Reisebericht Südafrika Botswana 2014
01.09.14
Die Reise beginnt gut. Unsere Nachbarin Lotte bringt uns zum Bahnhof in Bern. Der Zug hatt keine Verspätung. Einchecken in Zürich problemlos. Dann geht die Warterei los. Noch ein paar Zigis reingezogen, ein kleines Bier die Kehle runter gelassen und schon ist Zeit für das Boarding. Der Flug verläuft ereignislos, und ruhig.
Übersichts - Karte
02.09.14
Wir landen pünktlich um 09:15 Uhr in Johannesburg. Mit der Erwartung auf eine längere Wartezeit beim Zoll sind wir positiv überrascht. Es sind viele Schalter geöffnet. Trotz langer Schlange geht es zügig vorwärts. Innert ein paar Minuten sind wir, ohne Brille, fotografiert. Der Zöllner versteht uns wohl nicht richtig, er gibt uns den Stempel bis 31.12.2014 obschon wir nur 40 Tagen verlangt haben. Nun denn, das sollte reichen. Nach kurzem suchen haben wir den Fahrer von Bushlore gefunden. Wir warten noch auf 2 Mitfahrer. Überraschung, es sind 2 Schweizer aus Bern. Edith und Peter. Sogleich stellt sich eine angeregte Unterhaltung ein. Die Beiden sind weitgereiste Leute. Was die uns in der Zeit bis zur Basis von Bushlore erzählt haben, würde einen separaten Reisebericht füllen. Lukas, unser Fahrer, bringt uns sicher zur Basis. Dort erledigen wir die üblichen Formalitäten. Dann geht es an die Fahrzeugübernahme. Wir stellen fest, dass der Auszug für die Kisten defekt ist. Nach einer guten Stunde ist der neue Auszug montiert. Unserer Meinung nach, könnte man das auch vor der Übernahme feststellen und reparieren. Zudem wir ja noch über 200 Km bis zum Marakele NP vor uns haben. Edith und Peter haben das besser gelöst, sie bleiben für 3 Tage bei Bekannten in Joburg und haben somit keinen Stress. Und wir haben das Vergnügen noch mehr über die Reisen der Beiden zu erfahren. Unsere Nervosität steigt von Minute zu Minute. Wir wollen ja noch einkaufen und bis in den Marakele fahren. Dann endlich, das Fahrzeug ist bereit. Wir taufen es dieses Jahr auf den Namen Sidu. Wir fahren langsam aus der Basis raus. Da winkt uns der Instruktor, wir sollten anhalten. Er bringt uns noch einen genialen Grillrost. Für Botswana ideal, denn dort gibt es nur offene Feuerstellen in Form eines Betonrings am Boden, ohne Rost. Den Grill am Ersatzrad festgezurrt. Endlich fahren wir los. Das Navi, sprich Trudi, hat noch Probleme sich zu orientieren und wir erst recht. Das führt zu einem kleinen Umweg, den wir aber, mit den entsprechenden Kommentaren zur modernen Technik, souverän abfahren. Dann endlich sind wir auf der R511 die uns direkt nach Thambazimbi bringen soll. Der geneigte Leser vermutet jetzt schon, dass es nicht einfach so weitergehen kann. Richtig! Bei der ersten Baustelle mit Einbahnverkehr schaltet der umweltbewusste Schweizer den Motor aus. Wir sind das zweite Fahrzeug in der Kolonne. Der Gegenverkehr ist vorbei. Ich will den Motor starten, nichts tut sich. Kein Klicken, kein Garnichts. Sofort, wie wir uns das von den hilfsbereiten Afrikaner gewohnt sind, kommen Baustellenmitarbeiter zu Hilfe und versuchen uns anzuschieben. Gelingt aber nicht. Der Wagen springt nicht an. Wir werden zur Seite geschoben, damit wir den Bauarbeitern nicht im Wege stehen. Der Griff zum Telefon, der Anruf an Bushlore, die Beschreibung des Problems folgen Schlag auf Schlag. Im Nachhinein sehe ich das Grinsen auf dem Gesicht meines Gesprächspartners. Er erklärt mir, dass wenn der Motor bei geschlossenen Türen ausgeschaltet wird, ein Sperrmechanismus für die Zündung aktiviert wird. Dem Schlüsselbund ist nebst dem Zündschlüssel und dem kleinen Einschub zum Stoppen des Alarms, ein schwarzes Ding angehängt. Dort drauf befindet sich ein Knopf. Ich solle jetzt diesen Knopf drücken. Es ist ein Klick zu hören, die Kontrollleuchten werden sichtbar und der Wagen springt sofort und ohne zu Mucken an. Wir fahren bei nächster Gelegenheit, mit roten Ohren, von dannen. Diese Spezialität hätte uns der Instruktor von Bushlore auch schon bei der Übergabe bekannt geben können. Unsere Verspätung ist inzwischen schon fast uneinholbar. Wir zwingen den Wagen zu Höchstleistungen, selbstverständlich fast immer im Rahmen des Gesetzes. Nach kurzem Einkauf in Thambazimbi, Elisabeth ist für das Essbare zuständig und ich kümmere mich im Bottlestore um das Alkoholische Wir kommen um 17:15 Uhr ans Gate vom Marakele NP. Die nette Mitarbeiterin am Gate macht uns mehrmals klar, dass wir die letzten Ankömmlinge sind. Wir bezahlen den Parkeintritt und ein Bündel Holz. Dabei lesen wir an einem Anschlag, dass strikt nur bis 18:00 Uhr im Park gefahren werden darf. Wir nehmen uns das zu Herzen, starten unsere Fahrt zum Tlopi Camp, immerhin 17 km, unter Einhaltung des Speedlimit von 40 km/h und kommen um 18:10 im Camp an. Vorbildlich!! Nach einem GT, einem Glas Wein, Rösti und Boerewors, einem Kaffee mit Absacker, schleppt sich Elisabeth ins Bett und ich schreibe noch den Bericht für den ersten Tag unserer Reise.
03.0914
Wir sind mit dem Morgengrauen aufgestanden. Wer früh zu Bett geht, ist früh wach. Nach einem Kaffee mit Langschläferbrot geht‘s los Richtung Lenong Viewpont Point. Eine recht abenteuerliche Fahrt dem Berg entlang. Rechts geht es hoch links dafür umso steiler runter. Oben angekommen ist die Aussicht grandios, wenn auch ein wenig dunstig. Auf der Rückfahrt biegen wir rechts ab Richtung Mbidi Road. Wir suchen einen Cach und finden ihn auch. Unser erster Cach in Afrika. Dann geht‘s weiter Richtung Gate. Tiere sehen wir, ausser den üblichen, keine. Zudem wartet auf uns ja der gestern verpasste Grosseinkauf. Pick ans Pay in Thambazimbi hat wirklich fast alles. Eine geeignete Plastikbox, die uns noch fehlt, finden wir um die Ecke bei Plastic. Ein Besuch im Bottlestore darf nicht fehlen. Wir decken uns so richtig ein mit Malariaprophylaxe, Wein, Bier und was man halt sonst noch so braucht um in Afrika zu überleben. Wir beschliessen den direkten Weg zurück ins Tlopi Tented camp. Wir wollen ja diese geniale Unterkunft am See ein wenig geniessen. Der einzige Besucher, ausser an und abfahrenden Zweibeiner, war ein riesiger Elefant am Ufer gegenüber. Ungefähr so gross wie ein Einfamilienhaus der Mittelklasse. Wir platzieren unsere umfangreichen Einkäufe so gut es geht in unserem Sidu. Jede Ecke wird ausgenutzt. Wir sitzen noch ein wenig faul rum und schon ist der Sundowner fällig. Er schmeckt und das Nachtessen mit Kartoffelstock und Boerewors auch. Wir gehen früh schlafen. Morgen geht es Richtung Grenze Botswana.
04.09.14
Zehn vor sechs ruft Erich Tagwacht. Sch... wir haben verschlafen. Wir wollten um halb sieben los. Es wird halt kurz vor sieben. Wir kommen zügig voran und sind um 11:00 Uhr an der Grenze. Südafrika geht schnell, Botswana weniger. Wir werden von einem Südafrikaner angesprochen, ob wir Pula dabei hätten. Die Roadtaxe könnten wir nur so bezahlen. Also geht Mann Rand in Pula wechseln und Frau steht brav in der Reihe. Nach einer halben Stunde sind wir dran und bezahlen 140 Pula (14 Franken) Danach geht‘s 10 km über eine mit Potholes übersäten Strasse. Ist wie ein Hindernislauf mit dem Auto. Danach wird's besser. In Serowe kaufen wir noch Fleisch, Gemüse, Butter usw. Frische Wäre, die man angeblich nicht nach Botswana einführen darf. Es findet aber keine Kontrolle statt. (1kg Rindsfilet kostet ca. Fr. 9.--.) Im Khama Rhino Sanctuary kommen wir um 14:45 an und erhalten die Campsite Nr 4. Diese gefällt uns gar nicht, liegt direkt an der Strasse, dort wo alle Autos für ihre Drives durchfahren. Also, die anderen freien Plätze angeschaut. Die Nummern 8 und 12 gefallen uns besonders gut. Zurück im Tiefsand die 3km zur Rezeption. Leider sind diese beiden bereits reserviert, aber wir können uns die Campsite C anschauen. Wieder 3 Km Tiefsand bis ins Camp. Die C gefällt uns sehr gut. Sie ist zurück versetzt und niemand kommt dort durch. Wieder den gleichen Weg zurück und unsere Campsite umschreiben lassen. Bald sind wir auf dem neuen Platz eingerichtet. Es ist mittlerweile fünf Uhr, nach diesen Strapazen haben wir uns einen GT verdient. Danach will Elisabeth duschen gehen. Ein Desaster. Alles versifft, kein warmes Wasser, richtig grusig. Anschliessend wird Brot gebacken. Das dauert. Kurz vor 8 Uhr wird im Potjie das Chili gekocht und um halb neun endlich gegessen. Am Anfang dauert alles noch ein bisschen länger. Die Handgriffe sitzen noch nicht, das eine oder andere muss noch gesucht werden. Das bessert sich aber in den nächsten Tagen. Es wird auch immer kälter, 10 Grad. Dann, die Erste Nacht im Dachzelt. Wir schlafen beide wunderbar, auch dank den neuen, warmen Schlafsäcke.
