SÜDAFRIKA FRÜHJAHR 2023 MIT TRIX UND STEPHAN
Die Vorbereitungen sind erledigt. Die Vorfreude steigt. Am 31. März geht es los.
31.03.2023
Am Flughafen treffen wir auf unsere Reisebegleiter Trix und Stephan. Einchecken und Sicherheitskontrolle verlaufen Problemlos. Wir sitzen im Flieger und warten. Der Kapitän meldet sich: «wegen verspäteter Ankunft von Anschlussflügen infolge des Sturms der über die Schweiz hinwegfegt, verzögert sich unser Abflug um 30 Minuten.» Das fängt ja gut an. Und soll in diesem Stil weitergehen. Nach einer halben Stunde kommen die letzten 2 Mitflieger und es geht los.
01.04.2023
Wir landen mit nur 15 Minuten Verspätung in Johannesburg. Gepäck abholen und neu einchecken geht zügig. Weiter geht’s nach Kapstadt. Dieser Flug ist pünktlich und genauso ruhig wie der Erste. Wieder warten am Gepäckband. Dauert wenig länger als in Joburg.
Wir haben von unserem Hotel the Gray einen Shuttle bestellt. In der Ankunftshalle ist nichts zu sehen. Wir gehen raus und von hier nach da um unseren Fahren zu finden. Ich rufe im Hotel an. Frau verspricht mir, dass der Fahrer sofort zurückrufen wird. Es stellt sich heraus, dass sein Handy keine Auslandsnummern zulässt. So geht das eine Stunde weiter. Zuletzt verständigen wir uns per WhatsApp. Ein kleines Männchen mit einem bodenlangen, weissen Gewand, bewegt sich auf uns zu. Der Fahrer! Im Hotel angekommen, wird uns mitgeteilt, dass die reservierten und bestätigten Zimmer doch nicht frei sind und wir zwei andere bekommen. Als Gegenleistung übernehmen sie den Shuttle Service. So langsam scheisst uns dieses Hotel the Gray an. Was wollen wir anders, wir nehmen die Zimmer. Klein, das Bad sehr eng. Zu zweit drin, unmöglich. Beim Öffnen der Türe stösst man ans Lavabo. Das Fenster im Zimmer lässt sich nicht öffnen. Mir jagt es den Nuggi raus. An der Rezeption frage ich nach, ob jemand unser Fenster öffnen könnte. Antwort: Leider lässt sich das Fenster nicht öffnen. Ich sage ziemlich laut, OK, dann reisen wir Morgen wieder ab. Mein Ärger verfliegt schnell bei einem Apero in der Sky Bar und einem Tapas Nachtessen.
Im Hotel, müssen wir den noch offenen Betrag für die Unterkunft sofort begleichen. Da hat wohl jemand kalte Füsse bekommen. Zurück im Zimmer und siehe da, das Fenster ist offen. Ausrufen hilft halt doch.
02.04.2023
Der Hop-on-Hop-off Bus bringt uns zum Tafelberg.
Die Bahn dreht sich einmal um sich selbst und wir sind oben.
Eine gute Stunde spazieren wir auf dem Plateau rum. Die Sicht nach unten ist durch Nebel eingeschränkt. Das WM Stadion ist nur halb zu sehen. Ein Apero bringt uns wieder auf die Beine.
Wieder dreht sich die Bahn einmal und wir sind unten. Die Fahrt mit der Aussicht ist spektakulär. Die Redline bringt uns zurück an die Waterfront. Hier gibt es zuerst einen Drink (Negroni).
Uber bringt uns zurück zum Hotel. Vom the Gray bekommen wir noch zwei Flaschen Weisswein offeriert die wir auf der Dachterrasse geniessen wollen.
Dazu braucht es Chips und Nüssli, die Stefan und ich im nahegelegen Spar besorgen. Gleichzeitig wollen wir beim dem Hotel gegenüberliegenden Italiener einen Tisch für das Nachtessen reservieren. Sonntags geschlossen. Die übrigen, naheliegenden Restaurants sagen uns nicht zu. Wir beschliessen, nach dem Einkauf, beim Apero im Internet ein Restaurant zu suchen. Gesagt getan, wir werden fündig. Reservieren online und bekommen sofort die Bestätigung. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg. Nur das Restaurant ist geschlossen. Das ist Afrika. Uber bringt uns an die Waterfront. Dort finden wir einen Platz in einem Fischrestaurant. Stefan und ich geniessen eine legendäre Fischplatte. So was Feines habe ich selten gegessen. Gott sei Dank war das Restaurant geschlossen. Mit Uber finden wir auch das Hotel wieder.
