Südafrika Herbst 2018
WIND, STURM, RICHTERSVELD UND GEMÜTLICH
Prolog
Unsere Reise für den November 2018 steht. Jetzt geht es ans Reservieren. Wir kriegen alle Wünsche erfüllt. Für das Fahrzeug fragen wir den Pieter von 4x4 Kalahari in Upington ob er uns einen guten Vermieter in Cape Town nennen kann. Wir haben vor ein paar Jahren bei ihm ein Fahrzeug gemietet und waren sehr zufrieden. Im Gegenzug macht er uns ein Angebot für eines seiner Fahrzeuge, mit Überführungsgebühr von Upington nach Cape Town. Wir schreiben eine Absage, die Gebühr ist uns zu teuer. Ein paar Minuten später kommt eine E-Mail. Seine Frau habe gesagt, dass kannst du nicht machen. Ich will sowieso für ein paar Wochen nach CT um Verwandte zu besuchen. Wir bringen den beiden ein Fahrzeug, ohne Gebühr. Da, gemäss Pieter, die Frauen immer Recht haben, gibt er nach und die Fahrzeugmiete ist ebenfalls erledigt.
27.10.2018
Die Vorbereitungen sind gemacht. Die Koffer gepackt. Onlinecheckin hat auch geklappt. Jetzt gehen wir noch in unsere Stammbeiz zum Schweizer Wild essen. Es gibt feine Rehschnitzel.
>> Details der Reise
>> Karte der Reise
>> Übernachtungsorte
28.10.2018
Wir haben gut geschlafen in unseren Betten. Werden wir sie vermissen? Ich glaube kaum. Kurz nach 12:00 Uhr verlassen wir die Wohnung und fahren mit dem Bus zum Bahnhof. Weiter mit dem Zug nach Zürich Flughafen. Gepäckaufgabe geht schnell, es hat keine Leute am Qatar Schalter. Der Sicherheitscheck geht auch problemlos. Schon sitzen wir im Flugzeug Richtung Doha. Wir sitzen und warten, eine gute halbe Stunde bis wir abfliegen dürfen. Zuviel Verkehr. In Doha reicht es, mit einer Zigarettenpause, ohne Eile auf den Flieger nach Cape Town. Auch hier dürfen wir wieder eine halbe Stunde auf den Abflug warten.
29.10.2018
Wir kommen verspätet in CT an. Bei der Passkontrolle für die Einreise dürfen wir 1,5 Stunden anstehen. Die Lampen der 17 Schalter sind zwar alle an, trotzdem sind nur 5 Beamte beschäftigt. Ich glaube wir sind in Afrika. Ich rufe Pieter an um ihm mitzuteilen, dass er noch etwa eine Stunde warten muss. Endlich sind wir durch. Das Gepäck warten auf uns. Wir treffen Pieter mit seiner Frau in der Ankunftshalle. Die Begrüssung ist herzlich. Er begleitet uns zum Fahrzeug. Eine Einführung ist nicht nötig, wir kennen den Wagen. Er zeigt uns die bestellten Teile, high live Jack, Kompressor, 2 Reserveräder und Kisten. Die Campingstühle hat er vergessen. Wir sollen bei Checkers zwei der teuersten Stühle kaufen, er würde uns dann die Kosten erstatten. Schon sind wir unterwegs nach Wellington zum Checkers. Das Nötigste wird eingekauft. Darunter die beiden Campingstühle. Nach kurzer Fahrt treffen wir in Riebeek Kasteel beim Guesthouse Kopke Classic Cars ein. Dave und Petra heissen uns freundlich willkommen. Wir werden mit guten Ratschlägen voll gequatscht. Das Zimmer ist eher klein, in etwa dem Preis entsprechend. Die beiden Besitzer sind sehr freundlich und hilfsbereit. Traditionsgemäss trinken wir unseren ersten GT. Mein Koffer wurde durch die Gepäckkontrolle geöffnet. Die Power Bar fehlt. Steht so auf dem inliegenden Dokument. In gutem Glauben habe ich das Ding in den Koffer und nicht ins Handgepäck gelegt. Das Internet belehrt mich eines Besseren. Powerpacks nur im Handgepäck. Bei Kurzschluss wird der Brand in der Kabine eher bemerkt als in Gepäckraum. So sei es. Selber schuld! Wir richten das Auto und die Koffer fehrientechnisch ein. Nachtessen gibt es bei der Mamma Cucina ganz in der Nähe. Das Essen ist seinen günstigen Preis wert, mehr aber nicht. Zurück im Guesthouse gibt es noch einen Absacker, dann ab ins Bett. Wir sind von der langen Reise geschafft.
30.10.2018
Das Frühstück schmeckt, ist aber preislich an der oberen Grenze. Wir marschieren ins Dorf Riebeeck Kasteel. Der Hochglanzprospekt verspricht einiges, kann es aber nicht halten. Es wirkt alles ein wenig ungepflegt. Wir fahren zum Het Vlock Casteel. Ein Tipp unserer Gastgeber. Sie haben nicht zuviel versprochen. Das Schloss ist gross und schön. Bekannt ist es vor allem für Hochzeiten. Es gibt ein schönes Geschäft, das die eigenen Produkte verkauft. Die Produktion selbst ist vom Laden her einsehbar. Einige Menschen sind an der Arbeit. Speziell daran, wir können alles degustieren. Von der Salatsauce über Konfitüre bis zu den Oliven. In bekannten und eher exotischen Geschmacksrichtungen. Einige Leckereien finden den Weg zu uns.