05.09.14
Nach der Morgentoilette, 2 Kaffee, Joghurt und Orangensaft machen wir uns auf den ersten Game Drive. Ausser den üblichen Verdächtigen begegnet uns niemand. Die Piste ist tiefsandig aber für unseren Sidu kein Problem. Gegen Mittag sind wir zurück. Es gibt Rühreier. Wir setzen uns in den Schatten, lesen und dösen vor uns hin. Gegen 14:00 Uhr starten wir zum Nachmittagsdrive. Auf dem Weg besuchen wir noch den Shop gleich beim Parkeingang. Wir kaufen Holz und ein Shirt für unseren Enkel. Auf dem Drive sehen wir kurz eine Rhino Mutter mit einem ganz kleinen Jungen. Das geht so schnell, dass wir die beiden fotografisch nur noch von hinten erwischen. Hinter der nächsten Biegung, noch durch Büsche getrennt, sehen wir den Vater. Er steht quer auf dem Weg und macht keine Anstalten sich von dort fort zu bewegen. Wir warten eine Zeitlang vor der Kurve und drehen dann um. Ist schliesslich seine Wohnung. Zurück im Camp gibt es zuerst einen GT. Nach dem Apero gibt es Eintopf mit Poulet und Gemüse aus dem Potije. Das erste Mal, in unserem doch schon langen Leben, trinken wir dazu einen Shiraz aus dem Karton. Schmeckt gar nicht schlecht. So ein Weinkarton ist wesentlich einfacher zu transportieren und zu entsorgen als Glasflaschen. Mit der nötigen Schwere geht es ab ins Dachzelt bei 2 Grad.
06.09.2014
Wir stehen um halb sechs auf, machen Kaffee, essen ein weinig griechisches Joghurt. Dann packen wir unsere vielen Sachen. Los geht‘s Richtung Kubu Island. In Lethlakane kaufen wir bei Choppers noch ein paar Sachen die fehlen. Die Fahrt zur Pan ist Heavy. Tiefsand, dann steinig bis zum eigentlichen Treppenfahren. auf der Pan selbst geht es dann flott voran. Eigentlich bin ich der Driver, Elisabeth übernimmt, zusammen mit Trudi, die Navigation. Da Trudi ja im GPS sitzt und mehr oder weniger brauchbare Anweisungen gibt, macht es Sinn, dass Elisabeth das Fahrzeug im Notfall fahren könnte. Man weiss ja nie, auch der beste Driver kann mal ausfallen. Für eine Fahrstunde eignet sich die Pan. Ein paar Kurven, einige Km auf der Pan mit ein paar Schaltvorgängen. Das sollte reichen. Ob wir diese Fahrkünste wohl brauchen werden? Wir sind um 14:00 Uhr auf Kubu Island und entscheiden uns für die Campsikte Nr. 3. Natürlich nicht ohne vorher die anderen 9 besichtigt zu haben. Es gibt hier 2 Caches. Den einen finden wir, den anderen trotz langer Suche leider nicht. Es ist heiss und wir gönnen uns ein paar Stunden Ruhe. Der Sonnenuntergang ist wunderschön. Auf unserem riesigen Platz hätten sicher 5 Autos Platz. GT und Apero gibt es und das restliche Gemüse von gestern mit Rinderfilet. Schmeckt köstlich. Da wir fast Vollmond haben, ist alles schön beleuchtet. Das Dachzelt steht und wir gehen bei 12 Grad in unsere luftige Höhle.
07.09.14
Wir erwachen kurz vor sechs. Das Thermometer zeigt 12 Grad, also wird es wärmer. Wir lassen uns Zeit. Es gibt Kaffee, Joghurt und Rührei. Heute haben wir es ja nicht weit, denken wir... Diese Fahrt müssen wir uns wirklich verdienen. Für 111 km brauchen wir 4,5 Stunden. Die Aussicht auf den Pans ist gigantisch. Das Salz geht, je nach Blickrichtung, bis zum Horizont. Der Pad führt uns über Stock und Stein. Tiefsand wechselt ab mit deftigem Wellblech. Wir werden durchgeschüttelt und durchgerüttelt, eher mühsam. Es gibt X Spuren und auch Trudi kommt an ihre Grenzen. Wir merken bald, dass eigentlich jede Spur, die in der Richtung bleibt, gut ist. Irgendwann kommen sie wieder zusammen. Unterwegs, im Nichts, treffen wir auf eine riesige Rinderfarm. Es wird unter freien Himmel geschlachtet. Auf dem Weg immer wieder kleine Dörfer. Was die Leute hier wohl arbeiten? Wir kommen in ein grösseres Dorf. Noch mehr Wege die abzweigen. Wir verfahren uns gründlich. Trudi schweigt, ist wohl besser so. Wir treffen auf eine Familie mit Kindern auf einem Wagen der von Eseln gezogen wird. Die Frage nach dem Weg nach Gweta löst einerseits eine eindeutige Handbewegung aus die uns die Richtung weist und andrerseits ein mitleidiges Gelächter der ganzen Familie. Kurz darauf wissen wir auch warum, wir sind in Gweta! Auf der Hauptstrasse angelangt, meldet sich auch Trudi wieder zu Wort. Nach dem Motto, lieber gar nichts sagen als etwas Falsches. Endlich kommen wir, total verstaubt und schmuddelig, in der Planet Baobab Lodge an. Der erste Eindruck ist gut. Alles sauber und aufgeräumt. Nach einem Rockshandy wird erst mal ausgiebig geduscht. Die Chalets sind sauber, gross genug und zweckmässig eingerichtet. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt. Weil es hier noch einen Cach gibt holen wir uns den. Das Nachtessen haben wir vorbestellt. Elisabeth bekommt Butternutsuppe, vegetarisches Curry und Eis mit Schockoladensauce. Für mich gibt‘s ein Steak mit Pommes und das gleiche Dessert. Es ist das beste Steak, das ich auf dieser Reise gegessen habe. Für uns ist diese Lodge auf jeden Fall ein Thema, sollten wir nochmals in diese Gegend kommen.
08.09.14
Frühstück gibt es ab 06:30. Wir wollen weiter und sind deshalb pünktlich. Nicht so das Frühstück. Das Personal trifft so langsam, schlurfend ein. Je länger wir warten, umso mehr Essbares wird aufgetragen. Das Ganze entwickelt sich zu einem perfekten Frühstück. Frischer Fruchtsalat, Eier auf Bestellung frisch zubereitet, Tost, warme Muffins, Joghurt, Kaffee und vieles mehr. Wir starten um 07.15 und sind bereits kurz vor neun am Gate des Nxai NP. Wir lassen Luft ab, es schaut sehr sandig aus. (Reifendruck: „Auf Tar vorne 2.5, hinten 3.0. Auf Gravel oder Sand, alle 4 Reifen auf 1.8, wenn nötig bis 0.8 möglich“.) Anschliessend fahren wir 19 km im Tiefsand bis zur Abzweigung zu den berühmten Boababs. Diese 3 Schwestern sind wirklich eindrucksvoll. Ein Game Drive Fahrzeug mit etwa 12 Personen ist vor uns da. Der Wagen steht genau vor den Bäumen, die Beifahrer tummeln sich, essend und trinkend, dazwischen. Ein Foto zu schiessen macht so keinen Sinn. Wir fahren die umliegenden Spuren ab und bekommen so Sicht auf die Baobabs und die Pan aus verschiedenen Richtungen. Endlich trollt sich die Bande und die Attraktion gehört uns. Wir klettern durch die Bäume und machen Fotos und Film. Wir fahren die 12 km zum Abzweiger zurück und kämpfen uns weitere 20 km durch den Tiefsand zu unserer Campsite Nr. 10. Der Park ist völlig ausgetrocknet. Unser Abenddrive bringt wenig. Wir sehen 2 Elefanten. Ein paar Schakale und Gabeltrappen. Fazit dieser Park überzeugt um diese Jahreszeit nicht. Alles ist staubtrocken und zum Fahren nicht gerade angenehm.
09.09.14
Wir stehen um 05:00 Uhr auf. Viel zu früh, es wird erst um 06:00 Uhr hell. Um 06.15 Uhr nehmen wir die Sandpiste in Angriff. Sie lässt sich wesentlich besser fahren als am Vortag in der Mittagshitze. um 08.15 sind wir am Gate. Nun heisst es die Reifen wieder mit Luft zu füllen und die Federung die komplett down ist wieder auf 2.5 Bar zu bringen. Der Kompressor schafft das mühelos. Anschliessend fahren wir 140 km Teerstrasse nach Maun. Die Strasse ist zum Teil in einem schlechten Zustand (Potholes). Viele Tiere Esel, Ziegen und Kühe sind entlang der Strasse und zwingen uns oft zum Abbremsen. Etwa 30km vor Maun höre ich ein sirrendes Geräusch im rechten Vorderrad. Das Geräusch hört kurz vor Stillstand auf und beginnt wieder bei 50 Km/h. Angekommen in Maun suchen wir Riley's Garage. Die machen keine Reparaturen mehr. Sie empfehlen uns, zu Mckenzie 4x4 Car Hire zu fahren. Dort sollen wir den Clyde verlangen. Direkt neben Riley's gibt es einen Super Deli Markt (Metzger). Wir decken uns mit Kuduhaxen, Kudustroganoff und weiteren Leckereien ein. Dann geht’s ab zu Clyde. Der Wagen wird aufgebockt, das rechte Vorderrad einer eingehenden Prüfung unterzogen. Clyde, der Chef, macht mit mir eine Probefahrt. Das Geräusch, ein metallisches Zirpen, ist natürlich nicht mehr zu hören. Trotzdem weiss Clyde an was es liegt, nachdem ich ihm erklärt habe woher wir kommen. Beim Ausschalten des 4x4 hat sich die automatische Nabe im rechten Vorderrad nicht vollständig zurückgestellt. Die Lösung: Beide Naben bei den Vorderrädern, nach dem Einlegen des 4x4 manuell von Auto auf Look drehen. Der von Bushlore mitgelieferte Schlüssel dazu passt selbstverständlich. Ob es hilft, später in diesem Bericht. Nach ca 1 Stunde ist auch das erledigt Clyde will nichts für seine Dienste. Ich gebe ihm ein angemessenes Trinkgeld für seine Mitarbeiter. Auch das ist Afrika. Wir fahren zum Flughafen und erledigen noch unsere restlichen Einkäufe. Unterwegs zum Discovery B&B decken wir uns am Strassenrand mit Holz ein. Im B&B, um 14.30, total verstaubt angekommen, geniessen wir zuerst eine Dusche. die Anlage ist sehr schön und gepflegt. Die Eigentümer sind sehr freundlich. Die Unterkunft sehr abgewohnt, klein und dunkel. Trinkwasser gibt es keines. Die braune Brühe die aus der Leitung kommt benutzen wir nicht mal zum Zähne putzen. Zum Nachtessen fahren wir in die 5 km entfernte Thamalakane Lodge. Wir essen sehr gut. Die Rückfahrt im Dunkeln ist spannend. Wo ist das nächste Tier das die Strasse überquert? Wir schaffen es, ohne das der Rammbock vorne am Fahrzeug zum Einsatz kommt. Wir schlafen gut. Das Morgenessen im B&B ist gewöhnlich, nichts Besonderes. Fazit dorthin würden wir nicht mehr gehen.