03.04.2023
Heute sollen wir um 0800 Uhr von Bushlore abgeholt werden. Ob das klappt? Wir sitzen mit einem Kaffee und unserem Gepäck vor dem Hotel. Punkt acht Uhr steigt ein Mann aus einem Auto gegenüber, das sicher schon eine halbe Stunde dort steht. Unser Fahrer von Bushlore. Auch das ist Afrika. Er bringt uns sicher zum Vermieter. Die Übernahme der beiden Fahrzeuge beginnt mit einer sehr genauen Einführung. Als es mir zu detailliert wird, erkläre ich dem freundlichen Instruktor, dass wir die Fahrzeuge kennen und schon mehrere Male damit unterwegs waren. Diese Info beschleunigt das Ganze ungemein. Innert paar Minuten ist die Einführung beendet. Der Schreibkram ist auch bald erledigt.
Es geht los. Stefan und Trix fahren zum Kap der guten Hoffnung, wir beide zu den Pinguinen beim stony point.
Eigentlich wollten wir, auf dem Weg nach Franschhoeck noch das Weingut Babylonstoren besuchen um die erste Ration Wein zu kaufen. Der dazugehörige Shop hätte auch unser Frühstück am nächsten Tag bereichern sollen. Wir kennen ihn von einer früheren Reise. Sehr viele selbstgemachte Produkte. Leider haben uns die Pinguine zu viel Zeit gekostet. Wir beschliessen, direkt nach Franschhoeck zu fahren. Dort machen wir die ersten Einkäufe für’s Frühstück. Der Liquor Store wird auch geplündert. Im Appartement vom de Ivy sind wir Selbstversorger. Die Einstellhalle vom Appartement Haus ist sehr klein und eng. Das Einparken mit unseren grossen Fahrzeugen ist Millimeter Arbeit. Stefan und Trix treffen ein. Für das Nachtessen haben wir im le bon vivant reserviert. Wir kennen das Lokal und essen wiederum hervorragend. Ein Schlummer Trunk auf der Terrasse beschliesst den Abend. Es ist kühl, aber nicht kalt.
04.04.2023
Wir starten zum Wein Tram. Yellow Line ist angesagt. Zuerst mit dem Tram auf Schienen, dann mit dem Tram als Bus. Wir besuchen diverse Weingüter. Im Stundentakt können wir jeweils weiter fahren zum Nächsten. Zuletzt haben wir eine Auswahl getroffen, die wir Morgen abholen werden. Wir müssen ja den Weinkeller für unsere Reise füllen. Diverse Plättchen mit Käse, Fleisch und Früchten werden vertilgt. Abendessen, Pasta im Restaurant Allora. Fein wie immer. Ein Absacker beendet den Abend. Wir sind alle gut gefüllt.
05.04.2023
Wir steuern die beiden Weingüter Franschhoeck cellar und Eikhof an. Die 6 Karton Wein werden verladen. Ab geht es zum African table auf das Weingut Leopards lab. Wie immer sehr unterhaltsam mit Chris und dem Somelier von dem ich den Namen nicht mehr weiss. Die beiden haben uns mit interessanten Infos über das Essen und den Wein versorgt. Drei Flaschen Sekt und zwei Gläser Chutney folgen uns auf dem Weg zum Apartment. Nach dem opulenten Mittagessen gibt es nur noch ein paar Kleinigkeiten vom Feinkosthändler als Nachtessen. Wir packen schon mal was wir können. Der Absacker darf nicht fehlen, dann geht es ab in die Haja. Morgen wird ein strenger Tag.
06.04.2023
Um 0745 Uhr manövrieren wir die beiden Fahrzeuge aus der engen Einstellhalle. Millimeter Arbeit. Jetzt folgen 430 langweilige Kilometer. Ein kurzer Stopp zum Tanken und Kaffee trinken liegt noch drin. Gegen 1300 Uhr landen wir in Beaufort west. Die Suche nach der Einkaufs Mall gestaltet sich schwierig. Nach einigem Herumkurven ist sie gefunden. Nun folgt der nötige Einkaufsmarathon für die nächsten 6 Tage. Weil es der erste Einkauf ist, muss auch das non Food Lager gefüllt werden. Zuletzt plündern wir noch den Liquor store. Nach 14 Km sind wir in unserem Chalet im ko-ka-tsara bush camp. Am Vortag haben wir Fleisch und Holz bestellt. Beides wir prompt geliefert. Während dem Duschen wir das Bad und unser Schlafzimmer unter Wasser gesetzt. Der Ablauf ist verstopft. Ich fahre zur Rezeption. Der Schaden wird umgehend behoben. Ob nachhaltig? Mal sehen. Die Grillplatte mit Bratkartoffeln und griechischem Salat schmeckt lecker. Der erste Abend im Park wird gebührend gefeiert. Die laufenden Arbeiten haben wir so aufgeteilt: Trix und Stephan kochen. Elisabeth und ich sind für den Rest zuständig. Mir obliegt auch, dafür zu sorgen, dass alle immer genügend zu trinken haben. Schon bald mal werde ich James genannt.