Nächstes Ziel ist das Weingut Allesverloren.Testweise fliessen einige Schlucke Wein durch unsere Kehlen. Was schmeckt wird gekauft. Der Weinvorrat für unsere Reise ist am entstehen. Im angeschlossenen Restaurant essen wir ein Bobotje, eine Afrikanische Spezialität mit Hackfleisch. Jetzt gibt es eine Pause.
Um 15:00 Uhr sind wir zu einer weiteren Wein Degustation auf der Kloovenburg angemeldet. Es ist eine Degu der besonderen Art. Der Somelier spricht sehr schnell und undeutlich. Etwa die Hälfte der Worte findet den Weg in unser Gehirn und fügt sich dort, zu einem einigermassen verständlichen Wirrwarr, zusammen. Der Wein schmeckt trotzdem gut. Chardonnay und Merlot sowie ein Portwein für Elisabeth ergänzen unseren Weinvorrat.
Wir fahren zurück in die Unterkunft. Das Wetter ist trocken, es weht jedoch ein kalter Wind. Mit Faserpelz ist das Lesen draussen auf dem Balkon erträglich. Es klopft an der Tür, unsere Gastgeberin teilt uns mit, dass das von ihr reservierte Restaurant keinen Strom hat. Ein Dinner ist dort heute nicht möglich. Sie empfiehlt uns das Bistro number one in Front of the Grand Hotel. Wir marschieren los, sehen das Bistro und entscheiden uns im Grand Hotel zu dinieren. Das Bistro wirkt auf uns wie eine bessere Kantine. Das Essen schmeckt sehr gut. Der Entscheid war richtig. Zurück bei Kopkes, es ist immer noch arschkalt. Der Absacker Schmeckt auch drinnen. Mich nervt es trotzdem. Kalt können wir auch Zuhause haben, nur ist die Wohnsituation um einiges gemütlicher.
31.10.2018
Nach dem Frühstück fahren wir die 100 Km nach Franschhoek. Auf uns wartet der African Table auf dem Weingut Leopard‘s Leab. Doch zuvor wird noch eingekauft. Ein Metallvogel, mangels kleiner Wildschweine und Schuhe von Tsonga für die Tochter. Für unsere Freundin Eliane besorgen wir einen Gutschein. Sie wird ihn, in ein paar Monaten, hier einlösen können. Kommt wohl nicht oft vor. Nach ein paar Minuten steht die gesamte Belegschaft bei der Kasse und versucht den Gutschein zu erstellen. Ausfüllen geht ja noch. Die Kasse will aber partout den Betrag nicht einkassieren. Nach einigem hin und her und grossem Palaver gelingt es dann doch. Unterhaltungswert = 100 Punkte! In einem anderen Laden werden die beliebten Magnete mit Tierbildern für die Enkel eingekauft.
Der African Table, wir geniessen ihn schon zum zweiten Mal, ist ein unvergessliches Erlebniss. Nach dem Apero gibt es als Starter diverses Trockenfleisch, frisches Brot, Butter, alles selbst hergestellt. Als Spezialität werden kleingeschnitte Stücke eines sehr gesalzenen und getrockneten Fisch gereicht. Na ja, nicht unser Ding. Der nächste Gang besteht aus Hacke. Ein frischer Fisch mit Tomaten chutney. Der letzte Gang enthält diverse Maisspeisen, alle auf eine andere Art zubereitet. Dazu ein Stück Fleisch vom Rind. Alle Zutaten werden vom Koch erklärt. Was es ist und wie es zubereitet wird. Ein junge Mitarbeiterin beschreibt den Wein, den es zu jedem Gang gibt. Der Tisch steht direkt vor der Küche. Zusehen kann man auch via Video Übertragung auf zwei Monitore. Mit uns am Tisch sitzen ein einheimisches Paar, ein Paar aus England und wir zwei. Eifrig wir über das Gebotene diskutiert und natürlich auch über das woher und wohin. Nach 2 Stunden ist die Show vorbei. Das Weinlager wird bis zum Sollbestand gefüllt.
Zurück in Riebeek liegen wir rum oder lesen. Es ist wärmer als Gestern, aber für den Ort und die Jahreszeit immer noch zu kalt. Es weht ein kräftiger Wind. Wir hoffen, dass das Restaurant Old Dalby heute Strom hat und freuen uns auf ein leckeres Nachtessen. Zufrüh gefreut. Das Lokal ist alt und sehr renovationsbedürftig. Herunterhängende Deckenverkleidungen, Risse in den Wänden. Gesamteindruck eher schmuddelig. Grecque Salat eiskalt aus dem Kühlschrank. Springbockgarpaccio nicht lieferbar. Der geschmorte Lammnacken war gut. Gesamte Aufenthaltsdauer, 40 Minuten. Old Dalby können wir nicht empfehlen.