10.09.14
Wir starten um 07.30, gehen nochmals tanken und Brauchwasser auffüllen. Das Fahrzeug hat einen eingebauten 80 Liter Wassertank. Es folgt eine langweilige Teerstrasse ca. 153 km bis zum Kuku Fence. Das bekannte Prozedere folgt. Ein Tritt mit den Schuhen in eine undefinierbare Kloake. Die Botswaner sagen dem Desinfizieren. Die Frage nach Fleisch wird verneint. Das durchsuchen des Kühlschranks bringt selbstverständlich kein Fleisch zu Tage. Ich offeriere den beiden, sehr freundlichen, Kontrolleuren eine kalte Cola die sie gerne nehmen. Das Vakuumierte, „halbe“ Kudu haben wir vorher in den Sack mit der Schmutzwäsche gesteckt. Es darf bekanntlich kein Fleisch von Nord nach Süd transportiert werden. In Botswana hat man panische Angst vor der Maul- und Klauen- Seuche. Für uns absolut verständlich, wird doch der Grossteil des Fleisches nach Europa exportiert. Wir wollen unser Fleisch ja essen und nicht andere Tiere damit anstecken. Die Frage nach einem zweiten paar Schuhe verneinen wir ebenfalls. Wir sind zu faul sie auszupacken. Der Chefkontrolleur sagt uns in verständlichem Deutsch: „Alles ist OK, ihr könnt weiterfahren“. Wir staunen und fragen ihn, wo er das denn gelernt habe. Mit Stolz antwortet er auf Englisch, er habe in Namibia gearbeitet und dort Deutsch gelernt. Nun muss, nach dem freundlichen Hinweis (ebenfalls auf Deutsch) bitte anschnallen, Sidu auch noch durch eine Kloake fahren. Er tut das ohne zu murren. Hätte ihm ja auch nichts gebracht. Unmittelbar nachher biegen wir links in die Sandpad Richtung Tsau Gate ab. Nach 5 Minuten Fahrt wandert das Fleisch, natürlich nicht von selbst, wieder zurück in den Kühlschrank. Es folgen ca 90 km gute Sandpiste dem Zaun entlang. Am Gate werden wir zügig und freundlich abgefertigt. Wir sind im CKGR und fahren zur unserer ersten Campsite, Motopi 1. Der Park ist sehr trocken, demzufolge hat's auch wenige Tiere. Wir richten uns ein. Zum Nachtessen gibt es Filet mit Reis. Vorher wird noch Brot im Potije gebacken. Um 21:00 Uhr geht‘s ab ins Dachzelt. Wir schlafen gut. Ohne Störung durch irgendwelche Tiergeräusche. Leider!!
11.09.14
Wir starten um 7 Uhr und fressen uns km um km über eine üble Wellblechpiste. Tiere sehen wir fast keine. Alles ist trocken, es hat vor kurzem gebrannt. Um 12:00 Uhr kommen wir an der Passarge Pan Camp Nr 3 an. Ein Traumplatz mit guter Sicht auf die Pan. Wir relaxen ein wenig und wollen anschliessend duschen. Im Kessel der als Duschvorrichtung dient, schwimmt ein toter Vogel. Da hat doch ein Dösel den Kessel nicht geleert und so die perfekte Vogelfalle angelegt. Also hängen wir unseren Duschsack an einen Baum. Für die zahlreichen Vögel gibt es einen Teller mit Wasser der rege benutzt wird. Es wird nicht nur getrunken, es wird auch gebadet. Ein amüsantes Schauspiel. Da ein Game Drive mangels Tiere nicht lohnt, genehmigen wir uns den GT schon um 16:00 Uhr. Plötzlich, aus dem Gebüsch, eine Schlange schleicht auf mich zu. Sie hat uns nicht bemerkt, wir sitzen ja ruhig in unseren Stühlen. Bevor sie zu nahe kommt stehe ich auf, klopfe mit dem Fuss auf den Boden, die Schlange dreht ab und verschwindet wie gekommen im Gebüsch. Wir können das Tier nicht bestimmen. Es hat etwa die gleiche Farbe wie der Sand, ist etwa 1,5 Meter lang. Ob giftig oder nicht, keine Ahnung. Es ist ja nichts passiert. Elisabeth ist leicht panisch und mit der Ruhe ist es vorerst vorbei. Ab da gewöhnen wir uns an, wenn wir so ruhig in den Stühlen sitzen, von Zeit zu Zeit mit dem Fuss auf den Boden zu klopfen. So können wir weitere ungebetene Besucher dieser Art von uns fern halten. Zum Nachtessen gibt es Kuduhaxen und Stocki. Die Haxen werden gut eine Stunde im Potije gekocht und sind trotzdem hart und zäh. Ich vermute, dass das Kudu von selber gestorben ist. Die Haxe von Elisabeth landet sofort im Feuer. Meine erst nachdem mir der Kiefer fast auseinander fällt. Wir geniessen das Lagerfeuer, trinken Kaffee. Bald darauf geht‘s ab in die Heia.
Datei "Karte von CKGR Motopi 1 nach CKGR Passarge Valley 3.jpg"
12.09.14
Wir nehmen es heute gemütlich, frühstücken erst mal. Um 08:00 Uhr fahren wir los. Die Pad ist angenehm zum Fahren. Leider gibt es auch heute nicht allzu viel zu sehen. Zu trocken! Um die Mittagszeit erreichen wir Sunday Pan, Camp Nr. 3. Ein schöner Platz, der aber nicht so toll liegt wie der im Pasarge Valley. Dafür ist ein Wasserloch ganz in der Nähe. Man könnte es theoretisch zu Fuss erreichen, ist aber nicht empfehlenswert. Wir machen einen Drive, sehen einen Giraffen. Wir stehen ihm im Weg. Er will zum Wasserloch, trinken gehen. Wir räumen das Feld und umrunden die Marsh. Tiere sind nur von weitem zu sehen, immerhin. Foto- und Film- Apparat bleiben in den Taschen. Wir geniessen einfach. Zurück beim Wasserloch. Die Giraffe hat getrunken und ist auf dem Weg das Wasser zu verlassen. Wäre ja zu schön gewesen, ihr beim Trinken zuzusehen. Wir haben vergessen, sie zu fragen ob sie auf uns warten würde. Der Abend verläuft ruhig. Es gibt Kudubratwürstchen und Rösti. Wir gehen früh in unser Dachzelt.
Datei "Karte von CKGR Passarge Vallay 3 nach Sunday Camp 3.jpg"
13.09.14
Heute ist ein Ruhetag. Es ist sehr heiss und kleine Sandstürme fegen über uns her. Irgendwie ist uns das Ganze ein wenig verleidet. Es fehlen uns die Tiersichtungen. Das Ganze ist eher langweilig geworden. Also beschliessen wir einen Tag früher den Park zu verlassen. Wozu hat man den ein Satelliten – Telefon, mit 20 Gesprächsminuten inklusive, dabei? Die Verbindung baut sich nur mühsam auf. Unter den Bäumen, keine Chance! Ich stehe um die Mittagszeit an der prallen Sonne und schwitze das erst Mal in meinem Leben beim Telefonieren. Immer wieder wird die Verbindung mit dem Satelliten bestätigt, ich fange an zu wählen, die Verbindung bricht ab. Nach einer halben Stunde klappt es endlich, ich habe die Verbindung mit dem Makgadikgadi NP. Meine Frage für eine freie Campsite in Kumaga wird positiv beantwortet. Bingo, wir bleiben dort dann statt einer eben zwei Nächte. Da dieses Camp am Boteti, liegt, erhoffen wir uns ein wenig mehr Betrieb, sprich Tiere. Das Brotbacken ist schon zur Gewohnheit geworden. Es wird immer besser. Übung macht den Meisterbäcker. Wir machen noch kurz einen Abenddrive. Sehen Löffelhunde aber für ein wirklich gutes Foto reicht es leider nicht. Schade! Es ist bedeckt, blitzt und donnert. Gerad als wir unseren Sundowner nehmen wollen, beginnt es leicht zu regnen. Wir ziehen uns ins Auto zurück. Der Chardonney schmeckt auch da. Schon bald hört es auf und unser Chili blubbert im Potije vor sich hin. Plötzlich sehe ich einen schwarzen, dünnen Faden vom Himmel runter schweben. Er fällt auf den Tisch. Unauffällig streiche ich mit dem Finger drüber. Eindeutig Russ. Irgendwo brennt es. Zu sehen und zu riechen ist zu meinem Glück nichts. Wenn Elisabeth diese Russflocken bemerkt, ist es mit der Ruhe vorbei und wir erleben eine ungemütliche Nacht. Wir geniessen unser Chili mit einem Glas Rotwein. Langsam wird es dunkel. Die Gefahr, dass der Russ von meiner lieben Frau entdeckt wird sinkt. So können wir den Abend in Ruhe bei Kaffee und Absacker ausklingen lassen. Heimlich stelle ich den Wecker eine Stunde früher als abgemacht. Die Nacht verläuft ruhig. Wir schlafen gut.
