Fahrzeug so um, dass alles gut verstaut ist und schreibe Tagebuch. Wir freuen uns aufs Nachtessen. Da gibt es zur Vorspeise eine Butternutsuppe. Als Hauptgang einen Elan Eintopf. Auch dieses Tier ist vermutlich von selbst gestorben. Dazu Gemüse und Reis. Nachspeise, Schokoladenkuchen mit Eis. Das schmeckt gut. Wir sind alle müde. Vermutlich sind es die 3 Stunden Einkaufen bei fast 40 Grad.
07.10.21 Maun Thamalakane Lodge, via South Gate in den Moremi NP. CG Third Bridge Nr 2
Ich erwache um 0400 Uhr. Muss pinkeln. Dann zurück ins Bett. Alles unspektakulär. Ich höre was. Gehe nach draussen. 20 Meter vor mir grasen 2 Hippos friedlich am Ufer des Thamalakane. Imposante Tiere. Nach dem Genuss dieses Moments gehe ich zurück und schlafe weiter. Auf Nachfrage beim Frühstück hätten 2 von 3 nicht gewünscht geweckt zu werden. Alles richtig gemacht. Das Frühstück schmeckt wesentlich besser als das Nachtessen. Die Wäsche ist immer noch nicht zurück. Steffi interveniert, 10 Minuten später sind die gewaschenen Kleider da. Eigentlich wollte ich, wegen der Verspätung auf ein Trinkgeld verzichten. Der Kerl der die Wäsche gebracht hat druckste so lange rum bis ich mich erweichen lasse es doch zu tun. Ich bereue es nicht. Gleich beim Einbiegen auf die Teerstrasse kaufen wir bei einer freundlichen Dame den ganzen Holzvorrat. Der Betrag wird noch aufgerundet. Die Freude ist ihr ins Gesicht geschrieben. Auch für solche Begegnungen liebe ich Afrika. Bis zum Gate fahren wir zuerst Teerstrasse dann auf Gravel. Da wir alles schon bezahlt haben, geht das Checkin rasch. Dann ab zur third Bridge. Diese Brücke ist defekt, es muss ein ca. 6 Km langer Umweg gefahren werden. Die Fahrt dahin ist trotzdem, oder gerade wegen der Umfahrung, sehr unterhaltsam. Wir treffen auf Gnus, Zebras Giraffen und Elefanten. Der Pad selbst ist problemlos befahrbar. Auch da ist das Checkin schnell erledigt. Wir haben Campsite Nr 2. Der Beschluss keinen Drive mehr zu machen ist schnell gefasst. Wir geniessen die Umgebung. Ein Elefant kommt zu Besuch und frisst in unserer Nähe die Früchte des sausage tree. (Leberwurst Baum) Wir lassen uns nicht stören und er sich auch nicht. Der Topf mit Nachtessen steht auf dem Feuer. Steffi will den Garpunkt kontrollieren. Anstatt den Deckel erwischt er den Henkel vom Topf. Aussage, ich glaube hier gibt es ein Vakuum. Wir lachen uns halb schusselig. Nachtessen schmeckt wie immer lecker. Kartoffeln, Hühnchenbrust, Zwiebeln, Tomaten und wenig Rotkrautsalat. 3 von 4 gehen in die Zelte zum Schlafen. Wer wohl der Vierte ist? Ich schreibe noch gemütlich Tagebuch. Plötzlich, nur von unserem kleinen Tisch getrennt, steht ein mittelgrosser Elefant. Abstand zum Rüssel keine 2 Meter. Ich sitze direkt neben der Fahrertüre. Kein Gedanke aufzustehen und ins Fahrzeug zu gehen. Das Tier schaut mich an und scheint zu fragen: „Darf ich ein wenig zu dir kommen“? Ja darf er! Er kommt ja zu mir. Nie im Leben würde ich mich getrauen, von mir aus so nahe an einen Elefanten ran zu gehen. Ich fange an ruhig mit ihm zu sprechen. So was wie, was willst du denn da? Lass die Becher in Ruhe. Trotz meiner Aufforderung beschnüffelt er alle 4 Becher auf dem Tisch, ohne einen umzustossen. Dann gehorcht er und geht zur offenen Türe des Aufbaus. Da befindet sich die Küchenzeile mit Geschirr und Besteck. Er schnüffelt mit dem Rüssel im Innern rum. Ich spreche ruhig auf ihn ein: „Hier gibt es nicht zu holen“! „Lass das sein und troll dich jetzt“! Das Ganze wird von Steffi aus dem Dachzelt raus beobachtet. Ich hole rasch meine Kamera aus dem Auto und versuche zu filmen. Wohl zu dunkel. Wir werden sehen. Mein Elefant glaubt mir nicht, dass es da nichts zu holen gibt. (Ich bin sicher. Wir räumen immer alles Essbare weg. Genau wegen solcher Besuche.) Er geht zur hinteren Türe, schmeisst zuerst meinen Rucksack zu Boden und greift sich einen Karton mit Rotwein. Ich sage ruhig zu ihm: „Lass das, das schmeckt dir nicht!“ Denkste, der Karton ist rasch aufgerissen. Er nimmt den ganzen Plastiksack ins Maul und kaut so lange dran rum bis er platzt. Den Inhalt trinkt er in einem Schluck. Ein paar Sekunden später speit er das Plastik auf den Boden und macht sich auf zu den Nachbarn auf Campground 3. Panik oder Angst kam bei mir nie auf. Das Tier wirkte auf mich so ruhig und entspannt. Keine Aggressivität, nichts. Einfach nur schön. Das ist schon das zweite Erlebnis dieser Reise das ich nie mehr vergessen werde. Genau darum liebe ich Afrika. In der Nacht fängt es an zu stürmen, dann kommt Regen dazu und Blitz und Donner. Die Elefanten strolchen immer noch im Camp rum. Schnüffeln an den Dachzelten.