07.04.2023
Aufstehen und beim Haus um die Ecke gucken. Ein paar Meter weg im Gebüsch drei Giraffen beim Frühstück.
Zu unserem Frühstück sind Spiegeleier gewünscht. Steffi versuche eines der Eier aufzuschlagen. Gelingt nicht. Es stellt sich heraus, dass es sich um Schoggi Eier handelt. Sehen aus wie echt und sind auch so verpackt. Ist wohl bei meinem Einkauf etwas schiefgelaufen. Gelacht haben wir trotzdem. Wir nehmen den Pad zum black Eagle Canyon unter die Räder. Die Fahrzeuge können sich ein erstes Mal beweisen. Was auch gelingt. Der Pad ist eigentlich kein Weg, eher eine Geröllhalde.
-
Stefan versucht sich als Drohnen Pilot. Nachdem der Deckel vom Objektiv weg ist, gelingen auch die Aufnahmen. Bin gespannt wie sie rausgekommen. Nach einem eher komplizierten Wendemanöver nehmen wir noch den Kudu Trail unter die Räder. Dies Pad ist besser. Die 4x4 Strecke sparen wir uns für Morgen. Stefan und Trix fahren die kurze Strecke zurück nach Beaufort west. Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Den Nachmittag verbringen wir mit chillen. Nachtessen coq au vin. Ein Absacker fehlt auch heute nicht.
-
08.04.2023
Horror Trip für unsere Frauen, vor allem für meine. Wir nehmen den Bontebock 4x4 Trail in Angriff. Dieser Trail wird auch highway to heaven genannt. Zuerst geht es eng und steil nach oben. Auf der Hochebene treffen wir auf eine imposante, wilde Landschaft. Einige Tiere, Kudus, Gnus und Böckchen zeigen sich von weitem. Sie sind sehr scheu, vermutlich wir in dieser Gegend gejagt. Wir fahren an einem neugeborenen Kudu vorbei. Es liegt im Gras und bewegt sich nicht vom Fleck. Die Mutter hat wohl wegen uns das Weite gesucht.
Der Track wird nicht besser. Es geht hoch und runter. Die Fahrzeuge geben alles. Zum Schluss kommt das Highlight, es geht mit 25 Prozent Gefälle eine Geröllhalde steil abwärts. Schritt Tempo ist angesagt. Ja nicht ins Rutschen kommen. Nach einigen 180 Grad Kurven sind wir unten. Die Fahrer haben definitiv mehr vom Abenteuer als die Beifahrerinnen. Trix geht die steilsten Stellen zu Fuss. Elisabeth stülpt sich das T-Shirt über die Augen.
Der Rest ist der gleiche Trail wie Gestern. Zurück im Camp erholen wir uns von den Strapazen bei einem GT und einem Brunch. Die Fahrt hat doch von den Fahrern und den Fahrzeugen alles abverlangt. Das Kartenmaterial ist nicht sehr hilfreich. Die 4x4 Strecken sind wohl eingezeichnet. Die als normal zu befahrenden Wege sind aber ohne 4x4 nicht zu bewältigen. Das Duschen überschwemmt wieder Bad und Schlafzimmer. Von Nachhaltig keine Rede. Es reicht eben nicht, wenn man nur mit einem Draht ein bisschen im Ablauf rumstochert. Das ist Afrika. Der Helfer in schwarzen Hosen und weissem Hemd, putzt das Wasser weg. Morgen, nachdem ihr abgereist seid, werden wir den Abfluss instand stellen, ist seine Aussage. Viel Spass unseren Nachmietern. Nachtessen, Chili. Rest des Abends wie immer.