14.09.14
Um 05:00 Uhr ist Tagwacht. Die Frage von Elisabeth, warum denn so früh, beantworte ich mit der Wahrheit. Zeige ihr die immer noch vorhandenen Russflocken. Ich will mit den ersten Sonnenstrahlen losfahren. Kann sein, dass wir wegen des Brandes einen Umweg fahren müssen. Früh los wollen wir eh, da wir nicht wissen ob der Fährmann der uns in Kumaga über den Boteti bringen soll nicht in Maun ist. Soll ja vorkommen. Dann ist nichts mit Fähre und wir müssen einen Umweg von 100 km fahren. Wir begnügen uns mit Kaffee und Joghurt, packen zusammen und fahren los. Beim Abzweiger zum Matsware Gate kommen wir in frisch verbranntes Gebiet. Nun ist klar woher der Russ gekommen ist. Vermutlich hat ein Blitz den Brand ausgelöst. Wir fahren 12 km durch verbranntes Gras, verbrannte Bäume. Überall brennen noch kleine Wurzeln. Es hat viel Rauch. Wir sehen grosse Rauchsäulen in der Ferne. Unsere Campsite an der Kori Pan liegt mitten im verbrannten Gebiet. Irgendwie war das eine gute Idee, diese Nacht nicht mehr im CKGR zu verbringen. Die 38 km zum Gate kommen uns ewig vor. Endlich erreichen wir das Tor. Der Rancher bestätigt uns den Brand von letzter Nacht. Brandlöschtrupps seien im Park. Nochmals 40 km Sand und wir sind in Rakops. Hier hat sich seit dem letzten Mal vor sechs Jahren einiges getan. Eine Shell Tankstelle die sogar Diesel hat. Kreditkartenzahlung gegen eine kleine Gebühr ist möglich. Einen kleinen Shop gibt es auch. Bis nach Khumaga sind es noch 69 km auf guter Strasse aber voller Tiere. Kühe, Esel, Ziegen und Pferde tummeln sich entlang der Strasse oder überqueren sie. Der Fährmann der uns über den Boteti bringen soll ist da. Die Fähre sieht abenteuerlich aus, bringt uns aber "sicher" ans andere Ufer. (Pula 130.00) Alles ist grün, wohltuend nach dieser Dürre. Am Gate des Makgadikgadi Park können wir den Parkeintritt vorerst nicht bezahlen. Der zuständige Mann ist wahrscheinlich in Maun. Das Kumaga Camp liegt idyllisch am Boteti. Es hat 10 Plätze und zwei neue Solarbetriebene Ablution. Alles ist sehr sauber. Kosten 40 EUR pro Person und Nacht ist auch nicht ohne. Wir machen einen kleinen Game Drive alles ist sehr Tiefsandig. Der Reifendruck ist noch nicht reduziert. Wir sehen grosse Zebraherden, Gnus und viele Elefanten die alle Richtung Wasser unterwegs sind. Nachtessen: Kudufilet mit Reis. Wir geniessen den Abend mit dem mittlerweile bekannten Ritual.
15.09.14
Wir frühstücken gemütlich, schliessen das Dachzelt und machen uns auf den morgendlichen Game Drive. Anfangs gibt es nichts zu sehen. Wir kämpfen uns durch den tiefen Sand. Kommt davon, wenn Mann zu faul ist Luft aus den Reifen zu lassen. Und so kommt es, wie es kommen muss, an der River Front bleiben wir stecken. Also heisst es Luft ablassen, inmitten der Tiere die auf dem Weg zum Fluss sind. Es passiert uns nichts und auch Tiere kommen keine zu schaden. Nun ist unser Sidu auch bereit und fährt munter, ohne Einsatz der Schaufel, rückwärts aus dem Sandloch und weiter drauf los. Auf dem Rückweg kommt uns ein Bushcamper schwankend und schlingernd entgegen. Wir weichen auf die Sandbank, rechts neben der Strasse aus. Beim näher kommen sehen wir, dass der wohl nicht sehr geübte Sandpilot, die Räder seines Wagens stark nach Links eingeschlagen hat. Sollten die Räder greifen, fährt er genau in uns hinein. Der träge Wagen schafft das zum Glück nicht und fährt an uns vorbei. Der Fahrer schaut drein als hätte er alles richtig gemacht und wirkt überhaupt nicht gestresst. Wir fragen uns, wie weit der mit seinem Fahrstil wohl kommt. Wir fahren zum zweiten Mal ans Gate um unsere Parkgebühr zu bezahlen. Der schwarze Mann hinter dem Tresen stellt den Fernseher leise und gestattet uns dann, nach den üblichen Formalitäten, den Betrag von Pula 580.00 für 2 Tage zu bezahlen. Kurz nach dem Gate, auf dem Rückweg, gibt es links einen kleinen Loop. Von dort aus sehen wir riesige Gnu und Zebraherden die zum Trinken am Fluss stehen. Es sind hunderte Tiere. Links daneben baden 3 Elefanten genüsslich im Fluss. Das Ganze ist leider zum Fotografieren zu weit weg. Aber zum Zuschauen ein einmaliges Erlebnis. Den Nachmittag verbringen wir auf unserer schönen Campsite. Wir sind ganz alleine. Am Abend kommt, was bei Elisabeth in Botswana immer einmal kommt, es ist ihr schlecht. Das letzte Cola, hilft bekanntlich immer, hat der "liebe" Mann getrunken. Wir wissen eigentlich, dass wir das Wasser nicht vertragen. Der Camp Attendant hat uns das auch gesagt. Die Botswaner selbst trinken das Wasser ohne Probleme. Hängt, gemäss ihm, mit der Ernährung zusammen. Wir trinken das Wasser selbstverständlich nicht. Frau putzt aber die Zähne damit und so ist es passiert. He nu, Elisabeth hat auch ohne Cola, dafür mit Brandy, überlebt.
16.09.14
Wir stehen um halb sechs Uhr auf und beginnen mit dem Zusammenpacken. Etwa um 10 vor 6 hören wir in der Nähe einen Löwen brüllen. Der Schreck fährt uns durch die Knochen. Nach Aussage des Ranchers gibt es hier keine Löwen. Sie wurden alle auf andere Parks verteilt oder in den Norden verschoben. Da muss sich wohl einer zurückgeschlichen haben. Wir sind am Vorabend jedenfalls unbekümmert durch das nicht eingezäunte Camp spaziert. Auch in der Dunkelheit. Na ja, nichts passiert. Wir fahren zum Gate, verabschieden uns und weiter geht‘s die paar Meter Richtung Fähre. Sie steht am Ufer gegenüber. Vom "Fährimaa" keine Spur. Ich gehe die paar Schritte zum Gate zurück. Die nette Dame ruft den Kapitän der Fähre an und erfährt, dass er bereits auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz ist. Wir warten weitere 15 Minuten bis wir ihn kommen sehen. Er wirft seine beiden Aussenbordmotoren an. Die Fähre kommt zu uns rüber. Ich bewege Sidu das steile Bord runter ins Wasser, dann die steile Rampe hoch auf die Fähre. Das Manöver gelingt. Wir legen ab. Kurz danach muss Sidu ein paar Meter vorwärts bewegt werden, damit die Fähre ins Gleichgewicht kommt. Wir sind etwa in der Mitte des Flusses. Einer der beiden Motoren stirbt ab. Sofort werden wir abgetrieben. Der Wind hilft dabei. Der Käpten startet den Motor und schleicht sich dann vom vorne rechts angebrachten Aussenborder zum hinten links angebrachten hin und zurück, bis wir wieder auf Kurs sind. Nach gefühlten 2 Stunden (effektiv etwa 15. Minuten) legen wir am anderen Ufer an, fahren von Bord und weiter geht‘s. Die Fahrt nach Maun verläuft ereignislos. Ein ewiges Stopp and Go. Wir wollen ja unser frisches Fleisch aus der Metzgerei in Maun und nicht vom Asphalt gekratztes. In Maun geht es zuerst an den Flughafen in das gemütliche Restaurant an der Ecke. Im nahegelegenen Bottlestore füllen wir unsere Getränkevorräte auf. Den restlichen Einkauf sparen wir für Morgen. Eine kurze Fahrt bringt uns zur Thamalakane Lodge. Wir beziehen, nach freundlichem Empfang, unser Zelt. Ein Upgrade in ein direkt am Fluss gelegenes Chalet ist nicht möglich. Völlig ausgebucht. Das Tented Camp liegt zurückversetzt auf dem ehemaligen Campground. Die Sicht auf den Fluss wird durch einen Zaun gestört. Um 18.15 gehen wir zum Nachtessen. Eine Gruppe Hummeldums trifft ein. Alle stehen herum. Es ist niemand da, der ihnen sagt was man jetzt tun soll. Die Sonne ist bereits untergegangen als ein beleibter Hummeldum mit seiner Fototasche um die Ecke stürmt. Er rennt hinunter zum Wasser. Wir hören ein "Huch". Mit gesenktem Kopf und Enttäuschung im Gesicht geht er zurück. Wir amüsieren uns köstlich. Für Ihn ist die Sonne definitiv zu früh untergegangen. Zum Dinner gibt es ein sehr gutes Steak und eine Pizza. Die Küche ist wirklich zu empfehlen. Vor unserem Zelt gibt es noch einen Kaffee und den obligaten Absacker. Wir schlafen sehr gut.
Datei "Karte von Makgadikgadi NP nach Thamalakane Lodge.jpg"
17.09.14
Wir stehen heute erst um halb sieben auf. Elisabeth ist einseitiger Chinese. Irgend etwas hat sie in der Nacht ins rechte Augenlied gestochen. Wir beschliessen in Maun eine Apotheke aufzusuchen. Es gibt so etwas wie einen Ruhetag mit Unterbruch in Maun. Wir tanken, füllen den Wassertank und Checken den Reifendruck. Riley's Garage benötigt dafür eine Stunde. Der Wasserschlauch hat sich irgendwohin verkrochen. Sie finden eine Lösung. Beim Metzger, gleich neben der Garage, Fleisch für 2 Tage gekauft. Dann ein kurzer Besuch ins Beizli an der Ecke beim Flughafen. Wir loggen noch einen Cache in der Nähe, indem wir einer weiblichen Statue aus Eisen kurz an die Brust greifen. Einkaufen im Spar geht rasch. Wir benötigen nur Waren für 2 Tage, Der Chinese ist inzwischen abgeklungen. Wir können auf den Besuch einer Apotheke verzichten. Auf dem Weg zurück zur Lodge, kaufen wir noch Firewood. Das Bündel Langholz zu 10 Pula. Den Nachmittag geniessen wir teils vor unserem Zelt oder auf der wunderbaren Terrasse des Restaurants mit Blick auf den Thalamakane.