08.10.21 Moremi NP Third Bridge CG 2
Es regnet immer noch. Frühstück gibt es stehend unter den Dachzelten. Dann ab zum Gamedrive. Zuerst fahren wir den Mboma Loob rund um die Mboma Insel. Sehr interessant und abwechslungsreich. Nur die Löwen verstecken sich vor uns. Dann geht es Richtung Hippo Pools. Es gibt sogar ein paar Hippo Ohren zu sehen. Wir sind im 1400 Uhr zurück im Camp. Beim Gate zum Camp gibt es einen kleinen Shop. Die Mitarbeiter haben ihn in Eigenregie eröffnet. Das Sortiment zeugt von Sachkenntnis. Es ist ziemlich alles vorhanden, was einem auf so einer Reise fehlen oder ausgehen kann. Ich ersetzte den Rotwein, der uns der Elefant weggesoffen hat. Das mit dem Ankommen Bier wird vorerst nichts. 2 Elefanten fressen sich auf unserem Platz die Wampen voll. Nach etwa einer halben Stunde trollen sie sich. Jetzt wird’s gemütlich. Es ist 36 Grad warm. Das Nachbar Camp ist verlassen. 2 Elefanten kommen zu Besuch. Ich kontrolliere ob alles sicher verstaut ist. Monkeys trieben sich auch rum. Ein Rundgang, mit der Steinschleuder in der Hand, löst das Problem. Vor dem Nachtessen wollen wir uns, so als Apero, ein Glas Weisswein zu Gemüte führen. Doch halt, es ist kein Weisswein mehr da. Hoppla, da habe ich wohl was falsch gesehen. Mein Elefant hat nicht Rotwein, sondern Weisswein vernichtet. Somit habe ich die falsche Sorte gekauft. Nun denn, gekühlter Rotwein geht auch. Wir werden mit Rösti, diesmal mit Speck, Borewors und Bohnensalat verwöhnt. Schmeckt fantastisch. Was unsere Köche immer wieder zuwege bringen. Ich staune nur noch! Dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.
09.10.21 Moremi NP Third Bridge nach Moremi NP GC Xakanaxa
Heute haben wir einen Höllenritt vor uns. Nur jetzt wissen wir das noch nicht. Frühstücken, zusammenpacken. Alles Routine. Holz kaufen am Gate war nicht. Alles zu, kein Mensch zu sehen. Wir fahren Richtung Xakanaxa Camp. Es gibt da eine Route, die schaut eher langweilig aus. Es gibt eine andere, interessantere. Wir entscheiden uns für die. Zuerst allgemeine Richtung South Gate. Auf der Höhe der Hippo Pools biegen wir links ab. Nun geht es los. Eine Wasserdurchfahrt nach der anderen. Immer wieder Probleme mit der Navigation. Trudi findet sich nicht ohne Hilfe von Wegpunkten zurecht. Steffi macht das perfekt. Das fordere Fahrzeug hält an. Per Funk werde ich nach vorne beordert. Ich stehe neben Steffi, wir begutachten gemeinsam eine Wasserdurchfahrt. Es geht lange geradeaus, die Ausfahrt sehen wir nicht. Wir beschliessen diese Durchfahrt zu umfahren. Steffi setzt Trudi andere Wegpunkte und los geht‘s. Ich weiss, dass ich in Navigation kein Hirsch bin. Die andern zwei stehen mir dabei in nichts nach. Steffi hat sich am Vortag intensiv mit Trudi beschäftigt. Selbstverständlich rein platonisch. Er kennt das Tool mittlerweile sehr gut. Die Wasserdurchfahrten machen extrem Spass. Eine ist sehr speziell. Etwa 100 Meter lang mit einer scharfen Rechtskurve und nochmals 100 Meter. Alles im Wasser das bis zum Wildfängern reicht. Wir schaffen es ohne Seilwinde. Die gesamte Stecke ist sehr kurzweilig zu fahren. Enge Biegungen zwischen den Bäumen durch. Es erfordert die ganze Aufmerksamkeit der Fahrer. Später mal schaut Steffi nochmals den Track an und stellt fest, dass er eigentlich gesperrt ist. Ich habe den gleichen Weg auf dem Navi, habe es aber ebenfalls übersehen. Zum Glück, sonst hätten wir dieses Abenteuer wohl nicht erleben dürfen. Tiersichtungen sind auf diesem Abschnitt eher zweitrangig. Trotzdem sperren einige Elefanten unseren Pad und wir müssen immer wieder ein paar Minuten warten. Sie sind hier Zuhause und bestimmen was geht und was nicht. Unsere Campside ist diesmal frei von Elefanten. Wir können, bereits um 1300 Uhr, nach sechsstündiger Fahrt unser Ankommensbier geniessen. Wir ordern noch 6 Bündel Holz das uns gebracht wird. Es ist eine Menge die wir in den Fahrzeugen fast nicht unterbringen. Sehr gute Qualität, aber eher teuer. Eine Dame mit Chauffeur kommt vorbei und macht das Checkin für den Campground. Dann der gewohnte Ablauf. Wagen so stellen das sie in einem nicht eingezäunten Camp bestmöglichen Schutz bieten. Dem Campstrategen sei gedankt. Apero. Sven kocht uns ein wunderbares Chili. Kaffee trinken und so langsam ab in die Dachzelte.