09.04.2023
Heute spulen wir 440 Km ab. Da Sonntag ist, hat es wenig Verkehr. Um 1400 Ihr treffen wir im Mountain Zebra Park ein. Das Rock Chalet hat 2 Schlafzimmer mit direkt angrenzendem Bad. Die Aussicht ist überwältigend. Das Haus ist relativ neu. Für uns die beste Unterkunft der Reise. Es fehlt das Wasser. Die Pumpe streikt. Gegen Abend ist das Problem behoben An die 3 Mal am Tag für ca 3 Stunden ohne Strom haben wir uns schon gewöhnt. Es gibt eine App die anzeigt wann der Stromausfall geplant ist. Wir gehen ins Restaurant auf eine Burger. Kurz darauf treffen auch die Freunde ein. Der erste Gamedrive am Nachmittag bringt nicht viel, er führt uns in ein enges Tal. Tiere machen sich rar. James kommt zum Zug, wir feiern die Ankunft, wie immer, mit einem GT. Nachtessen, Grillade mit Couscous.
10.04.2023
Um halb acht machen wir uns auf zum Tiere suchen. Dieser Drive bringt mehr. Umgebung und Tiere bis zum abwinken. Gemütlich ohne 4x4. Gegen 1200 Uhr sind wir zurück.
Wir geniessen den Nachmittag an der Sonne. Das Wetter ist schön aber eher kalt. Ein bissiger Wind weht. Wir befinden uns auf 1200 Meter über Meer. Nachtessen, heute kocht Elisabeth ihr Potje Gericht. Unten im Potje werden Putenschenkel angebraten. Dann wird Gemüse und Kartoffeln drauf geschichtet. Eine Stunde auf dem Feuer köcheln lassen und geniessen.
11.04.2023
Heute starten wir später. Wir machen die gleiche Runde wie Gestern. Sehen in etwa die gleichen Tiere und sind gegen Mittag zurück im Haus. Trix und Stephan machen ein Cheetah tracking. Ich darf nicht mit, bin zu alt. Altersgrenze 65. ich habe es verpasst, mir Zuhause ein Arzt Zeugnis ausstellen zu lassen. Eine Nachlieferung per Mail ist nicht möglich, es ist Ostermontag. Schade aber selber schuld. Die beiden finden den Gepard. Es gibt sensationelle Fotos. Sie kommen dem Tier sehr nahe. Der Gepard ist diese Besuche gewöhnt und kennt die Stimme des Guides. In der Regel greifen Cheetahs keine Menschen an. Trotzdem hat der Guide ein geladenes Gewehr dabei. Jede Regel hat ja seine Ausnahme. Den Nachmittag verbringen wir Zuhause und geniessen das schöne Wetter. Nachtessen, Ragout aus Rindsfilet mit Reis und meinem geliebten roten Kabissalat. Unsere beiden Köche beherrschen ihr Metier. Wir dürfen geniessen.
12.04.2023
Der Trip heute ist wieder lang. Über 400 Km zum Addo Elephant NP. Er verläuft problemlos. Wir fahren, wie immer, getrennt voneinander. Eben mit dem Einchecken im Park begonnen, sind die beiden auch schon da. Wir geniessen einen Drink im Restaurant. Luft ablassen von 3 Bar auf 2 Bar. Schont die Reifen und ist komfortabler. Im Shop kauft Elisabeth noch Mitbringsel für die Enkel. Die Fahrt zum Nyathi Rest Camp ist ca. 10 Km lang. Dafür müssen wir unseren Gate Pass 3 Mal vorweisen. Zudem wird die Car Licence drei Mal gescannt. Bei der Ausfahrt aus dem Main Camp. Dann bei der Ausfahrt aus dem Park. Eine R-Strasse muss überquer werden. Nach 6 Km nochmals das gleiche Prozedere bei der Einfahrt zum Camp. TiA! Unterwegs treffen wir auf die ersten Elefanten. Auch Zebras und Wildschweine zeigen sich. Der Bezug unseres riesigen Chalets ist inzwischen schon Routine. Wie immer geniessen wir den ankommens GT, serviert von James. Vor uns liegt eine riesige Fläche, ein Talkessel. Darin bewegen sich Zebras, Elefanten, Kudus, Affen und Wildschweine.
Das Wasserloch ist ausser Betrieb, es gibt überall genug Flüssiges für die Tiere. Für uns auch. Nachtessen, gefüllte Peperoni und Zucchetti. Ach nein, es sind keine Zucchetti, es sind Kürbisse. Schmeckt trotzdem wie immer lecker. Eine Füllung besteht aus Hackfleisch, die andere ist vegetarisch. Den Rest des Abends wir gefachsimpelt, erzählt und auch eine wenig gelogen. Das Wetter ist bewölkt, keine Sterne zu sehen. Aber um einiges wärmer als im Mountain Zebra NP. Wir sind auch nur noch 170 Meter über Meer.