01.11.2018
Heute ist Fahrtag. Die Reise geht nach Springbock. 497 Km in 5 Stunden. Der grösste Teil führt über die N7. Eine gut ausgebaute Strasse. Speed Limit 120. Es geht rauf und runter, dann wieder Kilometer lang gerade aus. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren Gastgebern. Es geht, wie immer, nicht ohne grosses Palaver ab. Dave erzählt mir eine amüsante Geschichte: Er fuhr im Frühling 2018 mit seiner Frau via Richtersveld NP nach Namibia in die Ferien. Bei der Ausreise Südafrika haben die Zollbeamten sein Auto gefilzt. (Die wissen vermutlich warum). Dabei fanden sie seine Pistole unter dem Vordersitz. Dave hat vergessen Sie aus dem Wagen zu nehmen. Die SA Bewilligung, die Waffe im Wagen mitzuführen, hatte er glücklicherweise dabei. Ein Grenzübetritt mit Pistole nach Namibia, absolut unmöglich. Er macht den Vorschlag, die Waffe bis zu seiner Rückkehr aus den Ferien beim Zollposten zu hinterlegen. Wird nicht akzeptiert. Er soll die Pistole beim namibischen Zoll abgeben. Also weiter Richtung Namiba Zoll. Die wussten schon wonach sie fragen müssen. Aber auch hier, ein negativer Entscheid. Wir wollen die Waffe nicht aufbewahren. Fahren Sie zurück zum Südafrika Border. Dort immer noch der negative Entscheid, mit dem Vorschlag, er solle doch zurück nach Cape Town oder Springbock fahren und die Waffe dort in ein Schliessfach legen. Nach Springbock sind es rund 300 Km. Dave fuhr auf der SA Seite etwa 100 Km weit und dann zurück zum SA Border. Unterwegs versteckte er die Gun in der Seitenwand seines Campers. Sauber verpackt in einen Plastiksack. Zurück am SA Border versicherte er dem Beamten, er habe die Waffe in Springbock hinterlegt. Der Wagen wurde natürlich nochmals durchsucht, die Pistole nicht gefunden. Er konnte seine Ferienreise fortsetzen. Zurück zu Hause holte er die Waffe aus dem Versteck. Im Plastiksack hatte sich Kondeswasser gebildet, die Pistole war komplett verrostet. Ob er wohl das nächste Mal daran denkt, die Gun Zuhause zu lassen? In Springbock angekommen geht es in die Big Creek Spur Steak Ranch. Wir essen einen wunderbaren, frisch gemachten, Beefburger. Danach ist Shopping angesagt. Im gleichen Schuhladen wie im Frühling kaufe ich mir die genialen Sandalen mit Fussbett. Dann geht es n den Liquorstor, wir müssen die Vorräte für die nächsten sechs Tage auffüllen. Bei Checkers wird für den gleichen Zeitraum Essen eingekauft. Vor allem Rinderfilet. Die nötige Hardware findet auch den Weg in unseren Toyota Hylux, double cap. Wie im Frühling, nächtigen wir im Kleinplasie Guesthouse. Wird werden freundlich und mit Namen empfangen. Das Zimmer Nr 1, wie reserviert und bezahlt, klappt auch. Wir staunen. Im Dorf wie im Guesthouse ist einiges los. Europäische Touristen findet man hier fast keine. Nicht vergleichbar mit Franschhoek. Das Nachtessen geniessen wir zum ersten Mal «Zuhause». Es gibt Picknick ohne Grill mit einem feinen Merlot.
02.11.2018
Nach dem Frühstück im Kleinplasie, fahren wir nach Sendelingsdrif. Das Camp liegt im Richtersveld Nationalpark. Es sind ca 300 km via Alexander Bay. Dort tanken wir auf. Das Dorf war bis vor kurzem Sperrgebiet. Die Einkaufsmöglichkeiten sind beschränkt. Es gibt nur einen kleinen, namenlosen Foodstore. In Port Nolloth sind die Möglichkeiten um einiges besser. Ab Alexander Bay ist Gravel angesagt. Weiter geht’s bis zum Camp. Zum Teil übelstes Wellblech, dann wieder Teilstücke die recht gut gepflegt sind. Trotz herabgesetztem Reifendruck (von 2,6 auf 1,7 Bar) werden wir gehörig durchgeschüttelt. Den Checkpoint rund 20 Km vor dem Camp, passieren wir ohne Probleme. Das Einchecken im Camp geht rasch. Wir werden freundlich empfangen. Mittlerweile haben wir 34 Grad und schwitzen was das Zeug hält. Der Wasserkonsum steigt an. Das Chalet Nr. 9 ist eher klein aber sauber. Achtung es hat Baboon die klauen. Meine Steinschleuder liegt auf dem Tisch. Der Blick auf den Oranje Fluss mit seinen grünen Ufern tut gut. Im kleinen Shop kaufen wir Holz. Heute kann ich zum ersten Mal ein Feuer machen. Juhuii. Das Nachtessen besteht aus Borewors (Afrikanische Bratwurst) und Rösti. Salat gibt es auch, muss wohl sein.
03.11.2018
Um halb Neun entern wir den Richtersveld Park. Nach etwa 10 Km sind wir am Oranje. Dort treffen wir auf den General Manager des Parks. Ein paar freundliche Worte wechseln und schon ist der Chef wieder auf Achse. Wir fahren weiter Richtung Camp. Denken wir. Es kommt der Campingplatz A. Dann B,C,D. Dann ist nichts mehr mit Pad. Hinter uns zwei Autos. Der Park Manager mit Kollegen. Sie wollen fischen gehen. Ich stehe Ihnen im Weg. Peinlich. Die zwei Fahrzeuge werden aus dem Weg geräumt. Ich erhalte den Hinweis, dass ich vor etwa 10 Km falsch abgebogen bin. Der Blick auf die Karte, beweist die Richtigkeit. Die Einladung mit ihnen fischen zu gehen "es gibt auch was zum Trinken!" lehnen wir dankend ab. Wir fahren zurück zur Kreuzung. Bevor wir richtig abbiegen, besuchen wir noch die Hand of God.
Es folgen 5 Pässe die recht gut zu fahren sind. Es soll noch anders kommen. Am Addredis Pass bergen wir den 600sten Cache.