10.10.21 Moremi Xakanaxa nach Khwai community Camp CG Maghoto
Zelte zuklappen, frühstücken, Tische und Stühle laden und ab Richtung Khwai. Der Drive ist wieder sehr abwechslungsreich. Neben dem Gewohnten ist diesmal ein Kormoran dabei. Eine Wasserdurchfahrt bewältigt Sven souverän. Wir sind, dank eine Fehlberechnung von mir, immer noch knapp an Diesel. Hätten wir doch damals in Rakops nur beide Kanister aufgefüllt. Eindeutig mein Fehler. Gestern wurde uns gesagt, dass es in Khwai einen Typ gibt der Diesel verkauft. Wir verlassen den Park und fragen in Khwai nach. Ein junges Mädchen führt uns hin. Sie geht zu Fuss vorneweg. Eigentlich wäre sie wohl lieber mitgefahren. Ein Blick in unseren Wagen hielt sie davon ab. Alles voll Holz. Patrick, der Tankwart begrüsst uns freundlich. Ja, ich habe Diesel. Pro Fahrzeug werden 50 Liter aufgetankt. Er holt das Gebräu in einem Schuppen in 2 25 Liter Kanistern. Als Einfüllstutzen dient eine zurechtgeschnittene Wasserflasche. Eindeutig besser als unsere Lösung mit den Plastik Einfüllstutzen. In US Dollar bezahlen wir doppelt so viel wie an einer Tankstelle in Maun. Ist in Ordnung. Er muss den Treibstoff aus über 100 Km herankarren. Wir runden noch auf, Alle sind zufrieden. Dem Mädchen das uns hergebracht hat hinterlassen wir ein Trinkgeld. Beim Rausfahren aus dem Dorf, kommt mir in den Sinn, dass Steffi mal erwähnt hat, er habe Kugelschreiber und Blöcke dabei. Per Funk rufen wir die Beiden zurück. Die Kinder haben eine Riesenfreude daran. Ich denke, sie hätten wohl lieber Süssigkeiten gehabt, aber trotzdem. Wir fahren durchs Dorf und kommen am Guesthouse vorbei. Anhalten und einen Drink nehmen ist Ehrensache. Die Anlage gefällt uns sehr. Es hat auch Bungalows. Ich frage nach ob wir allenfalls hierbleiben könnten. Er erklärt, ja es kostet 220 US Dollar p. P. mit Essen. Er ergänzt, Wir haben aber kein Essen. Frage wieviel kostet es ohne Essen. Diesen Preis gibt es nicht, war die Antwort. Das ist Afrika. Wir diskutieren am gemütlichen Tisch darüber. Vermutlich ahnt er etwas. Jedenfalls, beim Bezahlen der Rechnung, die umständlich von Hand geschrieben wurde, erklärt er mir, er würde ja schon gerne das Geschäft machen, aber er habe keine Kompetenz den Preis anzupassen und das Büro habe Sonntag geschlossen. Eine typisch afrikanische Erklärung. Wir beschliessen, wenn der Campground nicht das bietet was er verspricht, versuchen wir Morgen nochmals zwei der Chalets zu mieten. Wir fahren, die 27 Km zum Khwai community Camp. (Maghoto) Gestern habe ich in einem Reiseführer von 2019 gelesen, dass es hier keine Infrastruktur gibt. Ich habe mich noch gewundert, warum ich das gebucht habe. Ich erkenne Duschhäuschen und WC. Ja genau! Elisabeth hat in einem Forum gelesen, dass sie aufgerüstet haben. Jetzt ist alles klar. Auf dem Voucher ist keine Platznummer erwähnt, also gilt hier first in first serve. Wir kurven rum bis wir einen treffen der hier Bescheid weiss. Wir zeigen unseren Voucher. Wieder, wie schon ein paar Tage vorher, verlangt er nach einer Quittung für die Bezahlung von Bushlore an den Vermieter. Die haben wir selbstverständlich wieder nicht. Da muss Bushlore noch nachbessern. Er erklärt uns, dass er das abklären geht und uns Bescheid gibt. Wir sollen vorerst In den Schatten fahren und warten. Nach 3 Stunden hat Sven genug gewartet. Wir zwei fahren los um den Typ um eine Antwort zu bitten. Wir fahren ins Staff Camp und finden dort 2 Damen. Die eine kommt zum Wagen. Ich frage nach. Ja, ihr seid die von Bushlore. Wir haben niemanden erreicht, es ist Sonntag, ihr könnt euch einen Platz aussuchen, wir klären das Morgen. Von sich aus Bescheid gegeben hätten die uns wohl nie. Wir wechseln von 4 auf 2. Ein schönes Fleckchen mit guter Sicht. Die neuen Duschen und WC sind in gutem Zustand und werden rege benutzt. Das ungesicherte Camp ist schnell aufgebaut. Routine und der Stratege machen es möglich. Wir geniessen die Ruhe und den Blick auf eine Herde Elefanten die vorbeizieht. Weil heute Sonntag ist, macht uns Steffi Bruschetta zum Apero. Nachtessen, Eine Variation vom Partyfilet nach Betty-Bossy. Es ist nicht so ganz Original, aber sehr originell. Statt Schweinefilet ist es eben Rinderfilet, statt Rahm gibt es Nature Joghurt, statt Ketchup Tomatenpüree. Dafür flambiert mit Whisky. Jetzt, wie immer, gemütliches Beisammensein, ein paar dumme Sprüche und ab in die Hochlager.
11.10.21 Khwai Community, Camp Maghoto
Es wird auf und eingeräumt. Diesmal vor dem Frühstück. Jeder kriegt einen Apfel und ab geht’s auf den Morgendrive. Die Gegend hier am Khwai River ist wunderschön. Das morgendliche Licht tut das seine dazu, sie noch schöner zu machen. Die Lodge in Khwai ist kein Thema mehr. Wir kurven um die Ecken. Sehen mal Giraffen, mal Wildschweine, Kudus und einen ganzen Haufen Böcklein. Kurz vor dem Camp treffen wir auf eine ca. 40-köpfige Elefanten Truppe. Eine Menge junger bis ganz kleiner Elefanten gehört dazu. Wir dürfen eine halbe Stunde zusehen. Das macht richtig Spass. Seit meinem nächtlichen Tete a Tete mit dem Elefanten, sehe ich die Tiere noch aus einer anderen Perspektive. Im wahrsten Sinn des Wortes. Zurück im Camp wird ausgiebig gefrühstückt. Da wir noch eine Nacht hierbleiben, lassen wir es gemütlich angehen. Später geht’s nochmals auf Gamedrive. Wir fahren Richtung Hippo Pool. Da ist einiges los. Gezählte 37 Tiere liegen im Wasser. Sie machen einen Höllenlärm. Ein richtiges Schauspiel. Die Weiterfahrt zeigt uns noch Elefanten und das übliche Getier. Zurück im Camp, der bekannte Ablauf. Er wird gestört durch den Zuruf eines Gides: „Wir haben einen Leoparden im Camp!“ Wir winken zurück und sagen zu uns, ja denkste, etwa wie die 5 Löwen left hand side vor ein paar Tagen. Doch wir tun ihm unrecht. Knapp neben unserem Camp vorbei, schon ziemlich aufgeschreckt durch die vielen Autos, eine Leopardin mit einem ganz kleinen Jungen. Sie ist sehr nervös. Schaut sich immer wieder um. Wir gehen zu Fuss ein wenig näher. filmen und fotografieren. Für mich ist es bald einmal nur noch frustrierend. Etwa 10 Fahrzeuge inklusive offizielle Gamdrive Fahrer, folgen den Beiden. Die Reaktion ist verständlich, aber ich ärgere mich trotzdem. Für die beiden Tiere ist das purer Stress. Der Abend verläuft dann wieder im gewohnten Rahmen. Nachtessen: Reis mit geschnetzeltem Rindfleisch an Senfsauce, Salat.