18.09.14
Den Weg in den Moremi nehmen wir sehr früh in Angriff. Wir benötigen dazu 2 Stunden. Zuerst eine gute Teerstrasse, dann Wellblech vom gröbsten. Am Gate erklärt uns der Ranger die neu angelegte Route zu den Blackpools. Unser gemietetes GPS kennt diese neuen Wege noch nicht, obschon sie vor gut einem Jahr angelegt wurden. Wir stellen das erste Mal fest, dass kein Kartenupdate gemacht wurde. Es soll noch schlimmer kommen. Der Drive ist aber kein Problem, alles ist gut ausgeschildert. Das Gebiet um die Blackpools ist sehr schön. Da es viel Waser hat, hat es auch Tiere. Selbstverständlich sehen wir auch Hypos. Zurück beim Gate nehmen wir die neue Verbindungsstrasse zum Nordgate. Direkt nach dem Parkeingang beim Gate rechts weg. Diese Route ist ziemlich tiefsandig aber gut zu fahren. Am Nordgate erhalten wir den, von der Lage her schlechtesten Platz. Die Nummer 1. Wir haben diesen Platz sehr spät reserviert. Alle anderen Plätze sind belegt. der Abenddrive ist nicht sehr ergiebig. Ein paar Elefanten, dass war‘s dann schon. Wir geniessen den Abend am Campfeuer. Mit Hippogrunzen schlafen wir ein.
Datei "Karte von Thamalakane Lodge nach Moremi North Gate.jpg"
19.09.14
Bevor wir losfahren erkundigen wir uns am Gate über die Route. Der Ranger empfiehlt uns die Marshroute. Es sei, bis auf die 6 Km vom Gate entfernte Wasserdurchquerung, kein Wasser mehr in der Marsh. Wir fahren auf den Fluss zu. Elisabeth sitzt mit gemischten Gefühlen neben mir im Wagen. Eigentlich will ich sie fragen, ob sie mir die Durchquerung. Klappt nicht! Kleine Gänge eingelegt, es kann losgehen. Elisabeth vergräbt den Kopf in den Händen, sie will das Elend nicht sehen. Wir tauchen bis zur Motorhaube ins Wasser. Sidu schüttelt sich ein paar Mal, gräbt sich durchs Wasser. Schon sind wir durch und am anderen Ufer. Ein tiefer Seufzer links neben mir bestätigt, alle haben das Abenteuer überlebt. Die 114 Km durch die Marsh sind eher mühsam. Viele Löcher, Tiefsand und eher langweilig. Das Savute Camp hat sich seit unserem letzten Besuch vor 6 Jahren zum Nachteil verändert. Die vielen neuen Lodges ums Camp herum, haben sicher dazu beigetragen. Wir bleiben etwas länger vor dem Feuer sitzen. Baulärm stört uns bis nachts um 10:00 Uhr. Dann ist es ruhig und wir schlafen gut.
20.09.14
Wir fahren früh los Richtung Kasane. Der Weg ist zum grössten Teil anstrengend. Tiefer Sand mit versteckten Löchern und Buckeln lässt uns einige Male abheben. Unser Sidu macht diese Flüge problemlos mit. Nach den 95 km Offroad kommen wir ins Dorf Kachikau. Wir sind überrascht, dass bereits hier eine neue Teerstrasse beginnt. Sie ist weder in unserem GPS (Grund siehe 18.09.14) noch in der am Gate neu gekauften Karte eingezeichnet. Ich traue der Sache nicht, warte mit dem pumpen der Reifen. Ich rechne damit, dass wir nach dem Dorfausgang wieder auf eine Gravel Road treffen werden. Nichts da, die Teerstrasse führt uns über weitere 85 Km bis nach Kasane. Die Reifen werden, beim ersten Rastplatz nach dem Dorf, wieder auf Teerstrassen Niveau aufgepumpt. Bewacht werde ich dabei vom Hund eines nahegelegenen Schafhirten. Ein noch besserer Platz dafür, ist sicher der Parkplatz vom Kurios Shop mitten im Dorf. Da hätte Frau auch eine Beschäftigung gehabt. In Kasane angekommen, gönnen wir uns einen Rock Shandy in der Chobe Lodge. Ziemlich viel los hier, nichts für uns. Die kurze Fahrt (6 Km) auf die Kubu Lodge führt uns durch das Dorf. Auch hier hat sich einiges verändert. Auf der Lodge angekommen werden wir sehr freundlich empfangen. Wir erklären, dass wir schon vor sechs Jahren hier zu Gast waren. Unser Häuschen, die Nr. 1, ist noch nicht bereit. Wir gönnen uns einen Salatteller vom Lunchbuffet und warten. Nach einer Stunde kommt die Dame vom Empfang und erklärt uns, dass wir nicht das Chalet Nr 1 erhalten, sondern die Nr. 6. Das Management habe nachgesehen, in welchem Häuschen wir vor 6 Jahren gewohnt hätten und uns dieses nun zurecht gemacht. Es ist eines der schönsten, weil direkt am Chobe gelegen. Das nennen wir kundenfreundliche Aufmerksamkeit. Das Dinner der Halbpension besteht aus Vorspeise, dann Steak mit Rösti und Dessert. Schmeckt wunderbar. Wir lassen den Abend auf der Terasse unseres Chalets ausklingen. Mit Hippogrunzen schlafen wir ein.
21.09.14
Wir buchen uns einen privaten Guide, Rodgers, für zwei Bootstouren. Eine am Morgen um 09:00 und eine am Nachmittag um 15:00. Rodgers erweist sich als sehr angenehmer Guide. Er bringt sein grosses Wissen in einem guten Englisch und ohne übertriebenes Geplapper sehr gut rüber. Das Boot hat Platz für 15 Leute, für uns 3 also mehr als genug. Der starke Aussenbordmotor bringt uns rasch zum Gate. Ja richtig gelesen, es gibt ein Gate am Ufer des Chobe, bei dem jedes Schiff anlegen muss. Der Vorgang ist gleich wie bei einem normalen Gate. Selbstverständlich wird auch eine Gebühr fällig. Diese ist aber im Preis inbegriffen. Unser Boot führt uns in die Nähe des Hauptarmes und somit zu der Insel mit Büffeln, Antilopen und ein paar wenigen Elefanten. Weiter sehen wir vor allem viele Vögel, Krokodile und ein paar Elefanten die den Fluss queren. Die 3 Stunden sind viel zu rasch vorbei. Es war einfach nur wunderschön. Für beide Bootsfahrten wurden wir durch den Fahrdienst der Lodge zum Steg der Boote und wieder zurück gefahren. So auch für die Nachmittagsfahrt. Bei dieser Fahrt sind wir natürlich nicht alleine. Es zeigt sich wieder mal, dass wir nicht vergebens Gruppenreisen nicht mögen. Das Auto, ein geschlossener Van, füllt sich rasch mit Leuten. Der Fahrer stellt sich vor und erwähnt dabei, dass er uns zum Bootssteg bringen wird. Im Fahrzeug entsteht Unruhe und die Hälfte der Passagiere steigt wieder aus. Sie werden von einem Game Drive Fahrzeug abgeholt, welches direkt hinter dem Van bereitsteht. Alles klar? Es ist nämlich sehr heiss, wir können abfahren. Mitnichten, eine ältere Dame, wir wissen heute noch nicht ob sie die Reise überlebt hat, vermisst ihr Jäckchen. Also aussteigen und holen gehen. Nach weiteren fünf Minuten im immer heisser werdenden Fahrzeug, kommt das Jäckchen mit der älteren Dame zurück. Es kann endlich losgehen. Rogers führt uns wieder in dieselbe Gegend und erklärt uns, warum sich jetzt wesentlich mehr Elefanten auf der Insel befinden als am Morgen. Elefanten fressen sehr gerne das nasse Gras der Insel, kehren aber in der Nacht wieder in den Park zurück. Sie brauchen nämlich das trockene Gras auf dem Festland ebenso. Beide Sorten gehören zu einer, ihrer Verdauung entsprechenden, Nahrungsaufnahme. Sonst sehen wir in etwa die gleichen Tiere wie am Vormittag, einfach in anderer Reihenfolge. Bis zum grossen Spektakel. Seit einiger Zeit können wir auf einer Landzunge eine riesige Herde Elefanten beobachten. Langsam nähern wir uns. Plötzlich geht es los. Die ersten Elefanten verlassen das Festland Richtung Namibia. Dann können wir verfolgen, wie an die 300 Elefanten, grosse und ganz kleine, durch das Wasser übersetzen. Es ist herrlich zuzusehen. Roger erzählt uns aber auch die Tragik hinter dem Ganzen. Auf namibischer Seite ist kein Nationalpark. Das heisst die Tiere sind nicht geschützt. Einige von ihnen werden mit Sicherheit Wilderern zum Opfer fallen. Schade darum. Der Grund warum die Elis die Reise unternehmen, es gibt in Namibia noch mehr zu Fressen als im Chobe NP. Dann geht es mit dem Sonnenuntergang zurück in den Hafen und auf die Lodge. Dusche, kurzer GT und ab zum Nachtessen. Es schmeckt wieder hervorragend. Wenn man den Rotwein gekühlt bestellt, ist er zwar eiskalt aber durchaus trinkbar. Es gibt Thay Chicken Curry und einen für Afrika erstaunlichen Vorfall. Nach dem schnellen GT ein wenig ungeschickt, fällt mir eine Gabel auf den Boden. Nichts ahnend bücke ich mich und hebe die Gabel auf. Plötzlich, eine freundliche Stimme in bestem Englisch bittet mich, ihr die runter gefallene Gabel zu übergeben. Ich tue das natürlich ohne Widerrede mit einem freundlichen, wenn auch ein wenig erstauntem Lächeln. Gut, denke ich mir, die Gabel siehst du nie mehr und lege mir das Ding von der Vorspeise unauffällig neben meinen Teller. Denkste, das Gedeck der Vorspeise ist noch nicht abgeräumt, kommt die nette Bedienung zurück, mit dem Besteckteil auf einer weissen Serviette, beides auf einem Teller. Ich bin wieder komplett ausgerüstet. Ein Kaffee mit Absacker beendet den schönen, ereignisreichen Tag.