Nach 4 Std gemütlicher Fahrt, über steinigen und sandigen Pad, treffen wir im Tatasberg Wilderness Camp ein. Die Häuschen sind grosszügig verteilt, mit Sicht auf den Oranje. Der Host begrüsst uns muffelig und weist uns unser Chalet zu. Die Unterkunft ist eher klein, mit separater Küche. Sauber. Elisabeth, wie sie ist, sucht die Pfannen. Keine vorhanden. Der Camp Attendant hat sein Walkie-Talkie auf einem Pfosten unseres Balkons vergessen. Kurz darauf zeigt er sich und holt es ab. Ich verlange von ihm die Pfannen, die kurz darauf geliefert werden. Küchentücher? Fehlanzeige! Wir verzichten auf eine Nachfage. Eigentlich ist der Host inexistent. Das stört uns aber nicht weiter, hat aber direkten Einfluss auf das Trinkgeld. Wir lesen, geniessen die Ruhe und die Umgebung. Ein paar weisse Schafe kommen vorbei. Dann geht es los, ein veritabler Sandsturm fegt übers Gelände. Wir selbst sind ein wenig windgeschützt. Das Chalet füllt sich so nach und nach mit Sand. Unsere Sachen ebenso. Zum Nachtessen kocht uns Elisabeth ein feines Chilli. Jeder Bissen ist knusprig. Nicht etwa angebrannt. Nein, Sand zwischen den Zähnen. Der Sturm tobt die ganze Nacht.
04.11.2018
Der Sturm ist vorbei. Es ist kühl. In der Nacht und am Morgen so 16 – 18 Grad. Am Tag 35-38 Grad. Wir entsanden das Chalet und unsere Habseligkeiten. Dann geht es auf eine kurze Wanderumg zum Oranje. Dort und im Häuschen geniessen wir die Ruhe und die schöne Umgebung. Runterfahren ist angesagt. Vom Campwart sieht man nichts. Keine Nachfrage ob alles in Ordnung ist, ob alles funktioniert. Rein gar nichts. Sind wir uns von anderen Sanparks Wilderness Camps anders gewohnt. Das Trinkgeld schmilzt weiter bis auf Null. Kein Game Drive, es hat ja kein Game. Nachtessen Spaghetti mit Rinderfilet.
05.11.2018
Gegen 09:00 Uhr brechen wir auf, Richtung Ganakouriep Wilderness Camp. Der Host, ja er macht sich vor unserer Abreise sichtbar, erklärt uns, dass wir uns Zeit lassen sollen. Er würde bald abgeholt und zu unserem neuen Camp gebracht, wo er unser Chalet bereit machen würde. Also wir fahren langsam, so mit 20 km/h unserem Ziel entgegen. Die Strassen sind zum Teil sehr gut fahrbar. Wenige enge Stellen über Steine und Felsen. Wir kommen im Camp an. Die schmucken Häuschen, aus Steinen passend zur Umgebung gemauert, stehen grosszügig verteilt im Gelände. Ja das Gelände. Eine Steinwüste mitten in den steinigen Bergen. Kein grün weit und breit. Von Elisabeth höre ich die Worte: hier gefällt es mir nicht!! Diese fünf Worte kenne ich. Sie bedeuten eine Planänderung. Vorerst warten wir auf unseren Host. Ich finde ein Chalet das offen ist. Das Innere überzeugt mich gar nicht. Sehr abgewohnt, versifft! Die Dusche nicht zu gebrauchen. Ein Blick ins Innere der anderen Häuser bringt nichts Besseres. Eines der Chalets ist im Umbau. Ich bringe den Kühlschrank im offenen Haus zum laufen. Nach 30 Mituten trifft auch der Host ein und beginnt das Ding zu reinigen. Sehr rudimentär, mit einem Besen. Das wars. Die Betten werden frisch bezogen. Die verstaubten Möbel bleiben verstaubt. An der Dusche kann er eh nichts ändern. Er versucht mit dem vorhandenen Schlüssel die zweite Türe zu öffnen. Es gelingt nicht. Er kommt mit einem Sack voll Schlüssel zurück und startet einen neuen Versuch. Er probiert so lange bis ihm ein Schlüssel abbricht. Somit ist er am Ende seiner Möglichkeiten angekommen. Er ruft einen der mit ihm eingetroffenen Handwerker, der mit dem Umbau des einen Chalets beschäftigt ist. Der bringt eine Zange, zieht den abgebrochenen Schlüssel aus dem Schloss, nimmt den von Anfang an vorhandenen Schlüssel zu Hand und öffnet damit die Türe. Ein vielsagender Blick zu mir, erklärt einiges. Nun kommt die angekündigte Änderung, hier bleiben für mehr als eine Nacht, kommt nicht in Frage. Ich schnappe mir den Handwerker, übergehe den Host. Bring wohl eh nichts. Er verspricht mir, in Sendelingsdrif nachzufragen ob für Morgen ein Chalet frei sei. Es wird sicher was frei sein, der Park ist praktisch unbewohnt. Das heisst, wir fahren morgen dorthin zurück. Es ist leicht bewölkt, es weht ein kalter, starker Wind. Wir zügeln den Tisch an die Sonne. Da lässt es sich aushalten.wir essen Kartoffelstock mit Rindsgeschnetzeltem. Die Sonne ist weg, der Wind arschkalt. Wir verziehen uns ins Innere. Dort wir gejasst. Gegen 10:00 Uhr geht meine Liebe Frau ins Bett. Ich lese. Nach einer halben Stunde kommt Elisabeth mit einer Leidensmine ohne gleichen aus dem Schlafzimmer mit den Worten: "Du ich glaube diese Matratzen sind aus gepresstem Heu." Die ganze Situation ist so komisch, dass ich mich vor lauter Lachen fast nicht mehr einklinken kann. Wir lachen bald einmal gemeinsam. Was sie sagt stimmt. Die Teile sind steinhart. Ich tippe auf gepressten Sand. Trotzdem schlafen wir so einigermassen.