12.10.21 Moremi, Khwai community camp Magotho nach Chobe NP GC Savuti
Heute ist der Trip schnell erzählt. Wir fahren über das Goha Gate in den Chobe NP zum Savuti CG. Beim Eingang erhalten wir den Tipp, über die Sandpiste zu fahren. Es würden uns dort mehr Tiere begegnen. Sei‘s drum, es gibt nicht viel zu entdecken. Ob die March Route nicht doch besser ist? Wir wissen es nicht. Ein grosses Stück des Gebiets entlang der Sandroute ist kürzlich abgebrannt. Wir sehen einen Elefanten und ein Zebra. Beide konnten dem Feuer nicht entfliehen. Wir erreichen das Savuti Camp. Checken ein und beziehen den Platz CV–8. Es ist heiss. 33 Grad am Schatten. Trotz Sandalen verbrennt man sich im heissen Sand fast die Füsse. Das Willkommens Bier schmeckt wunderbar. Bein Gate zum Camp gibt es einen Kurios Shop und einen Truck Stopp. Im Reiseführer lesen wir, dass es Dinner gibt für 10 Euro. Ich möchte mir das gerne näher ansehen und lade die Anderen zu einem Spaziergang ein. Alle kommen mit. Es ist heiss, trotzdem haben wir das Bedürfnis uns ein bisschen zu bewegen. Auch dieses Camp ist, wie alle anderen, nicht eingezäunt. Bis jetzt bewegten wir uns in allen Camps, natürlich mit der gebotenen Vorsicht, zu Fuss zu den Ablutions und in der näheren Umgebung. Doch als ich mich, zu Fuss, dem Gate nähere, werde ich von einem Offiziellen nachdrücklich darauf hingewiesen, dass man sich hier nicht zu Fuss bewegen darf. Ich tue unwissend und frage ihn nach dem Kurios Shop. Der ist nur 10 Schritte entfernt, aber heute geschlossen. Der Truck Stopp wirkt wenig einladend. Nach dem Dinner fragen wir erst gar nicht. Wir haben ja schliesslich 2 Spitzenköche dabei. Mangels Fahrzeugen bewegen wir uns zu Fuss zurück zum Platz. Die Autos werden, wie immer, mit dem bestmöglichen Sicherheitskonzept nach Ueli hingestellt. Nun geht es ans Duschen. Wir sehen, wie der Nachbar auf dem Platz nebenan, die 200 Meter zu den Duschen mit dem Fahrzeug zurücklegt. Jetzt nochmals alles zusammenpacken und fahren? Kommt nicht in Frage. Mit der nötigen Vorsicht, nicht vor den Tieren sondern vor dem Park Attendant, bewegen wir uns wie gewohnt zu den Duschen und zurück. Nichts passiert. Dann alles wie immer. Nachtessen, Bratkartoffeln mit Boerewors an Zwiebelsauce, Tomaten und Bohnen Salat.
13.10.21 Chobe, CG Savuti nach CG Linyanti 2
Es gibt nur 47 Km abzufahren bis ins Linyanti Camp. Wir checken aus und wollen uns das Wasserloch in der Nähe des Camps ansehen. Wir landen in einer Sackgasse. Steffi kann sein Gefährt wenden. Ich fahre die paar Meter Rückwärts. Das Problem ist gelöst. Das Loch finden wir nicht. Es soll so sein. Die Fahrt ist sehr tiefsandig. Einmal brauche ich sogar die beiden Differenzial um aus einem Loch rauszukommen. Auch wenn ich mich wiederhole, Luft ablassen wäre ein gangbarer Weg. Wir haben uns aber zum Ziel gesetzt, ohne auszukommen. Intelligent hin oder her, es ist nun mal so beschlossen. Die Tiere verstecken sich heute vor uns. Zwei Büffel und einige Kudus haben beim Verstecken nicht mitgemacht. Eigentlich ist Lenken im Tiefsand nicht nötig / möglich und verstellt nur die Spur der Lenkachse wenn am Steuerrad rumgemurkst wird. Ausgenommen dann, wenn eines der gelenkten Räder falsch greift. Dann muss es rasch gehen. Der Wagen muss in die Spur zurück. Das führt dazu, dass den Büschen links und rechts fast nicht ausgewichen werden kann. Sie kratzen dem Auto entlang. Der Beifahrer muss aufpassen, dass er nicht durch die Äste getroffen wird. Sven hat Pech und übersieht so einen Strauch. Resultat, 2 Dornen graben sich in seinen linken Unterarm. Ich melde den Schaden per Funk, selbstverständlich ohne militärisches Geplänkel. Bei nächster Gelegenheit halten wir an. Steffi entfern die Dornen mit seinem Allzweckwerkzeug. Es wir desinfiziert und weiter geht es. Hoffentlich können wir eine Entzündung verhindern. Ein paar Km weiter wird die Luft rauchig. Wir fahren durch einen Buschbrand. Rechts brennt und glimmt es. Links noch nicht. Nach ca 500 Meter ist der Spuck vorbei. Wir checken im Linyanti Camp ein. In der Nähe gibt es einen Drive, der im Reiseführer als concession Drive vermerkt ist. Er gehört einer privaten Unterkunft. Da wir keinen Reiseführer lesen, versuchen wir es. Kein Verbot oder Hinweisschild hindert uns daran. Es ist sehr kurvig. Hat viele Bäume und Sträucher und es stinkt nach Elefanten. Überall liegen deren Haufen rum. Immer wieder begegnen wir ihnen. Fast nicht zu sehen bis sie so nahe sind, dass nur noch anhalten und warten hilft. Sie wollen zum Wasser das links von uns liegt. Wir lassen ihnen den Vortritt, weil wir keinen Ärger wollen und weil das ja ihr Zuhause ist. Zurück im Camp, mit wunderbarer Aussicht Richtung Namibia, geniessen wir den Ankommensdrink. Später geht’s noch auf Game Drive. Zuerst passiert nichts. Dann stoppt das vordere Fahrzeug. Wir bleiben mit nötigem Abstand zurück. Per Funk teilt Steffi folgendes mit: „Es liegt ein kleiner Elefant am Boden. Die übrigen stehen drum rum und beschützen ihn. Ich glaube dem Kleinen geht es gar nicht gut. Hier spielt sich ein Drama ab, ich schlage vor wir drehen um.“ Ich antworte: „Ok aber warten wir noch ein wenig.“ Es lässt mir keine Ruhe. Sven und ich gehen zu Fuss um die Kurve. Die Szenerie ist wie beschrieben. Meine Kamera läuft noch keine 5 Sekunden. Der Kleine steht auf und die ganze Truppe zottelt von dannen. Das nenne ich doch eine gut inszenierte Szene. Sven und Ueli gehen gegen 10 Uhr in die Zelte. Steffi und ich gönnen uns noch den einen oder anderen Whisky. Sprechen über Gott und die Welt und planen unsere nächste Afrika Reise. Hoffentlich dann mit unseren beiden Frauen. Nachtessen, Filet Stroganoff mit Linsen, Kabis und Mais Salat