13.04.2023
Unser Game drive führt uns in den nördlichen Teil des Parks. Er wird seinem Namen gerecht. Wir sehen zuerst zwar mehr Zebras als Elefanten. Das ändert sich aber nach ein paar Stunden. Elefanten bis zum abwinken. Schakale und Wildschweine sind auch dabei. Nach Erzählung hat Trix heute ihren ersten Büffel gesehen.
Gegen 1300 sind wir zurück im Chalet. Den Nachmittag geniessen wir chillend. Ein Monkey bemerkt das und stellt fest, dass die Küchentüre offen ist. Ein Schrei von Elisabeth, Erich ein Affe in der Küche! Schon zu spät, ich sehe noch wie er mit einer Banane aus unserem Vorrat das Weite sucht. Der Morgen beginnt bewölkt, es bessert aber zusehends. Jetzt scheint die Sonne und es ist 24 Grad warm Der zum Chalet gehörende, kleine Pool reizt mich heute wesentlich mehr als Gestern. Also Badehose montiert und rein. Es ist arschkalt. Nach ein paar Zügen bin ich wieder draussen und unter der warmen Dusche. Nachtessen, Curry Fleisch mit Reis.
14.04.2023
Es regnet doch tatsächlich wie aus Kübeln. Ich bringe unsere Stühle und das Holz in Sicherheit. Patschnass! Trotzdem machen wir uns auf den Game Drive. Es geht heute Richtung Süden. Die vier Stunden verlaufen Ergebnislos. Fast keine Tiere zu sehen. Elefanten begegnen uns gerade zwei auf dem Abmarsch vom Wasserloch. Wo die Viecher wohl heute bleiben. Vermutlich am Schärme. Im Main Gate Restaurant gönnen wir uns ein Steinbock Carpaccio. Es schmeckt wunderbar. Zufällig kommen unsere Freunde auch ins und Restaurant.
Wir fahren zurück in unser riesiges Haus. Trix versucht die Krempe meines neuen Hutes mit Nadel Und Faden nach oben zu zwingen. Nach dem Bruch der zweiten Nadel geben wir auf. Ein Monkey sitzt auf dem Dach vom Schlafzimmer der Freunde und knappert an was rum. Heute hat er wohl jemand anderes bestohlen. Ich fasse meine Steinschleuder und schiesse damit einen Stein in seine Richtung. Das Geschoss prallt vom Dach ab in seine Richtung. Es trifft nicht. Trotzdem erschrickt das Tier dermassen, dass es vom Dach fällt. Das schaut so komisch aus, das Gelächter von Trix ist sicher Meilenweit zu hören. Drinnen müssen wir heizen, es ist immer noch regnerisch und kalt. Nachtessen, Boerewors mit «Rösti» und Salat. Natürlich auch Kabissalat.
15.04.2023
Als erstes kaufen wir im Shop eine kleine Flasche Öl. Es ist ausgegangen. Dann geht die Reise weiter Richtung Sederkloof Lodge. Wir beide fahren oben rum. Trix und Steffi fahren über den Pavianskloof Pass. Unterwegs gibt es viele Orangen Plantagen. Die dazugehörigen Lastwagen fehlen nicht. Später grasen riesige Schafherden. Wir biegen ab in eine zuerst gut zu befahrene Gravelroad. Nach 10 Km treffen wir auf ein Roadhouse. Anhalten Kaffee trinken und Kuchen essen. Hier kann man eine halbe Stunde rumtschirgen und findet immer was Neues. Lustige Dinge stehen rum, aber auch interessante.
Die Fahrt geht noch 30 Km weiter. Die Strasse wir immer schlechter. Zwei Pässe sind zu bewältigen. Meine Beifahrerin hat Schnappatmung. Es kommt noch besser. Nach 30 Km finden wir die Einfahrt zur Sederkloof Lodge. Wir melden uns an der Rezeption. Ein älterer Mann, Holländer, begrüsst uns. Der Eigentümer. Er erklärt, dass er pensioniert sei und nicht mehr arbeite. Seine Tochter führe die Lodge. Sein Sohn schaut zur ca. 500-köpfigen, weit herum verstreuten, Schafherde. Er ruft seine Tochter. Sie fährt voraus, steil den Hang hoch auf einem sehr schlechten Weg. Es gilt zum Teil mit dem Wagen Treppen zu steigen. Elisabeth hat die Talseite erwischt. Oben angekommen beziehen wir ein schönes Haus. Leicht abgewohnt. Wie es eben in Afrika so ist. Was kaputt geht wird kaputt gelassen bis die ganze Liegenschaft in einem desolaten Zustand ist. Wird hier nicht anders sein.