06.11.2018
Es ist gepackt. Beim Wegfahren bestätigt uns der Host, dass wir in Sendelingsdrif, wie erwartet, ein Chalet haben können. Ein Teil der Strecke ist gleich wie bei der Hinfahrt. Dann biegen wir ab Richtung Domorogh Pass.
Und jetzt wird es anders. Hier beginnt der Domorogh Pass. Der Weg, eigentlich kein Pad, führt steil und kurvig nach oben. Er ist schmal und der Untergrund besteht aus Felsplatten, Geröll, ein Paar kleine sandige Stellen. Bevor das Ganze beginnt, halte ich an. Elisabeth bricht ein wenig in Tränen aus. Kommen wir da überhaupt hoch? Ich glaube ich gehe zu Fuss. Ich beruhige sie so gut ich kann. Klar kommen wir da hoch, wir haben dafür das ideale Fahrzeug. (4x4 Toyota Hylux.) Wir können aber auch umkehren und einen anderen Weg wählen. Das will sie aber nicht, weil sie die ganze Änderung ja angestossen hat und sie mir die Freude am Geländefahren nicht nehmen will. Finde ich ausgesprochen nett. Wie es nach der ersten Kurve weitergeht ist von unten nicht zu sehen. Ich klettere zu Fuss hoch, schaue um die Ecke. Es wird nicht besser, sollte aber gehen. Runter geklettert und 4x4 Slow rein. Los geht es im 1. Gang, mit Schritttempo den Pass hoch. Jetzt ist Wenden oder Rückwärtsfahren nicht mehr möglich. Es geht weiter über Geröll und Felsplatten auf die Passhöhe. Reifenspuren an den sandigen Stellen zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Fahrzeug schafft die Fahrt ohne Probleme.
Oben angelangt fahren wir, nach einer kurzen Pause, gemütlich über eine schöne, eher grüne Hochebene, Richtung Sendelingsdrif.
Dort wo wir uns am ersten Tag verfahren haben, schauen wir uns noch die Campgrounds an. Schön gelegen, umgeben von Bäumen. Nähe dem Oranje, mit einigermassen sauberen WC und Duschen. Ein Halt am Oranje bringt die Zeit rum, bis wir im Camp unser Chalet beziehen können. Es ist die Nr. 5. sauber, gross, mit Terrasse und Sicht auf den Oranje. Aber fast noch wichtiger, es ist praktisch windstill und warm. Wir geniessen eine Dusche. Ein kurzer Spaziergang durchs Camp lockert die verspannten Glieder. Zurück im Häuschen, nichts mehr von Windstill. Ein veritabler Sandsturm fegt über das Camp. Die Luft ist voller Sand. Es knistert wieder Mal unter den Zähnen. Der Aperowein ist bald mal mit einer Sandschicht versehe. Wir verziehen uns ins Innnere. Nach dem Nachtessen kriegen wir noch Besuch von Stephanie und Wolfram aus Deutschland. Wir haben sie heute unterwegs getroffen. Wir quatschen über Afrika, Gott und die Welt, bei einem Glas Rotwein. Die beiden sind sehr angenehme Leute, wir geniessen zwei gemütliche Stunden.
07.11.2018
Heute ist wieder Fahrtag. Um 07:30 Uhr sind wir auf Pad. Die Rückfahrt nach Springbock ist weit weniger gemütlich. Es stürmt. Der Wind wirbelt Sand in die Luft. Auf der Strasse bilden sich Sandhaufen, die sich beim Durchfahren wie Aquaplaning anfühlen. Die Sicht ist ähnlich wie bei uns bei Nebel. Windböen drücken am Fahrzeug rum. Beide Hände am Steuer ist Pflicht.
In Alexander Bay tanken wir auf und bringen die Reifen auf den nötigen Druck für Teerstrassen. Um 12:00 Uhr sind wir in unserem Lieblings Steak Hous in Springbock. Elisabeth verdrückt eine Pizza und ich mache mich über Spearrips her. Bei Checkers kaufen wir ein paar Leckereien zum Nachtessen. Im Liquerstore wird das Getränkelager aufgefüllt. Bei Shell das Fahrzeug. Im Kleinplasie Guesthouse werden wir wie immer sehr freundlich empfangen. Das Wetter ist schön und heiss. Der Wind hat sich gelegt. Das Warmwasser zum Duschen war schon im Frühling ein Problem. Mal gibt es, mal nicht. Eigentlich erwarte ich, dass man innerhalb eines halben Jahres, solche Probleme lösen kann. Aber eben, Afrika. Trotzdem werde ich morgen bei der netten Dame am Empfang den nötigen Komentar hinterlegen. Das Gleiche wird über Tripadvisor geschehen. Wir geniessen den Nachmittag und Abend.