14.10.21 Chobe CG Linyanti nach Kasane GC Chobe Forest (Luckys Bushcamp Lodge)
Ich bin, wie immer der Erste. Nebel liegt über dem Wasser, ein mystischer Anblick. Doch halt, dieser Nebel riecht ja! Das ist Rauch, viel Rauch! Russpartikel liegen auf allen flachen Stellen. Steffi ist auch schon aus den Federn. Wir beschliessen, dass wir ganz normal Frühstücken und zusammenpacken. Nach unserer Einschätzung lässt die Lage das zu. Wir wollen keine Panik aufkommen lassen. Zudem werden wir vom Feuer wegfahren. Wir haben einen langen Trip vor uns. 170 Km bis Kasane, dann noch 50 Km bis zum Chobe forest Camp. Am Chobe Gate erhalten wir den Tipp, nicht die normale Strasse zu nehmen, die sei sehr tiefsandig. Der Track dem Zaun entlang sei viel besser. Die Ranger würden auch den nehmen. Wir verpassen natürlich die Abzweigung. Es ist wirklich tiefsandig. Aber das hatten wir in den letzten Tagen fast immer. Doch Ueli bringt es fertig das Fahrzeug so gründlich in den Sand zu fahren, dass keine Differenzial mehr hilft. Wir wollten es doch schaffen, die Reise ohne Luftablassen zu bewältigen. Nun ist es soweit. Am letzten Tag im Sand, die Luft muss raus. Und siehe da, es klappt. Ich versuch es ohne, aber Ueli hat das Loch so tief gegraben, dass auch ich stecken bleibe. Weitere Übungen mit Differenzial usw. bringen hier nichts mehr. Also auch bei mir die Luft raus, aber nur bei den Hinterrädern. Beide Differenzial rein. Auch bei mir klappt es. Bei nächster Gelegenheit wechseln wir auf den etwas besser zu fahrenden Track. Es geht zügig weiter. Irgendwie, ich weiss nicht mehr warum, haben wir im Kopf, dass für die nächsten 2 Nächte zwei Häuser mit je zwei Einzelbetten zur Verfügung stehen. Vermutlich habe ich das in der Vergangenheit mal so erwähnt und alle haben es geglaubt. Im Plan steht es aber anders. Dort steht nämlich CG wie Campground. Wir sind riesig enttäuscht. Irgendwie haben wir alle ein wenig genug vom Dachzelt mit den sandigen Schlafsäcken. Etwa 400 Meter vor der Einfahrt zum CG sind wir an einer Lodge vorbeigefahren. Wir suchen und finden die Einfahrt. Die Frage ob allenfalls noch 2 Zimmer zu haben wären, wurde mit ja beantwortet. Welch ein Glück. Die Zimmer haben Blick auf ein zur Lodge gehörendes Wasserloch. Aktuell voller Elis. Der Entscheid ist rasch gefällt, wir bleiben hier. Nach dem obligaten Ankommensbier, serviert im Restaurant in sauberen Gläsern, fahre ich zurück zum CG und gebe dem Host Bescheid, dass wir nicht wiederkommen. Die Zimmer sind schön eingerichtet. Ein riesiges Doppelbett wird Sven und mir das Schlafen erleichtern. Genügend Abstand. Der Blick geht auf’s Wasserloch. Es beginnt etwa 20 Meter vor dem Gebäude. Die Dusche wäscht so einiges ab. Ich fühle mich jedenfalls leichter und erfrischt. Mit diesem Gefühl gehe ich zum Apero. Um 5 Uhr trifft der Letzte ein. Es gibt praktisch nichts an Getränken. Auch keinen GT. Auf Nachfrage dürfen wir auf unseren Vorrat zugreifen. Es werden einige davon. Wir freuen uns auf das Nachtessen. Wir haben die Wahl aus 2 Mal T bon Steak und 2 Mal Schweine Rippchen. Der Rest des Vorrats. Es ist so, dass sie hier keine Gäste erwartet haben. Wir 4 sind die einzigen und dürfen uns, aus dem Rest der Essensvorräte, was aussuchen. Ich wähle die Schweine Rippchen. Weisswein gibt es keinen. Der Rotwein ist warm und wird uns in einem Kübel voller Eis gebracht. Nach einiger Zeit ist er trinkbar. Das Gekochte schmeckt wunderbar. Ein junger Typ kommt zu uns an den Tisch. Hallo ich bin Lucky. Mir und meiner Schwester gehört diese Lodge. Ich heisse euch nachträglich herzlich willkommen. Wir erklären ihm, warum wir überhaupt zu ihm gefunden haben. Der Absacker, Jameson selbstverständlich, wird gebracht. Lucky erzählt: „Vor 3 Jahren habe ich den Bau beendet. Es lief relativ gut an. Dann kam Corona. Ja das ist Pech im Quadrat. Er ist zudem noch selbständiger Gide und arbeitet im Auftrag z. B. Für Wildlife. Zur 2. Runde laden wir ihn ein. Je länger wir mit ihm plaudern, desto sympathischer wird uns der Mann. Er hat einiges auf dem Kasten. Wir kommen natürlich auch auf‘s Geld zu sprechen. Jeder Angestellte erhält vom Staat, wegen Corona, pro Monat 1800 Pula. Auch die Kosten der Anlage werden zum Thema. Der Boden, wenn das Konzept stimmt, wir vom Staat kostenlos zur Verfügung gestellt und wird zu seinem Besitz. Die Kosten für die Gebäude schlugen mit 800’000 US Dollar zu Buche. Übrigens kann ich diese Lodge allen empfehlen die das Besondere suchen. Von jeder Unterkunft aus geht der Blick auf das Wasserloch der Lodge. Da ist Tag und Nacht immer was los. Das riesige Wasserloch liegt nur 20 Meter von den Gebäuden entfernt. Selbstverständlich ist die Anlage gesichert. Nicht mit Mauern, sondern mit Stegen die zu den Unterkünften führen. Das Wasser wird von einer eigenen Quelle bezogen. Nach gut 2 Stunden geht’s ab, nein nicht ins Zelt, ins Bett.