Die Tochter zeigt uns alles. Sie ist nicht die geborene Gastgeberin. Sie fängt einen Satz an, bringt ihn nicht zu Ende und beginnt mit einem Neuen. Unser Fazit, entweder besoffen oder verladen. Die Antwort werden wir bald mal erhalten. Unsere Freunde treffen eine Stunde später auch ein. Mit den Autos fahren wir zur Gemeinschaftsküche. So haben wir alles dabei. Auch die beiden Kühlschränke. Nur die kleine Flasche Öl ist unauffindbar. Wir suchen unter den Vordersitzen, hinten im Fahrzeug, im Kühlschrank. Nichts! Ein Blick in die Zukunft, jedes Mal, wenn jemand etwas sucht, ist die Antwort, das ist sicher beim Öl. Nachtessen, Spaghetti Bolo ohne Spaghetti. Es gibt irgendwelche andere Teigwaren. Es schmeckt wunderbar. Die Umgebung ist sehr schön. Wild und bergig. Bald einmal geht’s in die beiden Häuser.
16.04.2023
Das Frühstück ist inbegriffen. Pünktlich um acht Uhr kommt die Tochter mit zwei schwarzen Mitarbeiterinnen. Eine halbe Stunde später wird aufgetischt. Es gibt alles was das Herz begehrt. Auch frischer Fruchtsalat ist dabei. Alle möglichen Eiersorten mit Speck, Pilzen und Tomaten können bestellt werden. Alles schmeckt, so ein Frühstück haben wir nicht erwartet. Zuletzt kommt sie mit Produkten aus Cannabis, die sie selber herstellt. Wir kaufen nichts, glauben aber zu wissen, warum sie sich so komisch benimmt. Den steilen Weg wieder runter. Diesmal habe ich die Talseite und meine Beifahrerin nimmt es gelassen. Die zwei Pässe zurück inklusive 30 Km Gravel der immer besser wird. Ein Kaffee Halt im Roadhouse ist Pflicht. Bald sind wir auf der A12 Richtung de Rust zur Zwartberg view mountain lodge. Unterwegs passiert nicht viel. Die 300 Km sind rasch abgespult. Hier ist die Zufahrt wesentlich bequemer. Wir treffen an der Rezeption ein. Elisabeth schaut sich um und entdeckt diverse Gebäude. Erich schau mal wie abgewohnt das ausschaut, hier sollen wir wohnen? Es stellt sich raus, das sind die Staff Häuser. Wir stellen den Wagen auf den Parkplatz und gehen zum Restaurant. Dort werden wir vom Eigentümer und einem Mitarbeiter nett begrüsst. Es gilt ein Formular auszufüllen. Das tun wir, begleitet von einem GT. Dann fahren uns die Beiden voraus zu unserem Haus. Die Zufahrt ist übrigens sehr einfach. Ein grosses, neues Haus. Das Kudu Chalet. Dem Zustand nach sicher nicht älter als 2 Jahre. Es funktioniert praktisch alles. Einige Türen quietschen und das wird auch so bleiben. 2 Zimmer mit dazugehörigem Bad, sowie ein grosses Wohnzimmer mit riesigem, offenen Cheminé. Das dürfen wir aber nicht benutzen, die 2 Damen hassen es wenn alles nach Rauch stinkt. Dazu kommt ein grosser Aussenbereich der zum Teil gedeckt ist. Da gibt es eine noch grössere Feuerstelle. Der Eigner dieser Unterkunft hat es nicht für nötig befunden, für die Wasserpumpe einen Generator anzuschaffen. Deshalb gibt es nicht nur keinen Strom, sondern auch kein Wasser. Da will der Gang zur Toilette geplant sein. Das Abendessen im Restaurant schmeckt uns. Zurück im Haus ist ein Schlummertrunk wie Immer Pflicht. Dazu gehört der Spruch: «Das mir das dörfe erläbe!» Dazu werden die Gläser zusammengehalten. Dieser Spruch wird während der Reise immer wieder zelebriert. Natürlich nie ohne Gläser.