08.11.2018
Heute ist ebenfalls Fahren angesagt. Wir müssen die 540 Km zurück. Paternoster wird angesteuert. Ausser einer grossen Baustelle, hindert uns nichts. Gegen 14:00 Uhr treffen wir im la Baleine ein. Mr. Weisman heisst und freundlich willkommen. Er zeigt die Wohnung und erklärt die Spezialitäten. Uns stört von Anfang an, dass wir direkte Nachbarn haben, ohne Sichtschutz, etwa fünf Meter entfernt. Wir räumen das Auto aus. Der Kühlschrank wird gefüllt. Mit einem GT setzen wir uns auf die kleine Terrasse. Kein Sonnenschutz. Es ist unerträglich heiss. Für 4 Nächte geht das gar nicht. Von Zuhause aus falsch gewählt, passiert uns selten. Also, Anruf in die Rezeption. „Wir fühlen uns hier nicht wohl, haben Sie was anderes? Preis spielt keine Rolle.“ Cornelia ist sehr freundlich und verspricht uns, nachzuschauen ob was anderes frei ist. 15 Minuten später ruft sie zurück. Wir können für einen Aufpreis in das Beachhouse de Rijger umziehen. Cornelia macht uns ein Spezialangebot, weil wir schon vor einem Jahr und direkt gebucht haben. Kühlschrank ausräumen, Auto laden, ein paar Meter fahren und wir sind in der neuen Unterkunft. Direkt am Meer, mit genialer Aussicht. Das Haus ist gross. Unten der Wohnbereich mit Küche und Esszimmer, angrenzendes Wohnzimmer. Oben zwei Schlafzimmer und zwei Bäder. Das eine Schlafzimmer wird sofort zum begehbaren Kleiderschrank umfunktioniert. Haben wir Zuhause nicht. Der Aussenbereich ist riesig. Schatten hat es auch und vom Meer her weht ein kühler Wind. Wir sind happy. So lassen sich die drei Tage aushalten.
Nachtessen gibt es im Restaurant Gaaijtie. Von Zuhause aus reserviert. Gegen sechs Uhr marschieren wir los. 3 Minuten später sind wir dort. Zur Vorspeise gibt es Muscheln, dann Prawns auf Basmatireis. Es schmeckt wunderbar. Eigentlich habe ich ja so Zeugs recht gern. Es würde mir aber nie in den Sinn kommen, sowas Zuhause zu essen. Direkt am Meer, mhhhh, lecker. Die lange Fahrt macht müde, bald geht’s ab ins Bett.
09.11.2018
Heute machen wir einen Ausflug zum Bird Island Nature Reserve in Lamberts Bay. Hin und zurück 260 km. Ich erfülle damit einen Wunsch von Elisabeth. Ich bin ja nicht so der Vogelkenner, ich mag mehr die grösseren Tiere. Trotzdem ist es eindrücklich, von einem, aus örtlichen Steinen gebauten Aussichtspunkt, die Kaptölpel Kolonie zu beobachten. Das Verhalten der Vögel wird, mit einigen Bildern, sehr gut beschrieben. Wir können nachvollziehen, was da passiert. Vom Aussuchen der Dame, zum Werben, bis zur Zeugung. Auch für mich interessant!! Im nahe gelegenen Restaurant High Tide, verdrücken wir Muscheln und Line Fish. Der Fisch wird mit den besten Pommes, die ich in Afrika je gegessen habe, serviert.
In Velddrif finden wir einen Superspar. Er füllt unsere Vorräte auf. Ich finde endlich meine geniale Grillzange. In Paternoster angekommen, reservieren wir Vorort im Restaurant Leeto einen Tisch für morgen Abend. Wir geniessen den Restnachmittag in unserem wunderschönen Strandhaus. Gegessen wird heute Zuhause. Griechischer Salat, Salami und selbstgemachtes, Brot.
10.11.2018
Ich darf heute nochmal 4x4 fahren. Ein sandiger Pad führt uns zu einer Serie von Caches. Der Weg führt dem Meer entlang. Wir sehen viele schöne Sandstrände. Plötzlich führt der Pad weg vom Meer steil nach oben. Es ist sandig. Ich versuche es und bleibe nach wenigen Metern stecken. Also zurück auf sicheren Boden. Jetzt währe Luft aus den Reifen lassen angesagt. Ich erspare mir das Prozedere.
Wir schauen noch im Dorfladen vorbei. Keine Marke, also nicht Checkers, Spar usw. Trotzdem erstaunt uns das Sortiment. Es gibt alles was nötig ist und noch mehr. Zurück im Strandhaus geniessen wie die grandiose Aussicht. Es wir gelesen, geschlafen und nichts gemacht. Wir freuen uns aufs Nachtessen im Restaurant Leeto. Sehr aufmerksames Personal. Die Stoffserviette wird mir in den Schoss gelegt. Brauche ich gar nicht!! Das Essen? Na ja, im Gaaijite hat es uns besser geschmeckt. Dafür kostet es hier das Doppelte.
11.11.2018
Elisabeth hat Geburtstag. Ich schenke ihr Karten für Verdis Nabucco in der französischen Kirche in Bern. Es ist windig draussen, leicht bewölkt und eher kühl. Im grossen Haus kann man sich gut in eine Ecke verdrücken und nichts tun. Am Abend essen wir nochmals im Restaurant Gaaijite. Es schmeckt wieder wunderbar. Die Muscheln sind einfach ein Hit.