Die Links dazu
15.10.21 Luckys Bushcamp lodge
Ueli und Sven haben einen Ausflug an die Victoria Falls gebucht. Sie müssen früh los. Steffi und ich fahren nach Kasane. Ich habe keine Maske dabei. Steffi nur eine. Die Suche nach Masken beginnt. Im Supermarkt gibt es keine. Wir finden eine Apotheke. Dort gibt es sie. Steffi muss alles alleine machen, weil ich ohne Maske ja nicht rumlaufen darf. In Botswana gilt Maskenpflicht für alle die sich draussen aufhalten. Nicht nur in den Geschäften. Busse bei Nichtbefolgen, 200 Pula. Danach erledigen wir einiges. Diesel vom Kanister ins Fahrzeug füllen. PCR Test abklären. Ja für den Flug nach Johannesburg benötigen wir den. Wir reservieren im staatlichen Testzenter den Termin für Morgen um 12:00 Uhr. Kostet p. P. 500 Pula. Beim Privaten 800. Rausgefunden haben wir das, weil wir in unserer Unterkunft von Morgen nachfragen. Eine nette, ältere Dame gibt uns diese Informationen. Wir bedanken uns und verabschieden uns mit einem see you tomorrow. Denkste, das war die falsche Unterkunft, die Richtige liegt gleich nebenan. Die Auskunft war trotzdem hilfreich. Wir kaufen eine Flasche Gin damit wir das Tonic austrinken können. Gleich neben unserer Unterkunft, in die wir Morgen einchecken, gibt es das Restaurant Old House. Hat im Tripadvisor einen sehr guten Ruf. Wir schauen da vorbei. Sehr schönes Lokal. Kleine Karte mit leckeren Sachen. Dort werden wir ab Morgen dinieren. Die beiden von den Vic Falls kommen um 1830 zurück. Es hat ihnen gefallen. Den PCR Test mussten sie, bei wieder Einreise nach Botswana, machen. Eigentlich hätten sie das vorher tun sollen, nur hat das keiner gewusst. Die Regelung ist erst ab diesem Tag um 0800 gültig. Das ist Afrika! Der Test ist gemacht, ob positiv oder negativ weiss zu diesem Zeitpunkt niemand. Trotzdem können sie einreisen. Zum Glück gilt dieser Test für den Rückflug noch. Nachtessen für alle, Schweine Rippchen, Salat und Reis. Der bestellte Rotwein wurde nicht kaltgestellt. Was soll‘s, Faith, unsere persönliche Betreuerin während des Aufenthalts, bringt ihn wieder in einem Kühler voll Eis. 15 Minuten später ist er kalt genug. Das Essen schmeckt und das ist die Hauptsache. Lucky kommt zu uns, das Palaver geht wieder los. Zudem offeriert er eine Flasche Weisswein. Auch dieser muss zuerst noch mit Eis gekühlt werden. Lucky trinkt ein Glas mit. Der Wein schmeckt gut. Seit gestern wissen wir, er ist auch Guide. Wir haben seit einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt eine Bootstour auf dem Chobe River zu machen. Meine Frage an Lucky ob er das für uns organisieren kann, wird positiv beantwortet. Er könne und dürfe auch Boote steuern. Er wird uns Morgen um 1500 bei den Chobe River Cottages abholen. Das passt doch. Der Absacker entfällt heute. Es ist kein Personal zu finden. Also ab ins Bett.
16.10.21 Luckys Bush Camp nach Kasane Chobe River Cottages
Die 50 Km nach Kasane schaffen wir locker in 45 Minuten. Wir schenken dem Lucky noch Holz, Wasser, Kehrichtsäcke, Mückenspiralen und den Rest Kaffee aus der Schweiz. Er freut sich riesig über diese Sachen. Er muss alles aus Kasane herkarren. Die finanzielle Situation der Unternehmung scheint mir auch alles andere als rosig zu sein. Sicher nicht wegen Lucky, eher wegen dem verd… Corona. Steffi und ich bleiben zusammen in einem Fahrzeug. Die anderen beiden müssen noch die Resultate des gestern gemachten PCR Tests abholen. Sie holen das Resultat an einem anderen Ort als wir. Wir checken in die Chobe River Cottages ein. Der Empfang ist sehr freundlich. So als krönender Abschluss haben wir hier jeder ein Häuschen für 4 Personen für sich. Diesen Luxus gönnen wir uns. Vier Männer, die meisten davon kennen sich nur aus den beiden vorangegangenen Treffen, haben 3 Wochen zusammen verbracht. Privatsphäre praktisch null. Wir haben das ohne grosse Reibereien geschafft. Das liegt nicht nur an uns. Ein grosser Teil haben wir diesem wunderschönen Land zu verdanken. Das ganze Umfeld hier, lässt Streitereien und Diskussionen über eigentlich unwichtige Dinge gar nicht zu. Nach dem Einchecken geht es direkt zu Fuss ins Old Hous. Ein Rock Shandy muss sein.
Rezept Rock Shandy: 200ml Zitronenlimonade. 200ml Soda Wasser. 5 Spritzer Angostora Bitter,
Eiswüfel, 1 Scheibe Zitrone.