17.04.2023
Auf der Fahrt nach Robertson in die Unterkunft Cellar 1980 liegt auch Ronnies Sex Shop. Ein Halt ist hier Pflicht. Der Kaffe schmeckt nicht schlecht. Im Innern sind tausende von T-Shirts, BH's und andere Kleidungsstücke aufgehängt. Daneben finden sich tausenden Visitenkarten aus aller Welt. Ein Cache der sich im Restaurant befindet wird selbstverständlich geloggt.
Angekommen werden wir von Nadia herzlich begrüsst. Das Haus ist sehr modern und stilvoll. Der Whirlpool ist defekt, grosse Enttäuschung! Auch die Innenräume auf 2 Stockwerken sind stilistisch eingerichtet. Darum steht der Kühlschrank auch 7 Meter von der Küche entfernt. Hier hat sich ein Architekt ausgetobt. Auch hier 2 Schlafzimmer mit Bad. Bei einem Besuch beim Eigentümer, wohnt 300 Meter Luftlinie entfernt, haben Trix und Stefan erfahren, dass unsere Unterkunft häufig an Hochzeitspaare vermietet wird. Warum die zwei Schlafzimmer benötigen? Vermutlich sind die Hochzeitsnacht Rituale in Afrika ungleich denen in Europa. Die Matratzen sind übrigens auch in einem sehr schlechten Zustand, was wieder für die herkömmliche Variante spricht. Sei’s wie’s soll.
18.04.2023
Wir besuchen gemeinsam das Weingut Arendsig bei Robertson. Dort geniessen wir eine vorangemeldete Wein Degustation. Einige Weine schmecken uns hervorragend, andere weniger. Wir erfahren, dass er seine Weine an einen Weinhändler in Gümligen bei Bern liefert. Via die hinterlassen E-Mail-Adressen werden wir von ihm kontaktiert werden. Die Empfehlung eines Restaurants in der Nähe erweist sich als guter Tipp. Wir essen einen vorzüglichen Lunch. Zurück im Cellar 1980 wird gechillt. Die ebenso stilvolle wie unpraktische Feuerstelle erweist sich als unbrauchbar. Der gut 2 Meter hohe Kamin im Umfang der gesamten Feuerstelle zieht so gut, dass unten fast keine Hitze mehr bleibt. Ein Teil der restlichen Vorräte gibt es als Nachtessen.
19.04.2023
Von Roberson fahren wir nach Paternoster in die Unterkunft La Baleine, Haus de Rijger. Unterwegs besuchen wir zwei das Dorf Tulbagh. Vor 5 Jahren haben wir hier schon Halt gemacht. Deshalb kennen wir das Restaurant Boutique Héritage im Tulbagh Hotel, wo wir ein vorzügliches afrikanisches Frühstück geniessen.
In Paternoster angekommen treffen wir auf unsere spazierenden Freunde. Gemeinsam fahren wir zur Unterkunft. Moses erwartet uns schon. Übergibt die Schlüssel, erklärt uns den neuen Gasherd. Strom geht gar nicht, weil er auch hier täglich für mehrere Stunden ausfällt. Das Haus ist relativ gross, hat 2 Schlafzimmer mit Bad und eine Dusche. Die Lage ist einmalig. Direkt am Meer auf einen Felsen gebaut. Das Wetter, auch hier wie auf der ganzen Reise, schön und warm. Wir geniessen die Terrasse auf unseren bequemen Stühlen von Bushlore. Nachtessen im Restaurant See Kat. Es liegt 5 Gehminuten von unserem Zuhause. Stefan kriegt hier seine Austern, er liebt sie. Ich kriege eine zum erneuten versuchen. Sie schmecken mir immer noch nicht. Der Rest der Mahlzeiten ist auch sehr gut.
20.04.2023
Trix und Stefan machen einen Ausflug zu den Kaptölpeln in Lamberts Bay. Wir waren schon mal da und haben das Spektakel der tausenden Vögel erleben dürfen. Stefan gelingen einige sehr schöne Bilder der Vögel im Flug. Spektakulär!
Wir besuchen den Ort Vredenburg. Ca 20 Km von Paternoster weg. Dort suchen wir den Checkers gemäss Angaben von OsmAnd. Den gibt’s nicht mehr, also fahren wir zu Mall. Wir brauchen eine neue Zahlbürste. Eine der Vorhandenen wollte uns nicht weiter folgen. Ein schöner Faserpelz für Elisabeth kommt auch in die Einkaufstasche. Am Nachmittag fahren wir zum nahegelegenen Leuchtturm. Da er noch in Betrieb ist, kann er verständlicherweise nicht besichtigt werden. Er ist weiträumig eingezäunt. Die Gegend ist spektakulär. Die Wellen brechen an den Felsen das es nur so schäumt und meterhoch spritzt. Unterwegs, in einer Strandbar, Vertilgen wir den Lunch.