12.11.2018
Es ist wieder Fahrtag. 380 Km nach Cap Agulhas. Der Abschied von Caroline und dem schönen Haus fällt uns nicht leicht. Wir haben im Cap Agulhas Nationalpark, bei Sanparks, ein Chalet für zwei Nächte reserviert. Unterwegs kaufen wir noch für zwei Tage ein. Gegen 14:00 Uhr sind wir in Agulhas. Ein freundlicher Herr von Sanparks weisst uns ein. Wir kriegen den Schlüssel und einen Batch der uns das Tor zum Camp öffnet. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht, weisst er uns darauf hin, dass wir das Honeymoon Chalet erhalten. Warum grinst der so blöd? Vor dem Camp, linkerhand, liegt das Dörfchen Suiderstrand. Eine Ansammlung von, zum grössten Teil, sehr schönen Häusern. Unser Camp liegt direkt am Meer. Die Chalets sind so angelegt, dass die Privatsphäre gewährleistet ist. Unser Chalet Nr 14 ist gross, hat zwei Räume, Küche und Schlafzimmer. Den Wagen können wir nicht direkt vor dem Haus abstellen. Ein ca. 150 Meter langer Steg führt zum Eingang. Kein Problem. Die Taschen haben Räder und die Kisten sind auch nicht mehr so schwer wie am Anfang. Auf der grossen Terrasse geniessen wir die Aussicht aufs Meer. Nachtessen, Spaghetti mit Boerewors.
13.11.2018
Zurück ins Dorf Agulhas, 5 Km. Ich brauche noch Holz. Unser Häuschen hat drinnen einen Ofen. Es wird kühl am Abend, zudem ist so ein Feuerchen einfach gemütlich. Wir besuchen den Lauchtturm. Finden zwei Caches. Dann wird der südlichste Punkt Afrikas angefahren. Schön gemachter Platz. Ein Stein markiert, wo der Antlantik auf den indischen Ocean trifft. Ich schwimme etwa eine Stunde hin und her, kann aber nicht feststellen, dass der indische Ocean wärmer sein soll. Wird schon so sein. Weiter finden wir ein grosses Reliev, das den afrikanischen Kontinet abbildet. Einen Kilometer weiter, treffen wir auf ein Schiffsfrack. Soll nicht der einzige Kahn sein, der vor dieser Küste abgesoffen ist. Da wir früh unterwegs sind, hält sich der Besucherstrom in Grenzen.
Zurück im Chalet gibt es ein richtiges Frühstück. Wir geniessen die Umgebung und die Unterkunft. Nachtessen, Kartoffelstock mit Lamm Chopps.
14.11.2018
Die Fahrt heute ist relativ kurz. Etwa 200 Km. Das Frühstück wird eine gemütliche Sache. Zusammenpacken geht rasch. Sollten wir wieder mal, was eigentlich anzunehmen ist, in dieser Gegend sein, ist dieses Camp, mit seinen schönen Chalets, eine gute Adresse. Los geht’s, Richtung Eikendal Lodge in der Nähe von Stellenbosch. Unterwegs hat Elisabeth die Idee, in Hermanus einen Zwischenstopp zu machen. Genügend Zeit ist vorhanden und Trudi das neue Ziel eingeben ist schnell gemacht. In Hermanus waren wir vor 2 Jahren schon mal mit Freunden. Wale kucken. Für Heute wird das wohl nichts, dachten wir. Im Restaurant, mit Sicht aufs Meeer trinken wir etwas. Plötzlich werden die Leute nervös. Es werden doch tatsächlich Wale gesichtet, obschon sie eigentlich, von der Jahreszeit her, schon nicht mehr da sein sollten. Kamera und Filmer werden ausgepackt. Es gelingt Elisabeth so ein Riesentier beim Auftauchen zu fotografieren. Sie erwischt den Southern Right Wale fast auf dem höchsten Punkt seiner Flugbahn. Die Begeisterung ist riesig. Wir besuchen noch den kleinen Markt. Auch hier, jeder versucht das Gleiche an den Mann/Frau zu bringen. Wenige Ausnahmen im Einerlei.
Weiter geht’s zu den Pinguinen in Bettys Bay. Die Wildcard wird nicht akzeptiert. Die 50 Rand bringen uns nicht in den Ruin. Es ist heiss, um zwölf Uhr Mittags. Die riesige Kolonie steht still im Wind. Für meinen Film wäre ein bisschen mehr Bewegung besser. Ich suche mir Pingus die sich bewegen. Finde auch einige, vor allem im Wasser am abkühlen. Dassis sind am fressen. Durch die Kolonie der Pinguine führt ein Holzsteg. Etwa einen Kilometer lang. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
In der Eikendal Lodge, im gleichnamigen Weingut werden wir, wie schon im Frühling dieses Jahres, sehr herzlich empfangen. Das Zimmer kostet ja schliesslich, um diese Jahreszeit, auch das Doppelte. Im Longridge ist für uns ein Tisch reserviert. Das Restaurant gehört zu den 20 Besten in der Umgebung, erreichbar in 1,5 Km mit dem Auto. Diesmal ist es wesentlich besser als in Paternoster. Ich musste zwar meine Serviette selber auf den Schoss legen, habe aber dieses «Manko» nicht empfunden. Das Essen ist hervorragend. Gebratene Spargel, pochiertes Ei und sonst noch ein paar Leckereien gibt es als Vorspeise. Für Elisabeth besteht der Hauptgang aus einer wunderbaren, sämigen, Polenta mit verschiedenen Pilzen. Ich verdrücke ein Stück Kabeljau, auf den Punkt gebraten.
15.11.2018
Nach dem ausgiebigen, reichhaltigen Frühstück besuchen wir das Weingut Vergelegen. Wir waren auf einer unserer früheren Reisen schon mal da, hatten aber eindeutig zu wenig Zeit. Am Gate bezahlen wir den Obolus. Mich stört gewaltig, dass uns der Kerl, von sich aus, ein Billett für Rentner verkauft. Das Gelände ist riesig. Diverse Gärten, mit Rosen, Kamelien, Kräutern, sind begehbar. Sehr gepflegte Anlagen. Das ehemalige Haupthaus kann besichtigt werden. Die Geschichte des Weinguts . Es wurde um 1700 herum gegründet. Zeitweise arbeiteten etwa 300 Sklaven für den Besitzer. Weitere Infos unter Vergelegen. Es gibt zwei Restaurants. In einem der Beiden trinken wir, nach unserem zwei stündigen Spaziergang, einen Kaffee.