Der Tisch für den Abend wird reserviert. Um halb Zwölf sind wir zum PCR Test bereit. Ein nette junge Dame verlangt unsere Pässe. Sie übernimmt das Ausfüllen des Formulars und macht auch gleich den Test. Die Behälter mit der Lösung liegen in einer Schachtel. Wir erhalten je ein Fläschchen. Wir lesen, Aufbewahrung zwischen 5 und 25 Grad. Dort wo die liegen ist es sicher mindestens 30 Grad warm. Der Test wird, unter einem Metall Gestell an dem 4 Blachen runter hängen, abgenommen. Die Stäbchen sind nicht einzeln Verpackt. Sie kommen aus einer Tüte in der mehrere der Dinger stecken. Der Rest ist eine kurze Sache. Einmal im Rachen hinten drehen, einmal in die Nase bohren und drehen. Fertig! Die Probe wird in einer Styropor Box ohne Kühlung aufbewahrt. Bei 35 Grad im Schatten wird kaum ein Virus überleben. Also ziemlich sicher sind wir negativ. Morgen um 0900 können wir das Resultat abholen. Die anderen beiden sind auch da. Dem Ueli sein PCR Testresultat haben sie verhühnert. Er darf Morgen nochmals hin um ihn abzuholen. Wir trinken in der schönen Umgebung der Lodge ein Bier aus unseren Restbeständen. Diese Unterkunft ist ein kleines Juwel. Eine schöne kleine gepflegte Anlage. Die Fahrzeuge werden ausgeräumt, die Sachen im Koffer verstaut. Um 1500 holt uns Lucky ab zur Bootsfahrt auf dem Chobe. Wir starten. Beim Bootsanleger muss zuerst noch alles ins Boot getragen werden. Lucky bringt noch eine Platte mit Poulet, Bratwurst und Pommes mit. Die Getränke die wir mögen sind alle da, inklusive Gin Tonic. Das Boot ist nur für uns mit Lucky als Guide. Kosten, USD 40/Person. Für mich ist es mittlerweile die 3. Chobe Fahrt. Wie immer ist sie eindrücklich von den Tiersichtungen und von der Umgebung her. Leider ist kein Rivercrossing der Elefanten zu sehen. Die sind wohl alle auf der für sie richtigen Seite. Zwischendurch trinken wir was und schnausen von der Platte. Lucky ist ein genialer Guide. Er merkt immer wann uns was interessiert das wir fotografieren wollen. Es braucht keine Worte. Das Boot wird langsamer, er fährt möglichst nahe an das Objekt ran und dreht das Boot so, dass wir alle die gewünschten Bilder in den Katen bringen. Eine riesige Büffelherde zeigt sich uns. Krokodile, leider schlafend, aber riesige Dinger, finden wir auch. Dann natürlich Elefanten und Wasserböcke. Wir vertun uns etwas mit der Zeit, was Lucky dazu veranlasst, alles aus dem Motor des Schiffs raus zu locken. Zurück am Steg, alles ausladen. Er bringt uns zur Lodge. Es geht direkt zu Fuss weiter zum Old House for dinner. Der von uns reservierte Tisch ist besetzt. Wir flätzen uns in eine Sitzecke und geniessen den Apero. Um 1900 Uhr reklamieren wir. Sie reden sich raus, es sei ein Missverständnis. Wir sitzen an einen anderen Tisch, verlangen aber mit Nachdruck, dass dieser Tisch für die nächsten 3 Mahlzeiten für uns reserviert wird. Steffi isst den Fisch aus dem Chobe, ich führe mir nochmals meine geliebten Schweinerippchen zu Gemüte. Muss ja eine Vergleichsmöglichkeit haben. Die anderen beiden bestellen Burger. Es schmeckt uns sehr. Der Rotwein ist viel zu warm. Wir bitten den Kellner, uns für Morgen einen Merlot kalt zu stellen. Den Abend lassen wir draussen vor meiner Unterkunft (die Getränke sind hier im Kühlschrank) ausklingen.
17.10.21Kasane Chobe River Cottages
Zum Frühstück geht’s ins Old House. Wohin den sonst, ist nicht vergeblich das Nr. 1 Restaurant in Kasane. Unser Tisch ist reserviert. Danach fahren Steffi und ich zur Abnahmestelle des PCR Tests. Wir werden von der gleichen Dame empfangen die den Test abgenommen hat. Das erste was sie uns, nach der Begrüssung sagt, es sind keine Positiven Tests dabei. Also das wäre mal schon geklärt. Es ist ein ansehnlicher Stapel Papier den sie vor sich hat. Sie nimmt unsere beiden Resultate aus dem Stapel ohne nochmals nach unseren Namen zu fragen. Sie kennt uns tatsächlich noch. Wir fahren direkt ins Old House und kippen uns einen Rock Shandy hinter die Binde. In der Nähe, bei der Kasane Safary Lodge, auf dem Campground, gibt es einen Geocache. Steffi und ich sind beide Cacher. Also hin und das Ding loggen. Ist schnell gefunden. Ein Abstecher ins Lodge Restaurant lässt sich nicht vermeiden. Kurz darauf steht ein Bier vor uns. Wir fahren zur Unterkunft zurück. Es ist chillen angesagt. Eigentlich bestünde die Möglichkeit in den Chobe NP zu fahren und dort noch ein wenig rumzukurven. Keiner von uns hat wirklich Lust dazu. Wohl schon genug rumgekurvt, in den letzten 3 Wochen. Um 1630 Uhr werden die Fahrzeuge durch Mitarbeiter von Bushlore abgeholt. Lukas ist der Mitarbeiter von Bushlore der die beiden Fahrzeuge übernimmt. Wie Anfangs vermerkt, beide Fahrzeuge sind neu. Übernommen haben wir mit ca. 100 Km auf dem Tacho. Jetzt sind es etwas über 3'000. Wir erhalten ein Kompliment, keine einzige noch so kleine Beule haben wir zurückgebracht. Über alle zurückgebrachten Autos gesehen, sei das eher selten. Ist natürlich etwas Glück und hervorragendem fahrerischen können zu verdanken. Einige kleine Schäden an der Innenseite der hinteren Türe habe ich verursacht. Holz gehört eigentlich in den Aufbau, dort war aber schon viel Wasser in 5 Liter Kanistern gelagert. Umladen bei knapp 40 Grad ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Wir vereinbaren mit Lukas, dass Bushlore uns Morgen um 1100 Uhr bei der Lodge abholt und zum Flughafen bringt. Ich sage das dem Lukas sicher 5 Mal. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl. So das ist erledigt. Jetzt gibt es den letzten GT. Das online Check-in für den Airlink Flug klappt. Bei Swiss nicht. Muss irgendwie mit dem Zubringerflug zusammenhängen. Wir verschieben uns ins Old House. Die Tischreservierung klappt erneut. Der Rotwein kommt aus dem Kühlschrank. Ueli und Sven bestellen Fisch. Steffi und ich Burger. Wiederum sehr gut gekocht und ansehnlich angerichtet. Am letzten Abend fangen wir nichts Neues an. Er klingt aus, wie fast immer, mit einem Absacker bestehend aus dem letzten Jameson.