22.09.14
Heute geht es früh los. Das Handy weckt uns um 04:45. Wir haben einen Game D rive mit Rogers gebucht. Er holt uns um 05:45 bei der Lodge ab. Am Morgen benötigen wir einfach eine Stunde und einen starken Kaffee, damit mit uns etwas anzufangen ist. Muss das Alter sein. Rogers ist pünktlich und ab geht‘s in afrikanischer Fahrweise zum Sedudu Gate. Wir sind wieder erwarten nicht die Ersten. Trotzdem dauert das ganze Prozedere, welches unser Guide für uns erledigt, nur ein paar Minuten. Rein in den Park und los geht das Geschüttel. Rogers hat über Funk erfahren, dass in der Nähe vom Serondela Picknickplatz ein Leopard gesichtet wurde. Wir nehmen die Route über die Riverfront. Es geht zügig vorwärts und wir erreichen den Baum auf dem sich das Tier mit einem frischen Riss aufhält. Wieder sind wir nicht die Ersten. Der Leopard versteckt sich sehr gut auf seinem Baum. Einige Bewegungen sind auszumachen. Wir starren gebannt zum Versteck. Fotografieren ist sinnlos wir versuchens trotzdem auch die Filmkamara kommt zum zug. Nach einiger Zeit schaue ich mich um und es verschlägt mir die die Sprache. Es sind inzwischen sicher an die 30 Fahrzeuge auf Platz. Es ist ein riesiger Lärm. Die Fahrzeuge werden manövriert und wieder ummanövriert. Jeder Driver will für seine Gäste den besten Platz mit guter Sicht um eigentlich nichts zu sehen. Vor einigen Minuten habe ich das Tier noch um seine Antilope beneidet. Ich habe nämlich auch Hunger. Jetzt tut er mir eigentlich leid. Über Funk kommt die Nachricht, dass am Ufer des Chobe, nicht weit vom jetzigen Standort, eine Löwenfamilie gesichtet wurde. Was jetzt passiert, ist für uns, die wir bis jetzt noch nie einen solchen Game Drive gemacht haben, irrwitzig. Der ganze Tross verschiebt sich in halsbrecherischer Fahrt Richtung Löwen. Die Riverfront wird unerlaubterweise verlassen. Die Fahrzeuge kurven auf einer Landzunge herum. Wir werden aufgefordert, die Fotos und Filme möglichst rasch in den Kasten zu bringen. Man will sich ja nicht erwischen lassen. Die Löwenfamilie ist zwar relativ nah, die jungen Dinger sind nett anzusehen, aber der ganze Rummel darum herum gefällt uns gar nicht. Die Familie verschwindet im Dickicht und wir verschieben uns zum "Stresspoint" (heisst wirklich so), zu Kaffee und Plätzchen. Der aufmerksame Leser ahnt es schon, wir sind auch hier nicht alleine. Der ganze Tross versammelt sich hier. Wir steigen wieder ein und bitten Rogers mit uns weiter zu fahren. Auf dem Rückweg zum Gate passiert nicht mehr viel. Die übrigen Verdächtigen. Wie oben erwähnt, machen wir unsere Game Drives immer auf eigene Faust. Dieses Mal hatten wir nicht so viel Glück wie in den vergangenen Jahren. Darum haben wir uns für die Art "Tiere gucken"entschieden. Wir machen es nie mehr! Ein Tier mit eigener Erfahrung und Geduld selber zu finden, macht eindeutig mehr Spass und gibt echte Befriedigung. Für den Rest des Tages ist Relaxen angesagt. Es ist sehr heiss. Wir hängen bis zum Sundowner einfach rum. Das Nachtessen besteht aus Springbockragout oder Schweinskotelett mit Kartoffelstock. Schmeckt wider wunderbar.
23.09.14
Wir lassen es ruhig angehen. Der Weg nach Senyati ist nur kurz. Wir fahren zuerst nach Kasane, kaufen noch Food für 2 Tage. tanken und checken den Reifendruck. Ich bin, wie meistens, zu faul um Luft abzulassen. Wir wählen deshalb den Weg für 2x4 Fahrzeuge. Der geht ein paar km später als die Sandpiste, ebenfalls links weg. Diverse negativen Kritiken in Reiseberichten und Foren haben uns verunsichert. Wir fahren deshalb mit gemischten Gefühlen ins Camp rein. Der Empfang ist sehr freundlich. Uns wird der Campground Nr. 1 zugewiesen. Gem. Reiseführer der Beste auf dem Platz. Stimmt! Alles ist sauber und aufgeräumt. Der Blick geht direkt auf’s Wasserloch. Am Morgen und am Abend wird das Donkey aufgeheizt. Holz wird gratis geliefert. Alles in bester Ordnung. Wir loggen noch den Cache im Stollen, sind zufrieden und geniessen den schönen Platz. Bis, ja bis der Kühlschrank zu schreien anfängt. Die Batterie wurde während der kurzen Anfahrt natürlich nicht voll aufgeladen. Eigentlich kein Problem, es gibt ja 220 Volt am Platz. Nur, Bushlore hat kein Stromkabel mitgeliefert. Wir haben uns nicht darum gekümmert, weil wir nicht wussten, dass im Senyati Strom zur Verfügung steht. Kasane ist ja nicht weit. Ich mache mich alleine auf den Weg in die grosse Stadt, um ein passendes Netzkabel zu kaufen. Ich frage mich durch. Jeder hat eine gute Idee und so fahre ich eine gute Stunde von Geschäft zu Geschäft. Erfolglos. Ich will schon aufgeben, da erklärt mir eine sehr hübsche, junge Schwarze den Weg zum einzigen Elektriker in Kasane. Ich glaube der jungen Dame natürlich jedes Wort und packe die für mich letzte Chance. Und siehe da, gleich rechts, neben Builders World (von Kazangula kommend, in die Strasse vor der Shell Tankstelle links einbiegen und etwa 400 Meter weiter ist links BW. Auf gleicher Höhe rechts in die Strasse einbiegen und kurz darauf, auf dem grossen Platz, das Auto abstellen.) Der Elektriker liegt dann versteckt hinten in einem Gang. Zu kompliziert zum erklären, darum bitte vor Ort fragen. Ein 150 kg Mann, weiss, schaut sich mein Problem an. findet sofort das richtige Kabel, nur das ist zu kurz. Ich verlange eine Verlängerung auf 10 Meter. Er hetzt seine schwarzen Mitarbeiter kurz umher um Kabel und Werkzeug zu holen. Innert 10 Minuten ist das Kabel zerschnitten und die 10 Meter eingefügt. Das ganze Kostet 150 Pula (Fr. 15.-). Nichts wie zurück nach Senyati. Elisabeth hat angerufen, die Elis sind da. Ankommen, ein Bier auf den Stress, Feuer angemacht, Dachzelt aufgestellt und einen GT eingeschenkt. Das Spektakel das wir während dem und bis weit in die Nacht hinein erleben dürfen, ist einmalig. Herde um Herde Elefanten in allen Grössen besuchen dass Wasserloch. Kleine Rangeleien machen die Hierarchie rasch klar und jeder weiss, wann er trinken darf. Es ist einfach grandios. Zum Nachtessen gibt es Chili. Für das Frühstück backen wir noch ein Brot. Nach ein paar Gläsern Wein und dem obligaten Absacker geht‘s ab ins Bett.
24.09.14
So gegen Sechs Uhr stehen wir auf. Voller Erwartungen was der Tag auf Senyati alles bringen wird machen wir Frühstück und geniessen das frische Brot. Anfangs läuft nicht viel. Eine Schwarze putzt uns den Vorplatz, Dusche und WC. Um 10:15 trifft der erste, einsame Eli am Wasserloch ein. Elisabeth packt die Kamera, geht in die Bar um das Tier besser zu sehen. Ich bleibe faul sitzen. Mann bewegt sich erst, wenn mehr los ist. Mann ist ja schliesslich verwöhnt. Es ist ein Faulenzertag. Wir hängen rum, geniessen das Camp und die Tiere die ans Wasserloch kommen. Vor allem Elis. Zum Nachtessen gibt es Kartoffelstock und Boerewor.
25.09.14
So gegen sechs Uhr verlassen wir das Dachzelt, frühstücken und machen uns dann auf den Weg nach Elephant Sands. Fahrzeit 4 Stunden gemütlich. Dort werden wir von Elefanten am Wasserloch herzlich begrüsst. Die Begrüssung in der Rezeption ist eher kühl. Wir tauschen unser reserviertes, (gemässs Infos aus dem Internet), abgewohntes Häuschen, gegen ein neues Zelt. Die Einrichtung ist noch nicht ganz komplett. Es fehlen Spiegel, Halterung für Toilettenpapier, Mülleimer, Sonnenschirm. Die Aussicht ist prächtig. Dass Wasserloch mit den Elis direkt vor der Nase. Der Weg zum Restaurant führt durch die Elefantenpfade. Vorsichtig machen wir uns auf den Weg, um einen Lunch mit Rock Shandy zu geniessen. Der Drink ist gut, das Tost, na geht so. Den Nachmittag geniessen wir auf der Terrasse des Zelts, bis uns die Sonne direkt anscheint. Mangels, siehe oben, zügeln wir Tisch, Stuhl und Getränke hinter unseren Sidu. Die Sonne ist untergegangen. Es ist finster und wir entschliessen uns, mit dem Wagen die kurze Strecke zum Restaurant zurück zu legen. Man sieht die Elefanten in der Nacht so schlecht. Ihnen den Vortritt zu gewähren ist schwierig. Andere Campbewohner machen es uns nach. Einige wenige gehen zu Fuss. Im Restaurant angekommen, entschliessen wir uns für einen Tisch nahe dem Wasserloch. Er ist mit drei Gedecken (bestehend aus Papierserviette, Messer und Gabel) versehen, was uns nicht stört. Die Bedienung aber umso mehr. Wir werden sehr unfreundlich darauf aufmerksam gemacht einen Tisch für zwei zu suchen. Mit vereinten Kräften und der nötigen Gelassenheit bleiben wir sitzen. Die schwarze Mamsell zieht, mit allenfalls rotem Kopf, man sieht das so schlecht, von dannen. Wir werden nicht gefragt, ob wir etwas trinken möchten. Also mache ich mich auf den kurzen Weg an die Bar und hole die Drinks selber. Eine Glocke ertönt. freundlich geschwungen von der unfreundlichen Bedienung. Das Buffet ist eröffnet. Nur wo? Ah, da steht doch im finstern, von einigen wenigen Kerzen beleuchtet, ein langer Tisch mit Kübeln drauf. Wir stürmen das Buffet. Füllen unsere Teller mit, wir wissen nicht was. Man sieht ja nichts. Das gewählte schmeckt nicht wirklich. Was es war, wissen wir bis heute nicht, aber wir leben noch. Für den Rest der Drinks setzen wir uns näher ans Wasserloch. Auf das Dessert wollen wir, nach den gemachten Erfahrungen, verzichten. Aber weit gefehlt. Nach ein paar Minuten knallt uns eine Dame, vermutlich Schwarz, man sieht ja immer noch nichts, 2 Schalen mit undefinierbarem Inhalt, auf den Tisch. Wir können nicht sagen ob es geschmeckt hätte. Wir verzichten auf den Versuch. Zurück im Zelt geniessen wir den selber gemachten Kaffee und den obligaten Absacker. Wir schlafen beide sehr gut.