Nachtessen im Restaurant Gaaitjie. Es sind auch 5 Gehminuten, aber in die andere Richtung. Direkt am Strand und relativ einfach eingerichtet. Das Gebäude erinnert an eine Strandbar. Das Essen schmeckt hier aber vorzüglich. Gem. Stefan die besten Austern der 3 besuchten Restaurants. Auch die übrigen Speisen werden gerühmt. Eines hat sich in der Auswahl vertan, nicht schlimm, kann passieren.
21.04.2023
Die Suche nach einem anderen Ort für’s nächste Mal führt uns nach Langebaan am Meer. Das Städtchen ist im Gegensatz zu Paternoster sehr gross und unübersichtlich. Nichts für uns. Ich vermute stark, dass wir nächstes Jahr auf der Rückreise nach Cape Town wieder in Paternoster landen. Der Ausflug geht weiter in den West Coast National Park. Nicht spektakulär an Tieren, aber sehr schöne Strände und wilde Felsabschnitte wo die Brandung tobt. Ein Picknick Platz liegt direkt an einem solchen Ort.
Unser letztes Nachtessen führt uns ins Leeto Restaurant. Mit dem Wagen fahren wir 10 Minuten. Es ist ein sehr modernes Restaurant mit dazugehörigem Hotel und SPA. Das Beste von 24 Restaurants im Dorf. Auch hier schmeckt es allen hervorragend. Der Preis ist etwa 20% höher als in den beiden zuvor besuchten Häuser. Der Service entspricht dem angestrebten Niveau des Hauses. Zu den Preisen für’s Essen im Restaurant in Afrika. Im Leeto haben wir für 4 Personen und einer Flasche Wein CHF 120.00 hinlegen müssen. Das Stück Austern CHF 2.60.
22.04.2023
Um 0900 Uhr verabschieden wir uns von Moses mit der Option eventuell nächstes Jahr wieder zu kommen. Die Fahrt zu Bushlore in Kapstadt dauert knapp 2 Sunden. Da wir die Vollkasko Versicherung abgeschlossen haben, ist die Rückgabe der Fahrzeuge kein Problem. Wir haben keinerlei Schäden verursacht. Das bei unseren 4x4 Fahrten die Gelenke und das Fahrgestell sowie die Reifen sehr stark beansprucht wurden ist selbstverständlich. Diese Fahrzeuge sind aber genau dafür gebaut. Wobei zu sagen ist, dass sie auch auf Überlandstrassen bei Tempo über 100 Kmh komfortabel zu fahren sind. Wir werden zum Flughafen gebracht. Es gibt einen Drink vor der Sicherheitskontrolle und einen kleinen Lunch danach. Der Flug von Cape Town nach Johannesburg hat eine Stunde Verspätung und ist zum Teil sehr unruhig. Zwei von uns müssen ein wenig leiden. Die Verspätung kostet uns ein Apero in Joburg. Zum Umsteigen ohne Gepäck langt es aber allemal. Von Joburg nach Zürich dauert der Flug 10.5 Stunden und verläuft sehr ruhig. Chicken oder Vegan werden «genossen». Dann schlafen alle relativ gut, trotz den engen Verhältnissen. Das Gepäck kommt sehr schnell. Ich glaube es unterbietet den bisherigen Rekord. Trix und Stefan erreichen den gewünschten Zug nach Brig. Etwas später schaffen wir es auch. Um 0930 Uhr sind wir Zuhause. Die Waschmaschine beginnt zu laufen und es werden Dinge weggeräumt. Eigentlich wie immer!
Fazit
Wir hatten eine schöne Zeit zu viert. Für uns Beide war es zum Teil ein schönes Wiedersehen mit bekannten Orten, es war aber auch Neues dabei. Für die beiden Freunde war alles neu. Ich glaube sie haben es genossen. Wir sind schon seit einiger Zeit dabei unsere Reise in den KTP im nächsten Jahr zu planen. Wir machen einen letzten Versuch, mit Fachleuten unsere Wunschunterkünfte buchen zu können.
Fahrzeuge: NISSAN DOUBLE CAB 4X4 LDV 2.5 Liter 6 Zylinder Diesel
Gefahrene Km: 3'240 Km
Diesel Verbrauch: 12.5 Liter/100