18.10.21 Chobe River Cottages zum Flughafen Kasane. Flug nach Johannesburg, Weiterflug nach Zürich.
Der Tag der Rückreise. Keiner von uns hat ihn herbeigesehnt. Der Frühstückstisch im Old House ist reserviert. Das Essen schmeckt wie immer gut. Die nächsten 3 Wochen esse ich keine Eier mehr. Die Koffer sind gepackt. Es heisst warten auf den Transfer zum Flughafen. Um 1100 Uhr stehen wir mit Gepäck beim Tor. 1105 Uhr, kein Fahrzeug von Bushlore in Sicht. Ich bitte die Dame an der Rezeption bei Bushlore anzurufen. Der Fahrer warte am falschen Ort, nämlich im Old House. Er sei bald bei uns. 5 Minuten später ruft Bushlore zurück. Es sei was schiefgegangen, der Fahrer müsse Leute vom Old House an den Flughafen bringen. Uns hätten sie vergessen. Die Dame in der Rezeption ruft für uns 2 Taxis die uns problemlos zum Flughafen bringen. Wir warten in der schmucklosen Halle des International Airport Kasane auf den Flug nach Johannesburg. Es gibt eine Longe in die wir nicht eingelassen werden. Ich entdecke einen Kühlschrank mit Savanna dry Sider. Wir erstehen uns je ein Fläschchen. Der Flug geht pünktlich und verläuft einigermassen ruhig. Die Landung in Joburg ist eher Rau. Wir vertun die Zeit bis zum Weiterflug in der Abflughalle des Airport. Es ist einer der schöneren Flughäfen die ich kenne. Noch um einiges besser, meiner Meinung nach, ist der Airport in Doha. Steffi und ich treiben uns ein wenig rum. Im Restaurant vernichten wir ein paar Gläser Chardonnay. Vor dem Gate steht ein Tisch. Dort werden der Impfnachweis sowie das Einreiseformular für die Schweiz kontrolliert. Alles in Ordnung. 1925 Uhr ist Boarding. Pünktlich hebt der Flieger ab. Wir haben wieder die Plätze mit ein wenig mehr Beinfreiheit. Nach dem Essen verschlafe ich den Rest des Flugs nach Zürich. Das Gepäck kommt rasch, so wie wir uns das hier gewohnt sind. Der Zoll will nichts von uns. Den Zug um 0645 Uhr nach Bern erwischen wir mit einer Minute Reserve. Elisabeth treffe ich im Bus nach Wohlen. Die erste Begrüssung ist deshalb eher verhalten. Mit Maske und so. Die anderen 3 verteilen sich nach Interlaken, Schönbühl und Brig. Zuhause angekommen folgt das übliche. Auspacken, Waschen übernimmt Elisabeth. Alles Zeugs reinigen und wegräumen.
Fazit
Diese Reise war keine Erholungsreise. Die Tage waren streng. Die Fahrerei im Sand nicht immer einfach. Sie forderte durchwegs hohe Konzentration. In den gut 3‘000 gefahrenen Kilometern hatten wir mit dem Toyota Land Cruiser nie ein ernsthaftes Problem. Es war eine durchwegs spannende Reise. Mit den Tiersichtungen müssen wir zufrieden sein. Mehr lag einfach nicht drin. Ausgenommen in der Kalahari und bei den 3 Schwestern, gab es immer genug Wasser, so dass sich die Tiere auf den riesigen Flächen der Parks verteilten. Die Übernachtungen im Dachzelt sind immer ein Erlebnis. Ganz nahe an die Natur kommt man nur so. Die Geräusche der Nacht lassen einem manchmal kaum schlafen, doch sie sind es wert. Nach einigen Tagen wird auch die Vorsicht, die unumgänglich ist, zur Gewohnheit. Sich einfach nur unbekümmert im Gelände bewegen, darf man unter diesen Gegebenheiten einfach nicht. Schnell ist ein Tier, wir bewegen uns in seinem Zuhause, übersehen. Je nach dem mit unabsehbaren Folgen. Angst haben wäre jedoch schlecht. Gesunder Menschenverstand genügt vollkommen. Interessant war auch, wie sich die Fähigkeiten der Teilnehmer entwickelten. Sven mit seinem phänomenalen Gedächtnis. Wir wären wohl ohne Funk und Leuchtwesten bei Bushlore weggefahren. Seine guten Englischkenntnisse und ein subtiles Verhandlungsgeschick haben es uns ermöglicht, die 3 Schwestern zu besuchen. Ueli unser genialer Feuermeister und Camp Stratege, auch Maulwurf genannt. Dank der Löcher die er jeweils in den Sand grub, standen unsere Fahrzeuge immer im Lot. Steffi, der geniale Navigator. Ich bin nicht sicher, ob wir ohne ihn je wieder aus dem Busch rausgefunden hätten. Er hat uns damit auch einige interessante Fahrten ermöglicht. Nicht zu vergessen sind unsere beiden Köche Sven uns Steffi. Die beiden haben keinen Aufwand gescheut, und uns jeden Tag eine sehr schmackhafte Mahlzeit zubereitet. Bei kleinen defekten waren immer helfende Hände zur Stelle um innert kurzer Zeit das Ding zu richten. Ja, wir Vier hatten eine gute Zeit. Wie schon geschrieben, lassen es die Umgebung und die Verhältnisse nicht zu, sich über unwichtige Dinge zu ärgern. Ein paar klärende Worte waren nötig, aber das war’s dann auch schon. Mir jedenfalls hat die Reise gefallen. Auch wenn wir an Orten waren an denen ich schon mal war. Gefühlt war trotzdem alles wieder neu und anders.
An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön an Herrn Lehmann von Kwenda Safari. Ohne Ihn wäre diese Reise so nicht möglich gewesen.