26.09.14
Nach den gemachten Erfahrungen am Vorabend verzichten wir auf das Frühstück und trinken Kaffee und essen ein Joghurt aus dem Vorrat. Wir haben einen langen Weg vor uns. Die gut 500 km schaffen wir in etwas mehr als 7 Stunden. Nach Francistown, Richtung Grenze Martinsdrift, gibt es eine längere Baustelle. Vor uns ein extremer Langsamfahrer. Immer gut 10 Km/h unter dem Limit. Ich nerve mich, es ist noch weit. Bei einem Einkaufszentrum biegt der Schleicher ab. Der Weg ist frei. Die Geschwindigkeit auf 60 Km/h begrenzt. Ich gebe Gas und wir werden kurz darauf mit einem winken auf die Seite gebeten. Ein freundlicher Polizist macht mich darauf aufmerksam, dass ich zu schnell gefahren sei. Ich gebe mich erstaunt. lasse mir die Messung zeigen und gebe mich niedergeschlagen. 9 Km/h zu viel. Freundlich werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass der Tarif 280 Pula beträgt. Im Vergleich zu Schweizer Verhältnissen sehr günstig. Ich bezahle sofort, lasse mir die Erleichterung natürlich nicht anmerken, gebe mich zerknirscht. Alles läuft freundlich und korrekt ab. Einen Tag später wird das noch anders sein. Wir fahren weiter und treffen um 14:00 Uhr auf dem African Ranch River Camp ein. Der Weg zum Camp biegt 20 Km vor der Grenze links ab. Auf einer einigermassen guten Gravel Road gelangt man nach 22 Km ans Tor zur Ranch. Der Empfang ist so lala. Wir tragen uns ins obligate Buch ein und werden per Funk angemeldet. Nach weiteren 6 Km Sandpiste werden wir von einer jungen Frau auf einem Quadbike in Empfang genommen, zur Campsite geführt und sehr freundlich begrüsst. Es stellt sich heraus, dass die weisse Dame die Eigentümerin der Farm ist. Freundlich erklärt Anne Katrin uns den sehr schönen Campground. Erwähnt, dass uns Sam betreuen wird. Wir bezahlen den Platz (260.00 Pula) und verabschieden uns. Wir sind alleine auf dem 3 plätzigen Campground und geniessen die Ruhe und Einsamkeit. Sam erscheint, bringt genügend Holz für ein gemütliches Feuer und heizt später das Donkey ein. Dusche und WC sind sehr sauber. Es liegen Hand und Badetücher bereit. Darüber freuen wir uns extrem. Unsere Tücher bestehen nur noch aus Sand und einigen Stoffresten. Elisabeth macht Brot. Nachtessen: Geschnetzeltes Rinderfilet mit Teigwaren im Potjie gekocht. Wir geniessen das Lagerfeuer bei einem Glas Wein. Schlafen tun wir wie Murmeltiere.
Datei "Karte von Elephant Sands nach African Ranch River Camp.jpg"
27.09.14
Wir fahren zeitig los. Es sind wieder ein paar hundert Kilometer. Der Grenzübertritt nach SA geht problemlos. Wir kommen gut vorwärts. In Lephalale kaufen wir noch die letzten Getränkevorräte ein. Weiter geht die Fahrt bis ein paar Kilometer vor dem Parkeingang in den Pilanesberg. Polizeikontrolle der speziellen Art. Ein junger Schwarzer in Polizeiuniform winkt uns links raus. Er umrundet den Wagen, notiert sich die Nummer und kommt dann auf meine Seite zum offenen Fenster. Verlangt den Fahrausweis. Dann den internationalen Fahrausweis. Dann beginnen die Schikanen. Zuerst bemängelt er, dass das Foto im Internationalen nicht eingeschweisst ist. Dann fehlen ihm plötzlich die persönlichen Daten in diesem Ausweis. Mein Fehler ist, dass ich mir diesen Fahrausweis nie so genau angesehen habe. Es gibt wohl lehre Blätter mit Zeilenüberschriften wie Name, Heimatort, Geburtsdatum usw. Die habe ich nicht ausgefüllt. Es steht ja schliesslich alles auf der 3. Umschlagseite. Nur, das war mir in diesem Moment leider nicht präsent. Er weist mich darauf hin, dass dieses Dokument ungültig sei. Ich stelle mich doof, was mir nicht schwer fällt. Der Polizist beugt sich immer mehr ins Wageninnere. Ich rieche jetzt den Alkohol in seinem Atem. Er wird leicht aggressiv und sehr laut. Spricht was von inhaftieren, (mit einem blöden Grinsen im Gesicht). Wo wir den hinwollen, ob die Frau auch einen Fahrausweis hat, ich dürfe so nicht mehr weiter fahren. Das Ganze nimmt groteske Formen an. Ich merke, dass ich um eine Schmiergeldzahlung wohl nicht herum komme. Zuerst aber entdeckt er meinen Kugelschreiber und bewundert ihn. Ich schenke ihm das Ding in der Annahme, die Sache sei jetzt erledigt. Weit gefehlt. Er fängt wieder an, laut und mit schlechter Aussprache (wohl der Alkohol). erzählt wieder das Gleiche. Ich frage ihn wie hoch das den die Busse ausfallen soll. Er frägt zurück wieviel ich ihm den geben wolle. Damit ist also klar was der Saukerl will. Ich sage 50 Rand. Er verlangt 200 Rand. Ich habe in der Börse, in einem separaten Fach, noch einige alte Randnoten. Ziehe sie raus und vermeide dabei, dass er sieht wieviel Geld sonst noch drin ist. Die alten Noten haben einen Wert von etwas über 150 Rand Ich sage ihm, dass sei alles was ich habe. Er nimmt das Geld, bedankt sich überschwänglich, versucht mich sogar zu umarmen, was ihm auch fast gelingt. Elisabeth muss ihm noch die schmutzige Hand drücken. Er ruft etwas wie, er wolle sich jetzt Drink genehmigen und verschwindet. Wir ärgern uns natürlich und wissen sofort, dass er uns gelickt hat. Immer das Gleiche, hinterher ist mal so schlau wie nie zuvor. Der Ärger ist schnell verflogen und wir wünschen dem Kerl eine ausgewachsene Leberzirrhose. Wir checken um 12:00 Uhr im Mayana Camp ein. Machen einen Upgrade vom Zelt zu einem Chalet, Dinner inklusive. Geht problemlos auch wenn Samstag ist und das Camp relativ voll. Wir richten uns ein, da wir ja 2 Nächte bleiben. Der Drive um 16:00 Uhr ist nicht sehr ergiebig, obschon wir den Park ja gut kennen. Wir sind das 4. Mal hier. Nach GT, Dusche und Apéro geht es ab zum Nachtessen. Es gibt, wie fast immer hier, ein sehr umfangreiches und gut beleuchtetes Buffet. Es schmeckt lecker. Wir verlangen die Rechnung und nennen die Nummer unseres Chalets. Die Rechnung kommt, Dinner inklusive, denkste! Wir reklamieren, die Bedienung huscht, nein huscht ist übertrieben, sie schlurft von dannen Richtung Rezeption. Nach einiger Zeit kommen die Schlurfgeräusche, sprich die Bedienung zurück. Das Dinner sei nicht inklusive, sie habe das eben abgeklärt. Da ich die Quittung nicht dabei habe, bezahle ich das Dinner zum 2. Mal. Alles andere klärt sich Morgen. Das ist eben Afrika. Wir marschieren zurück zu unsrem Chalet, genehmigen uns einen Kaffee mit Absacker und verschwinden in die recht guten Betten. Das Chalet ist an und für sich in Ordnung. Genug Platz, alles funktioniert ist aber schon alt. Eine Renovation täte diesem Camp sicher gut.
Datei "Karte von African Ranch River Camp nach Manyana Camp Pilanes NP.jpg"
28.09.14
Für den Morgendrive bewegen wir uns um 05:15 Uhr aus den Federn. Erwachen, Kaffee trinken und los geht es. Der Drive ist nicht sehr ergiebig, trotzdem, uns gefällt der Park nach wie vor. Um 09:00 Uhr gibt es Frühstücksbuffet im Restaurant. Immer wieder ein Erlebnis, die angebotenen Köstlichkeiten zu geniessen. Da ist doch noch eine Rechnung von gestern offen? Zwei Mal bezahltes Dinner. Also auf zur Rezeption. Die nette Dame begrüßt mich, wie man in Afrika immer begrüsst wird: "Good Morning, how are You." Meine Antwort, auch wie immer: "Good, and You?" Es interessiert ja keinen wie es dem Anderen geht, aber der Wortwechsel sitzt fast akzentfrei. Ich bitte die schwarze Perle abzuklären, ob das Dinner im Preis inbegriffen sei und lege ihr die Quittung vor. Sie klärt ab, telefoniert, klärt ab und gibt mir zur Antwort, dass das Dinner sehr wohl inbegriffen sei. Das Geld könne sie mir aber noch nicht zurückgeben, dazu benötigt sie die Zustimmung des Deskmans der mir gestern die Quittung ausgestellt habe. Ich solle doch vor dem heutigen Dinner nochmals vorbei kommen. Ich erkläre ihr, in meiner bekannten, bestimmten Freundlichkeit, dass ich heute, nach dem Dinner, keine Diskussionen mit dem Servierpersonal wünsche, ob jetzt inbegriffen oder nicht. Sie versichert mir, dass das jetzt in Ordnung gehe. Man habe nur vergessen das bezahlte Dinner vom ursprünglich reservierten Zelt, auf den Upgrade zum Chalet zu übertragen. Der geneigte Leser darf mal raten, ob es wirklich klappen wird. Auflösung weiter unten. Der Nachmittagsdrive führt uns in den westlichsten Teil des Parks. Wir besuchen dabei die beiden Picknickplätze Batlhako und Moloto. Beide Plätze sind perfekt, mit schönster Aussicht angelegt und mit Liebe zur Natur eingerichtet. Da kann man sicher mal ein Picknick abhalten. Unterwegs loggen wir noch 2 Geocaches. Die Gegend ist wunderschön. Wir sehen Zebras, Giraffen, Elefanten, Warzenschweine, Gnus und etwa 150 Büffel. Bei den vielen Antilopen sehe ich mittlerweile nur noch das Filet. Die ganze Fahrt ist sehr abwechslungsreich und empfehlenswert. Es braucht aber ein bisschen Zeit. Zurück im Camp, GT, duschen und ab zum Dinner. Vorher noch kurz in der Rezeption vorbei geschaut und ohne weitere Diskussionen das Geld zurück erhalten. Ich erschnorre uns noch das Ceckout um 12:00 Uhr anstatt um 10:00 Uhr. Geht problemlos, man erinnert sich wohl. Es wird mir versichert, dass die Putzequipe über die Verlängerung informiert wird. Der morgige Tag wird mir Recht geben, Afrika bleibt Afrika. Leider gibt es heute kein Buffet. Es sind wohl zu wenige Gäste im Camp. Das Essen ab Karte schmeckt aber ebenso lecker. Ich verlange die Rechnung, jetzt kommt's, die Rechnung enthält die 2 Rock Shandy die wir zum Essen getrunken haben und sonst nichts. Wir schauen uns verwundert an und fragen uns, wer jetzt wohl alles richtig gemacht hat. Wir kommen nicht drauf. Zurück im Chalet das obligate Prozedere mit Kaffee, Absacker und rein in die Heja. Unsere letzte Nacht in Afrika verläuft ereignislos.