Wir fahren zum Weingut Uva Mira. Dort gibt’s eine Weindegustation mit drei Weinen und eine Käseplatte. Man gönnt sich ja sonst nichts. Der Ausblick ist grandios. Bei gutem Wetter sieht man bis zum Tafelberg.
Zurück in der Lodge geht’s ans Packen. Ist schnell erledigt. Nachtessen gibt’s heute beim weitherum bekannten Restaurant Giovannis. Letztes Mal hat es geschmeckt. Auch dieses Mal alles gut. Ein richtiger Italiener. Ein Rinder carpaccio für uns beide. Spaghetti al rabiata für Elisabeth und ein Risotto al Funghi für mich. Wir essen drinnen, draussen weht ein kühler Wind, wie so oft auf dieser Reise. Der 15 minütige Fussmarsch durch die Rebstöcke zurück in unser Zimmer tut gut.
16.11.2018
Der Wagen ist geladen, Das Frühstück hat geschmeckt. Bestes Frühstück unserer Reise. An der Rezeption haben wir uns von Marthi das Onlinechecking machen lassen. Die Fahrt zum Flughafen ist nicht weit. Sie liegt uns aber trotzdem auf dem Magen. Geneigte Leser unserer Reiseberichte wissen, die letzte Fahrt zum Flughafen oder zum Autovermieter geht immer schief. Sollte auch diesmal nicht anders sein. Trudi streikt, sie berechnet die Route nicht. Wir fahren los und biegen, gemäss Karte ab Richtung Sommerset West. Nach einer kleine Ewigkeit, die erlösende Stimme von Trudi. Sie bestätigt die gewählte Richtung und führt uns zum Flughafen. Nur leider nicht zum Parkaus Nr. 1. Nein, wir landen bei Eingang zum Staff Parking. Ich steige aus. In der Nähe steht ein Personentransporter von Europcar. Der Fahrer steigt auch aus. Ich sage ihm, wo wir hin wollen. Er fängt an zu erklären. Nach kurzer Zeit gibt er auf. fahr mir hinterher, ich bringe euch hin. Nach einigen Abbiegungen stehen wir vor dem Parkhaus Nr. 1. Ein saftiges Trinkgeld wechselt den Besitzer. Mit unserem Gepäck gehen wir zur Raucherzone vor dem Terminal. Mit Pieter haben wir abgemacht, dass wir ihn anrufen, wenn wir am Flughafen sind. Das tu ich jetzt. Er erklärt mir, dass er schon wieder in Upington ist und sein Fahrer uns beim Infodesk in der Abflughalle erwarte. Rauf mit der Rolltreppe und wirklich, beim Infostand steht ein kleines rundes, runzeliges Männchen. Um den Bauch ein A3 Plakat geklebt, mit unserem Namen drauf. Schaut zum todlachen aus. Ich stelle mich vor, übergebe ihm den Schlüssel und weise ihn darauf hin, dass die Wasserflaschen in der Kühlbox zum kühlen und nicht zum trinken sind. Gemeinsam geht’s zurück in die Raucherzone. Wir verabschieden uns. Der Driver hat eine 10 stündige Fahrt vor sich und wir eine 24 stündige Reise. Einchecken und pünktlicher Abflug nach Doha. Da finden wir zum ersten Mal ein Restaurant das alkoholische Getränke ausschenkt. Elisabeth macht sich an einen Margarita, ich trinke ein Bier. Weiter geht es, wieder pünktlich, nach Zürich. Bahnfahrt nach Bern und mit dem Postauto nach Wohlen. Wir sind Zuhause.
Fazit:
Vorab zum Richtersveld Nationalpark: Für 4x4 Freaks ist er ein Paradies. Landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Es gibt auch einige Pflanzen die nur hier wachsen. Die Unterkünfte, wie beschrieben, teils gut bis sehr gut. Teils unbrauchbar. Es ist schön, mal hier gewesen zu sein. Ein zweiter Besuch lohnt sich nicht.
Zur übrigen Reise: Wir haben uns nirgends unsicher gefühlt. Trotz Warnungen diverser Gastgeber. Liegt wohl daran, dass wir, nach 14 Afrikareisen, wissen wie man sich bewegen muss. Wie die Wertsachen verstaut werden und was nicht sichtbar zu Schau gestellt werden sollte. Der Wind war uns ein treuer Begleiter. Die Sandstürme waren ein spannendes Schauspiel. Während 3‘800 Km haben wir einen Unfall gesehen. Nach einem Reiffenplatzer ist einer über ein Strassenbord in den Graben gefahren. Die Gegend um Kapstadt ist immer eine Reise wert. Sehr vielfältig, mit schönen Nationalparks, schönen Dörfern und dem Meer. Die Weingegend ist einmalig. Weitläufig mit schönen Weingütern. Es gibt, neben guten, auch herausragende Weine. Sicher kommen wir wieder. Wir habe noch lange nicht alles gesehen.
Ausblick: Im Mai 2019 führt unsere Afrikareise in die Nationalparks Marakele, Mapungubwe und Krüger. Ein Abstecher auf die Panorama Route wird die Parkbesuche auflockern. Wir werden nicht alleine reisen. Anna-Tina, Die Schwester von Elisabeth mit ihrem Mann Ueli werden uns begleiten. Es ist alles reserviert. Die Vorfreude kann beginnen.