29.09.14
Das Handy weckt uns um 05:15 Uhr. Wir wollen noch unseren letzten Game Drive der diesjährigen Afrikareise unter die Räder nehmen. Es sind noch 2 Caches offen, die wir wegen der vielen Besucher in den Hydes, nicht loggen konnten. Wir sehen einige Tiere (auch Filets). Gegen 09:00 Uhr genießen wir nochmals das Frühstücksbüffet. Zurück im Chalet geht es ans packen. Eine letzte Dusche, man will ja die Heimreise sauber antreten. So gegen 11:00 Uhr klingelt das Telefon. Ich ahne schon, da stand wohl wieder ein Elefant auf der Kommunikationsleitung. So ist es, eine unfreundliche Stimme macht mich darauf aufmerksam, dass wir zu spät dran sind und das Chalet umgehend verlassen sollen. Ich gebe ebenso freundlich zur Antwort, dass die Verlängerung mit der Rezeption abgesprochen sei und sie sich gefälligst dort informieren soll. Telefon aufgehängt und Ruhe herrscht. Kurz vor Zwölf bringen wir den Schlüssel zurück und checken aus. Los geht es Richtung Johannesburg. Wir folgen treu unserem Trudi im GPS. Verlieren in Joburg, wegen des dichten Verkehrs, eine viertel Stunde und nähern uns unserem Vermieter Bushlore. Die letzten Worte von Trudi: "Sie sind am Ziel auf ihrer linken Seite." Nur, da war kein Bushlore. Zuerst sind wir ratlos. Dann kommt uns die Geschichte mit den fehlenden Straßen im Moremi in den Sinn. Die Karten des gemieteten GPS sind ja nicht aktuell. Ein Anruf beim Vermieter löst das Rätsel. Sie sind vor 2 Jahren umgezogen. Wir widmen dem Herrn, der uns bei der Organisation unserer Reise (gegen Entgelt) geholfen hat und auch das GPS geliefert hat, eine entsprechende Gedenkminute. Bushlore schickt uns die neuen Koordinaten per SMS. Die neue Adresse liegt 24 Km von der Alten entfernt. Wir machen uns auf den Weg dorthin. Nur, auch diese Koordinaten stimmen nicht genau und wir landen vor einem Hotel. Wir beginnen die nähere Umgebung abzufahren. Fragen bei einer Tankstelle nach dem Weg und erhalten die richtige Beschreibung. Die Rückgabe des Wagens verläuft problemlos. Wir sind ja mit unserem Sidu auch vorsichtig umgegangen. Der Transfer zum Flughafen erfolgt mit Verspätung. Der Chauffeur verschwindet mit den Worten: "One Minute" drei viertel Stunden später starten wir zum Flughafen. Check in, Sicherheitscheck und Passkontrolle sind problemlos. Wir kaufen noch ein paar Souvenirs für die Daheimgebliebenen. Essen eine Kleinigkeit. (Chicken or Beef im Flugzeug sind ja bekanntlich keine kulinarische Höchstleistung.) Wir besteigen das Flugzeug. Das Boarding ist beendet. Wir warten. Wir warten immer noch. Das Flugzeug wird rückwärts vom Dock geschoben. Wir warten. Der Pilot stellt sich vor und informiert, dass 2 Computersysteme neu gestartet werden müssen. Nach einer Stunde erfolgt endlich der Start. Der Flug verläuft ruhig. Wir schlafen beide recht gut. Elisabeth mit Schlaftablette, ich schlafe ohne immer gut. Das monotone Geräusch wirkt bei mir wie eine Tablette. Der Pilot beeilt sich und holt 15 Minuten der verlorenen Stunde wieder auf. Einreise ins Heimatland, wir sind scheinbar willkommen. Ab auf den Zug nach Bern. Am Bahnhof werden wir von unserem Freund Armin abgeholt und nach Hause gebracht. Auspacken, waschen wegräumen. Halt so das übliche. Unsere Reise ist Geschichte.
Fazit
Es war eine sehr schöne Reise. Im CKGR sind wir (vor allem Elisabeth) fast an die Grenzen gestoßen. Wir waren vor einigen Jahren schon mal da, man wird halt älter. Vor allem die Hitze haben wir unterschätzt. Unser Auto, ein Toyota Landcruiser, genannt Sidu, hat zwar ein paar kleine Macken, die aber nicht erwähnenswert sind. Das Equipment das Bushlore liefert, lässt fast keine Wünsche offen. Die Abfertigung ist professionell. Über die einstündige Wartezeit bei Beginn der Reise (der Auszug für die Kisten musste noch ersetzt werden), fehlender Einfüllstutzen für die Dieselkanister, fehlendes Elektrokabel zum Kühlschrank, fehlender Alkoven, lässt sich allenfalls diskutieren. Alles in allem würden wir jederzeit wieder mit Bushlore reisen. Beim nächsten Mal planen wir die Gegend um Capetown zu bereisen.
Der Herr, der uns bei der Reservation der Unterkünfte geholfen und das nicht aktuelle GPS geliefert hat erwähne wir hier nicht mit Namen. Wir wollen niemandem Schaden. Tatsache ist, dass bei einer solchen Reise ein GPS mit nicht aktuellen Daten, gewisse Gefahren und Risiken mit sich bringt.
Noch ein paar Bemerkungen zu den Unterkünften:
Marakele Tlopi Tent: Top besonders seit die Küche verglast ist. (Affenproblem gelöst).
Khama Rhino Sanctuary: Tolle Campingplätze, schöner Park leider sind die Sanitären Anlagen total veraltet (versifft). Schade!
Kubu Island: Wunderschön jederzeit wieder, aber nur von Letlhakane aus (hin und zurück).
Planet Baobab in Gweta: Tolles Preis Leistungsverhältnis. Schöne aber einfache Unterkunft. Sehr gutes Restaurant.
Nxai NP: South Camp. Sehr, sehr tiefsandig, alles trocken, fast keine Tiere, sehr heiss. Campsite schön und gross. Sanitäranlagen top. Einfach falsche Jahreszeit.
Discovery B&B in Maun: Freundlicher Empfang schöne Umgebung. Chalets sehr abgewohnt und finster. Obwohl im voraus für ein Nachtessen angefragt gab es keines. Wir mussten auswärts essen ca 5 km zur Thamalakane Lodge und im Dunkeln wieder zurück fahren. Morgenessen auch nicht besonders. Instant Kaffee und Tost. Rührei so eine kleine Portion erhielten wir nirgends. Hier würden wir nicht nochmal hinfahren.
Central Kalahari: Toller einsamer Park aber falsche Jahreszeit. Alles trocken, sehr sehr heiss, wenig Tiere.
Makgadikgadi NP: Kumage Camp, Sehr schöner Platz mit den saubersten Toiletten und Duschen. Es hatte sogar automatische Seifenspender. Park tiefsandig aber schön. Viele Tiere da der Boteti viel Wasser hat. Jederzeit wieder.
Thamalakane Lodge Maun: Dort waren wir seit Januar auf der Warteliste für ein Chalet am River. Wir mussten dann auf die neuen Firefinch Zelte ausweichen. Leider sind diese nicht gerade schön gelegen (auf dem ehemaligen Campingplatz). Kein Ausblick auf den Thamalakane. Anscheinend kann man die Chalets nur über ein Reisebüro buchen. Tolle Lodge sehr gutes Essen. Würden wir wieder besuchen, aber nur wenn wir ein Chalet erhalten.
Moremi NP: Nord Gate Platz Nr. 1. Leider keine Aussicht wir haben spät gebucht. Sonst schöner Platz mit Tisch, Grill und Wasser auf dem Platz. Nicht allzuviel Tiere.
Savute NP: Nur noch ein Uebergangsplatz weil man es sonst nicht nach Kasane schafft. Wir waren total entäuscht (Baulärm, fast keine Tiere. Schade!)
KUBU Lodge Kasane: Jederzeit wieder! Tolles Essen, eigene Chalets mit Balkon. Dort haben wir 1 Nacht verlängert und deshalb im Chobe auf 1 Nacht Camping verzichtet.
Senyati Camp: Die grosse Ueberraschung. Schönes grosses Wasserloch. Die Elefanten kamen und gingen bis abends um 22.00 Uhr. Unsere Campsite hatte direkten Blick aufs Wasserloch. Eigene Dusche WC. Jederzeit wieder aber nur Campsite 1 + 2.
Elephant Sands: Unterkunft in neuen Zelten mit Blick aufs Wasserloch. Dies Elefanten kamen und gingen auch dort. Essen miserabel. Dort würden wir nicht mehr hingehen.
African River Camp: Schöne Campsite direkt am Limpopo River. Sehr sauber und freundlicher Empfang.
Pilanesberg: Manyana Camp: Immer gut die Chalets etwas alt aber es funktoniert alles. Essen spitze. Immer wieder.